Ferdinand schleppte die letzten schweren Kisten zu seinem Wagen und stellte sie in die einzig freie Ecke. Nun war er voll. Nichts hatte mehr Platz. Jetzt musste er nur noch hoffen, so viel wie möglich davon zu verkaufen.Morgen würde er aufbrechen, Richtung Angh’Amat. Es war seine dritte Reise in die Hauptstadt. Er freute sich immer sehr darauf. Ferdinand liebte diesen bunten chaotischen Ort. Zudem dieses Jahr auch noch der Vanapora Markt stattfand. Diesen Basar gab es nur alle vier Jahre und war etwas ganz Besonderes für alle Menschen in Avalion.
Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ja, es war heiß und das, obwohl sein Heimatdorf Arasne direkt an der Küste lag und das Meer ab und zu eine erfrischende salzige Brise zu ihm herüberwehte.
Obgleich er in Arasne aufgewachsen war, hatte Ferdinand schon immer gewusst, dass er eines Tages fortgehen würde. Er hatte schon immer gewusst, dass er eines Tages in die weite Welt hinausziehen und all seine Waren in den kleinen und großen Dörfern verkaufen würde.
Und seine Träume waren bis jetzt alle in Erfüllung gegangen.
Doch manchmal träumte er von mehr. Von der Welt, die außerhalb von Avalion lag. Das war dann, sobald er mit seinem Wagen durch die endlosen Sanddünen des Landes fuhr und in der Dämmerung die Ausläufer des Himmlischen Gebirges sah. Dann blickte er oft in die noch blassen Sterne hinauf und fragte sich, ob er je etwas anderes außer Avalion zu Gesicht bekommen würde. In diesem Moment, als die Sterne hell zu leuchten begannen, glaubte er fest daran.
Doch schon nach kurzer Zeit wusste er, dass es unmöglich war und das Licht der Hoffnung erlosch in seinem Inneren. Es war, als hätte sich eine dunkle Wolke über die hellen Sterne geschoben.
Ferdinand würde nie über die Grenze der verfluchten Wälder des Westens kommen und nie über die Mauer des reichen Ostens.
Seine letzte Möglichkeit war Rhiannon, das Land das nördlich von Avalion lag und noch schlimmer sein sollte. Eine tödliche Ödnis. Es lebten nicht viele Menschen dort und die wenigen waren zäher als Stein. Das hörte man zumindest von denen, die behaupteten dort gewesen zu sein.
Ferdinand schloss die Klappe des Wagens und überprüfte ein letztes Mal die Zügel des Gefährts.
Morgen würde es endlich wieder losgehen.
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Das Schwert des Thanatos
Viễn tưởngWird überarbeitet Juna Montera, ein Mädchen, das nichts kennt außer dem Alleinsein und der ewigen Einsamkeit. Nichts außer unerfüllter Hoffnungen und verlorengegangener Träume. Ihr strenger Onkel verbietet ihr nämlich unter jeglichen Umständen das...