Heldenepos - Team 42

Kapitel 12

Zwei Tage später sind wir wieder in der Heldenzentrale versammelt. Gemeinsam haben wir beschlossen uns hier etwas umzusehen, zu trainieren und vielleicht sogar mit dem ein oder anderen Helden zu sprechen. Wir haben schließlich kaum Erfahrung und da schadet es sicherlich nicht, wenn wir hier und da ein paar Tipps bekommen können.

„Was wollen wir zuerst machen?", will Leo wissen und wirkt unglaublich motiviert. Hinter uns bricht ein Streit aus und als ich hinter meine Schulter sehe, kann ich Zane Montana und Clarissa am Empfang diskutieren sehen. Doch dem schenke ich keine weitere Beachtung. Zane ist wohl sehr aufbrausend, da ist es normal das er mal aus der Haut fährt. Stattdessen wende ich mich lieber wieder meinem Team zu.

„Wir könnten uns ja umschauen. Neben dem Trainingsgelände soll es noch einzelne Fitnessräume mit den unterschiedlichsten Spielereien geben. Dort werden wir sicherlich auch den ein oder anderen Helden finden, der uns etwas Interessantes erzählen kann.", meint Robin fröhlich und wir anderen stimmen zu. Lediglich Nathan scheint nicht wirklich glücklich zu sein. Aber das ist er wahrscheinlich nur, wenn er mal wieder jemanden retten oder einen Schurken vermöbeln kann. Doch das steht heute nicht auf dem Plan.

Wir wollen uns gerade umwenden und auf den Weg machen, da werde ich unverhofft am Handgelenk gepackt und nach hinten geschliffen. „Wenn du sie mir nicht gibst, dann nehme ich sie mir einfach mit!", höre ich Zane brüllen und kann gar nicht so schnell reagieren, wie mein Team schon zur Stelle ist. Jasper legt einen Schutzschild um meinen Körper, während Leopold Zane mit einem leichten Stromschlag dazu bringt mich loszulassen. Dann wird er mit einem leichten Hieb in den Magen von Nathan nach hinten geschleudert und ich stehe plötzlich zwischen meinem Team.

„Was soll der Schwachsinn?", will Dante aufbracht wissen und ich vermute sie sind ebenso erschrocken, wie ich es bin. Ich würde auch verdammt gerne wissen, was der plötzliche Überfall soll. Soweit ich weiß, vergreift man sich nicht an einem anderen Helden. Schon gar nicht so aus heiterem Himmel. Doch bevor Zane antworten kann, kommt Clarissa auf uns zu. Zane schenkt sie im Vorbeigehen einen abschätzigen Blick.

„Kommt doch kurz mit in den Besprechungsraum. Dann können wir all das aufklären.", spricht sie ruhig zu uns und lächelt uns entschuldigend an. „Wir können es uns ja wenigstens anhören.", gebe ich leise von mir und die anderen nicken zustimmend. Keiner von uns lässt Zane aus den Augen, während er zuerst geht, gefolgt von Clarissa. Als wir alle an unseren Plätzen sitzen, geht es auch schon los.

„Wir haben die Information erhalten, dass ein alter Vulkan, welcher seit Jahrhunderten schon nicht mehr aktiv gewesen ist, in naher Zukunft ausbrechen wird. Er befindet sich auf einer bewohnten Insel, welche man nicht mal so eben schnell evakuieren kann. Zumal die Leute dort meist nichts weiter haben als ihr Hab und Gut.", erklärt Clarissa ruhig und zeigt uns einige Bilder der Insel. Dann schaut sie zu Zane, welcher wütend das Gesicht verzieht.

„Ich stelle eine Gruppe aus verschiedenen Helden zusammen, welche mir hilft diesen Vulkan zu stoppen.", erklärt Zane nach einem auffordernden Blick von Clarissa missmutig und verdreht die Augen. Diese Aussage muss ich kurz verarbeiten, bevor ich dazu etwas sagen kann. Doch Jasper ist schneller. „Das klingt vollkommen verrückt." So etwas ähnliches hätte ich wohl auch gesagt.

„Das ist es nicht! Wenn wir genügend Helden zusammen bekommen, dann werden wir die Menschen vor dieser Naturkatastrophe retten können!", donnert Zane und schlägt mit der Faust auf den Tisch, sodass einige Funken fliegen. Mein Blick wandert zu Dante, welche jedoch nur mit den Schultern zuckt. „Und um die Fähigkeiten deiner Sondergruppe zu verstärken, wolltest du einfach Scarlett mitnehmen?", will Robin trocken wissen und schüttelt einfach nur den Kopf. „Fragen wird wohl überbewertet in deiner Generation.", stellt auch Leo fest und ich kann mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Meine Familie passt immer auf mich auf, egal was geschieht.