Avalion

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Meine Reise führte mich weiter in den Süden.

In das Land aus Wüsten und Dünen, nach Avalion.

Es war das Land der Sandreiter und Sandwürmer,

der wilden Abendteuer und Piraten.

Und das Land der Ajin.

Die Entdeckungsreisen des großen Mandulin

Aus der kaiserlichen Bibliothek des Östlichen Reiches



Der Wind wehte über die Wiese. Juna stand auf der weiten Graslandschaft und sah zu Allura hinauf, die immer noch auf dem Hang stand. Sie konnte gerade noch ihr stolzes Geweih und den grünen Mantel, der ihren großen schlanken Körper umschlang, erkennen.

Die Straße, die nach Avalion führen sollte, war kaum mehr als ein Pfad aus Steinen und Sand. Von allen Seiten wurde er von Unkraut und Büschen überwuchert, sodass es den Anschein hatte, er wäre seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt worden.

Als Juna den Weg entlang schritt, kam sie sich einsam und verlassen vor. Sie hoffte diesen Teil ihrer Reise schnell hinter sich zu bringen, denn durch das flache Land fühlte sie sich ungeschützt. Wieder musste sie an die vielen Räuber und Piraten denken, die es in Avalion geben sollte. Sie musste zusehen, bald Angh'Amat zu erreichen.

In den vergangenen Tagen, hatte Juna oft versucht sich die Ajin vorzustellen. Dabei waren die verrücktesten Ideen in ihrem Kopf zustande gekommen. Von winzig kleinen Männchen, bis hin zu einem Volk, deren Köper aus Blumen und Pflanzen bestanden. Sie wusste nicht, was sie bei diesen Wesen erwartete.

Als der Abend nahte, kamen die Gebäude einer Stadt in Sicht. Juna war darüber sehr erleichtert. Sie würde die Nacht dort verbringen können und nicht den Räubern unterm freien Himmel ausgeliefert werden.

Doch bald musste sie feststellen, dass es eine ziemlich arme Stadt war, denn die Häuser waren klein und aus groben Steinblöcken gebaut und für das Dach hatte man lediglich Stroh verwendet.

Aber trotz dieses bedrückten Zustands, herrschte eine friedliche und harmonisch Stimmung. Ziegen und Schafe wurden in Zäunen gehalten, kleine wilde Gärten gab es hier und da und Bäume, wie Akazien und Yucca Palmen warfen lange Schatten in der untergehenden Sonne.

Die Menschen waren glücklich, lachten und unterhielten sich. Sie trugen lange farbige Tücher und hatten sich um ihre Köpfe Leinen gewickelte, um ihre braune Haut vor der zunehmen Hitze zu schützen. Manche hatten sich sogar vor dem Mund ein Stück Stoff gebunden, denn der Wind brachte groben Sand von der nicht allzu fernen Wüste.

Teniotren, las Juna auf einem verwitterten Holzschild.

Je länger Juna sich umsah, desto mehr kam ihr vor, nicht nur in eine andere Welt, sondern auch in einer anderen Zeit gelandet zu sein. Die Backsteinhäuser und die alten Scheunen ähnelten denen aus dem Mittelalter.

Und zum Tausendsten Mal nun, stellte Juna sich die Frage, wo und warum sie hier wirklich gelandet war. Ob es wirklich Caeli gewesen war, wie die Herrin der Formoris gesagt hatte, die sie hergeholt hatte?

Juna wanderte an den Rand der Stadt. Ungefähr jede Minute prüfte sie, ob ihr Mantel das Schwert richtig bedeckte.

Als sie an einer abbröckelnde Steinmauer vorbeikam, setzte sie sich hin, um sich auszuruhen. In der Nähe befand sich ein alter Brunnen, aus dem sie trinken konnte. Es war fein warm und in den Gräsern und Büschen fingen Grillen und Zikaden an zu zirpen. Juna glaubte zumindest, dass es diese Tiere waren.

Das Schwert des Thanatos Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt