Sehr schnell haben wir einen Plan geschmiedet und konnten anschließend mit unseren Teammitgliedern sprechen. Die Männer sind zwar nicht begeistert, doch wir werden uns fügen. Sorgen mache ich mir jedoch genügend. Wir müssen schließlich davon ausgehen, dass einige starke Schurken angreifen werden.
Als wir gegen Paolo verloren haben und Zane uns mit seinem Team zu Hilfe gekommen ist, konnte die Frau mit der Fähigkeit Blitze vom Himmel regnen zu lassen entkommen. Sie ist auch weiterhin äußerst gefährlich. Außerdem konnten der Mann mit den Bomben und die Frau mit der Kältefähigkeit, welche wir bei unserem ersten Einsatz festgenommen hatten, flüchten. Sowie die Frau mit den Energiekugeln und ein Mann, welcher die Fähigkeit besitzt Sand zu steuern.
Und dann gibt es natürlich noch Paolos Mentor, dessen Fähigkeiten uns gänzlich unbekannt sind. Wieder einmal mache ich mir zu viele Gedanken, während ich meine Klamotten anziehe. Es ist viel los in der Umkleidekabine, weshalb ich mich beeilen will, wieder hier rauszukommen. Dabei fällt mir auf, wie schwer einige Frauen es haben in ihre engen Outfits zu schlüpfen. Tja, selbst gewähltes Leid!
So schnell ich kann habe ich mich umgezogen und meine Sachen verstaut. Während ich noch meine Haare nach hinten binde, verlasse ich schon die Umkleide und stelle mich zu Leo, welcher ebenfalls schon fertig ist. Entschlossen lächeln wir uns an und warten auf die anderen. Besonders Robin mit seinem Gips braucht immer eine Weile, ehe er bereit ist. Doch er ließ sich nicht davon abhalten uns auch dieses Mal zu begleiten. Wieder einmal werden wir die Rückendeckung sein, daher droht uns auch nicht die unmittelbare Gefahr. Das wir die Rückendeckung sind wurde von den anderen Helden einstimmig beschlossen, ohne dass ich die Gelegenheit hatte etwas dazu zu sagen.
Zane hat mich nur mit einem breiten Grinsen angesehen und gemeint, dass alle Helden ein besseres Gefühl haben, wenn sie wüssten wir sind im Notfall für sie da. Und da uns diese Aufgabe ohnehin viel besser liegt habe ich es einfach akzeptiert. Lediglich Nathan ist etwas enttäuscht. Doch ich befürchte das wir eher früher als später zum Einsatz kommen werden.
Wir haben alles so weit vorbereitet, dass es losgehen kann. Alle Helden treffen sich im Foyer. Auch alle Teleporter sind hier versammelt. Sie werden uns alle zum etwas weiter entfernten Flugplatz bringen, von wo aus wir Paolo zu einem abgelegenen Bunker eskortieren werden. Soweit zumindest der Plan. In einer ruhigen Minute sagte Antonio mir, dass er nicht damit rechnet das wir es so weit schaffen werden. Insgeheim rechnet er wohl schon auf dem Flughafengelände mit einem Angriff. Und ich stimme ihm da zu.
Daher konzentriere ich mich auch auf die Sicherheit von Jasper. Im Zweifelsfall ist er der Einzige, welcher einen direkten Angriff abfangen kann. Es gibt keinen anderen Helden, welcher über seine Fähigkeit verfügt. Ich habe ihm natürlich nicht gesagt, welcher Druck im Zweifelsfall auf ihm lastet, doch als er zu uns stößt, kann ich ihm sein mulmiges Gefühl ansehen. Wenig später folgen auch Dante, Robin und Nathan.
„Keine Sorge. Wir schaffen das! Wir haben schon ganz anderes überstanden.", flüstere ich Jasper zu, welcher versucht sich etwas zu entspannen. Das es nicht wirklich funktioniert kann ich ihm jedoch ansehen. Genauso wie auch Dante. „Du beschützt uns und wir beschützen dich. So, wie wir es immer machen."
„Team 42 ist nicht zu schlagen.", flüstert uns Leo mit einem Augenzwinkern zu, was mir irgendwie auch etwas Druck nimmt. „Außerdem haben wir doch noch immer unsere Geheimwaffe.", meint Robin und streckt mir die Zunge heraus. Und schon verspanne ich mich wieder etwas. „Außerdem sind wir nicht alleine.", meint Jasper nun etwas zuversichtlicher und Nathan grinst nur wieder blöd. Da ist etwas Wahres dran. Der Ausgang dieser Schlacht hängt nicht alleine von uns ab.
Gemeinsam stellen wir uns in die Mitte des Foyers. Antonio bringt uns Paolo, welcher äußerst mitgenommen wirkt. Allerdings sprühen seine Augen nur so vor Hass, als er uns erblickt, daher hält sich mein Mitleid in Grenzen. Ich beobachte Paolo ganz genau, während Antonio diesen an zwei weitere Helden übergibt. Dann ertönt der Countdown, damit alle wissen, wann wir teleportiert werden. Und plötzlich zeichnet sich auf dem Gesicht meines Exfreundes ein solch diabolisches Lächeln ab, dass mir ein Schauer über den Rücken läuft.
Mein Blick wandert zu Jasper und unsere Blicke treffen sich. Auch er hat es bemerkt und bereitet sich vor. Und in dem Moment, in welchem wir teleportiert werden, erschafft er bereits einen Schild, welcher jeden Helden im Umkreis einschließt. Und dass im genau richtigen Moment. Kaum sind wir nämlich angekommen, werden wir auch schon angegriffen. Bomben schlagen gegen den Schild, gefolgt von Blitzen.
Als der Rauch der Einschläge sich verzieht, können wir unsere Gegner auch schon sehen. Und es sind genau jene Personen zu sehen, mit welchen wir gerechnet haben. Der Angriff hat Jasper bereits einiges abverlangt. Doch wir konnten alle unbeschadet ankommen und nun sind auch die anderen Helden auf der Hut.
Ich schließe die Augen und konzentriere mich, während um mich herum der richtige Kampf beginnt. Ich gebe Jasper etwas meiner Kraft ab, damit er noch einige weitere Einschläge ohne Probleme abhalten kann. Dann konzentriere ich mich wieder auf meine Umgebung. Mit Jasper in unserer Mitte haben wir einen Kreis um ihn herum gebildet.
Wir beobachten, wie die Helden sich den fünf Schurken stellen, welche wahrscheinlich damit gerechnet haben einen Großteil unserer Anzahl bereits mit Hilfe des ersten Überraschungsangriffs zu dezimieren. Ein kleines Lächeln kann ich nun nicht mehr unterdrücken. Dieser Plan ging dank Jaspers schneller Reaktion wohl nicht auf.
Trotzdem herrscht um uns herum pures Chaos. Die Helden springen wild durch die Gegend und behindern sich teilweise gegenseitig. Zudem versuchen einige ständig wieder in das Schild zu gelangen, was es Jasper unglaublich schwer macht alles richtig abzupassen und nicht gleichzeitig unnötig seine Kraft zu verbrauchen. Wütend balle ich meine Hände zu Fäusten. Antonio hat wohl recht gehabt. Die Helden brauchen manchmal jemanden, der ihnen in den Hintern tritt.
Genervt greife ich an meinen Ohrstöpsel, um zu allen gleichzeitig zu sprechen. „Wir haben jedem Schurken ein Team zugeordnet! Haltet euch gefälligst an den Plan!", gebe ich ungehalten von mir und sehe, wie einige Helden ertappt zusammenzucken. Schnell findet ein geordneter Übergang statt. Die Heldenteams treffen auf die jeweiligen Schurken, für welche sie jeweils zugeteilt worden sind. Alle anderen ziehen sich in den Schild zurück und setzen ihre Kräfte dazu ein, um Jasper bestmöglich zu entlasten. Na endlich! Wieso muss man denn immer erstmal ein Machtwort sprechen?
Wütend sehe ich mich um und suche nach den beiden Helden, welche sich um Paolo kümmern sollten. Diese stehen jedoch nur nebeneinander und beobachten verbitten den Kampf. Von Paolo ist nichts zu sehen. Verdammt! Wo ist diese miese Kakerlake denn hin gekrochen?
DU LIEST GERADE
Heldenepos - Team 42
FantasyScarlett Bright ist dabei eine Heldin zu werden. Nichts, was sie jemals werden wollte, doch sie kann schließlich ihren Bruder Nathan nicht alleine lassen. Wer soll diesen denn beschützen, wenn sie nicht dabei ist? Daher melden sich die beiden mit ih...