Kapitel 4

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Wir landen mitten in einem Kriegsgebiet. So sieht es zumindest aus. Alles ist zerstört, vor uns offenbart sich ein riesiger Krater. Die umliegenden Häuser sind teilweise zusammengestürzt und brennen. Verwundete torkeln hilflos durch die Gegend. „Scheiße.", gibt Jasper neben mir von sind und Zane dreht sich zu uns um.

„Frischlinge. Wir kümmern uns um die Schurken. Mischt euch nicht ein. Eure Aufgabe ist es die Menschen hier weg zu bringen und ihnen zu helfen. Los geht's!" Damit sind die vier Profihelden auch schon aufgebrochen und stürzen sich ins Getümmel. Und sie lassen uns einfach zurück. Ganz große klasse.

Ich atme einmal tief durch, um mich zu sammeln. Dann habe ich einen Plan. „Leopold, Nathan und Dante suchen in den umliegenden Gebäuden nach Menschen. Passt auf, dass ihr sie möglichst unbeschadet zu uns bekommt. Jasper bildet hier ein Schutzschild gegen Trümmer oder Angriffe und Elaine wird alle heilen." Dann wandert mein Blick zu Robin. „Und du sammelst alle umherlaufenden Leute ein und bringst sie zu uns. Wenn es ihnen gut geht, wirst du sie aus der Gefahrenzone schaffen."

Entschlossen nicken wir uns alle zu. „Ich würde lieber gegen die Bösewichte kämpfen.", höre ich Nathan murren, doch er fügt sich in sein Schicksal. „Denk daran, Nathan, ein Held bleibt eher in Erinnerung, wenn er Menschen hilft. Ein Kampf gegen Schurken ist viel schneller vergessen als die Hilfe für ganz viele andere.", versuche ich ihn aufzubauen und sehe, wie sich seine Schultern straffen. Das scheint funktioniert zu haben. Zumindest erstmal für diesen Augenblick. Für zukünftige Einsätze werde ich mir jedoch noch etwas anderes überlegen müssen, damit er nicht unbedacht in den Kampf losstürmt.

Zügig bauen wir alles auf und ich beobachte die Umgebung, während die anderen ihren Aufgaben nachkommen. Im Krater kann ich sehen, wie die vier Helden gegen drei Schurken kämpfen. Doch solange sie beschäftigt sind, werden sie uns nicht in die Quere kommen. Dann können wir hier in Ruhe unserer Aufgabe nachkommen.

Schnell bringt uns Robin die ersten leicht verletzten, welchen sich Elaine direkt annimmt. Hochkonzentriert verschließt sie die Wunden und wendet sich dann der nächsten Person zu. Ihre Kraft und Ruhe sind wirklich erstaunlich und ich bin froh sie hier zu haben. Es ist sehr erleichternd zu wissen, dass jeder im Notfall geheilt werden kann.

Auch Nathan, Leopold und Dante schaffen immer mehr, teilweise sogar bewusstlose Menschen zu uns, weshalb ich unsere Vorgehensweise überdenke. Mein Blick wandert die Straße herunter, an dessen Ende die Polizei eine Absperrung errichtet hat. „Alle, die nicht schwer verletzt sind bringst du dort hinten hin, Robin.", weise ich an und deute auf die Polizei. Wir können hier nicht alle auf einmal versorgen und außerdem sitzen wir hier wie auf dem Präsentierteller. Das ist mir zu gefährlich.

Robin nickt verstehend und die ersten Zivilisten verlassen das Gefahrengebiet. Ich werfe wieder einen Blick in den Krater, doch es scheint alles in Ordnung zu sein. Die vier Helden können die Schurken gut in Schach halten. Also kein Grund zur Besorgnis, auch wenn sich mir ein schlechtes Gefühl aufdrängt. Doch wir machen unbeirrt weiter mit unserer Vorgehensweise.

Jasper hat ein Schutzschild über uns gespannte, an den Seiten jedoch immer mal wieder eine Lücke gelassen, damit alle ungehindert rein und raus gehen können. Zum Glück bleiben die Menschen ruhig warten auf Anweisungen und stürmen nicht unbedacht einfach los. Wenn hier Panik ausbricht, wüsste ich nämlich nicht, was wir tun sollen. Doch alle scheinen Vertrauen in uns und ihre Sicherheit zu haben. Das ist einerseits schön, andererseits jedoch auch ein gigantischer Druck.

Um mich zu beruhigen, atme ich einmal tief durch und konzentriere mich wieder. „Nathan!", höre ich Leopold rufen und sehe, wie er innerhalb eines halb zusammengefallenen Gebäudes steht, welches beginnt zur Seite zu kippen. „Ich komme!", ruft mein Bruder und steht im nächsten Moment neben der halbwegs intakten Wand, um diese zu stützen. Sofort ist auch Dante zur Stelle und versucht mit seiner Telekinese die Wand zu stützen.

Heldenepos - Team 42Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt