"But baby if you say, you want me to stay, i'll change my mind."
•••
In der darauf folgenden Nacht schlief ich schlecht. Meine Gedanken kreisten um T und darum, wie er zu dem wurde was er war. Wie er so kaltherzig und bösartig wurde, als besäße er keine Seele und kein Herz. Als wolle er Ardian krampfhaft verändern und zu sich ziehen - welch eine Lüge, er hatte es bereits geschafft. Er besaß Ardian auf seiner Seite, beeinflusste ihn und hielt ihn von den guten Dingen und Taten ab, soweit ich das schlussfolgern konnte.
-
"Guten Morgen", grüßte ich meine Eltern, als ich verschlafen und müde die Treppen hinunter ging und die zwei im Flur empfing.
"Wir gehen zu Antonio frühstücken, Schatz. Willst du mitkommen?", bat mir meine Mutter darauf an und schlüpfte in ihren Mantel, wobei mein Vater ihr half.
"Ihr zwei geht zu Antonio frühstücken?!", hinterfragte ich unglaubwürdig.
"Moment mal ... Ihr geht?! Simon fährt euch nicht, ihr geht?!" Ich verschluckte mich beinahe an meiner eigenen Spucke.Es mochte sich unverschämt meinerseits anhören sich so darüber, in einer Art und Weise, lustig zu machen, dass meine Eltern zu Fuß zu Antonio gehen wollten, doch ich fand es ganz angebracht es etwas ins Lächerliche zu ziehen.
"Wisst ihr eigentlich wie weit das von hier ist? Ihr werdet mit Sicherheit mehr als eine halbe Stunde brauchen."
"Ein morgendlicher Fußmarsch tut doch gut, oder etwa nicht? Stimmt's Anne?" Mein Vater sah zwischen meiner Mutter und mir hin und her. Sie nickte ihm zustimmend zu.
"Welche Laus ist euch bitte über die Leber gelaufen, dass ihr so drauf seid?" Ich schlenderte an den beiden vorbei in die Küche und goss mir frischen Orangensaft in ein Glas.
"Nein, ich komme nicht mit, danke.", antwortete ich den beiden dann, als ihre Köpfe in die Küche sahen und auf eine Reaktion von mir warteten."Mach' dir einen schönen Tag, bis später.", verabschiedeten sie sich und kurz darauf hörte ich die Haustür in's Schloss fallen.
Eine komische Stille herrschte im gesamten Haus. Es war unerträglich, weshalb ich mir an diesen Morgen das Radio anschaltete und den Nachrichten lauschte. Kölner Radio, müsst ihr wissen, war zu dieser Zeit das beste überhaupt.
"Letzte Nacht wurde ein Kiosk in der Nähe des Barbarossaplatzes ausgeraubt. Drei Männer in weißen Jacken, Hosen und einer Gesichtsmaske, erklärte eine Zeugin, bedrohten erst den Ladenbesitzer und dann die Kunden. Sie forderten Geld und Wertstücke, verschwanden dann mit ihrer Beute und ließen geschockte Menschen zurück. Alle blieben unverletzt, doch dieses Geschehnis wird wohl keiner der Anwesenden so schnell wieder vergessen. Marko Stark hier, liebe Leute, und dies ist-" Ich stellte das Radio ruckartig aus, nachdem der Bericht zuende gesprochen wurde.
Ich hoffte bloß, dass sich mein Verdacht nicht bestätigte. Dass Ardian nichts mit dem ganzen zutun hatte. Dass er unschuldig war. Dass er noch mein Ardian, der alte Ardian war. Doch mir war klar, dass er das längst nicht mehr war.
Ju erzählte mir letzten Abend was er wusste. Alles was er wusste, das schwor er mir. Er erzählte, dass Ardian öfters schon des Klauens unterstellt und erwischt wurde. Dass Ardian unter Tjarks' Einfluss stand. Julien schob vieles auf Tjarks, was mit Ardian zutun hatte.
Er erzählte mir, dass er wohl nie wieder bei Antonio in der Werkstatt aufgekreuzt war, nachdem er genügend Geld für seine kleine Tanzschule zusammengekratzt hatte, woraufhin ich mir die Frage stellte, worein er das Geld investiert hatte, welches ich ihm einst gab.
Ju erzählte mir, dass Ardian ständig am Dom herum hängen würde, um dort Touristen zu beklauen und Passanten anzupöbeln, da es ihm Spaß machte. Dies natürlich nie ohne Thaddeus an seiner Seite zu haben. Die zwei schienen unzertrennlich zu sein.
Er erzählte mir, dass Ardian Luna wohl vor Jahren durch ihn kennenlernte, sich dann irgendwann mehr zwischen den beiden entwickelte, Ju aber nicht dachte, dass es was ernstes werden würde. Er war sich ziemlich sicher, dass Ardian neben Luna noch weiterhin der Player schlecht hin war, zugleich wie Tjarks es wohl sein sollte.
DU LIEST GERADE
Innocent | Erkenne dein wahres Ich 2
FanfictionDer zweite Teil der "Erkenne dein wahres Ich"-Reihe. ---- Tausende Kilometer trennen Ardian und Stella. Ihre Karriere wächst und wächst, scheint kein Ende zu nehmen. Ardian lebt in seiner, Stella in ihrer Welt. Einst besaßen sie eine eigene, kreiste...