Kapitel 13

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Mit Hilfe des Teleporters Findus sind wir vier schnell an Ort und Stelle. Eine kleine Insel, irgendwo im Meer, von welcher Zane offenbar stammt. Und es scheint auch genau so zu sein, wie er es berichtet hat. Jeder Bewohner spricht ihn an, dankt ihm für sein kommen oder begrüßt ihn einfach nur freudig. Mir geht das Herz auf, wenn ich das sehe. Wenn man ein Held ist, dann gibt es auch die andere Seite. Abseits von Kämpfen und Rettungsaktionen sind die Menschen einfach nur dankbar für die Hilfe und freuen sich einen zu sehen. Das zu erreichen ist doch sicherlich die Mühe wert?

Wir laufen daher ruhig, aber ohne uns aufhalten zu lassen durch die Straßen und zwischen den Gebäuden entlang. Viele dieser Bauten bestehen größtenteils aus Holz, welches durch einen Vulkanausbruch sicherlich komplett verschwinden wird. Nicht, dass der Stein so viel Hitze standhalten könnte.

Je weiter wir gehen, desto erdrückender wird die Verantwortung, die auf unseren Schultern lastet. Und ich spüre, wie sich Zweifel und Sorge in mir breit macht. Das war keine gute Idee. Doch was hätten wir tun sollen? Offenbar will hier ja niemand sein Zuhause verlassen. Dann können wir ja nur unser Bestes geben und alle so gut es uns möglich ist beschützen.

Irgendwann biegen wir von den Straßen ab und laufen den Vulkan hinauf, welcher sich nun vor uns erstreckt. Nun ist mir noch elender zumute. Wie sollen wir denn einen Vulkan bekämpfen? Doch als wir oben ankommen, kann ich weitere Helden entdecken, welche bereits an einem Plan zu arbeiten scheinen. Mit uns sind wir etwa zwanzig Helden, welche bereit sind diesen Kampf auf sich zu nehmen.

„Wen hast du dir denn noch mitgebracht, Zane? Sie sehen etwas zu jung und unerfahren für diesen Kampf aus!", meint ein Mann mittleren alters und klopft Zane lachend auf die Schulter. „Sie sind auch noch nicht lange dabei. Aber wir können jede Hilfe gebrauchen, die wir bekommen können." Schnell begrüßen wir alle, wobei ich mir gar nicht erst versuche die Namen zu merken. Dafür sind es zu viele und eigentlich ist es auch vollkommen irrelevant. Wir sind nur hier, um die Insel und alle ihre Bewohner zu retten.

„Habt ihr bereits alle notwendigen Vorkehrungen getroffen?", will Zane wissen und die Helden nicken zustimmend. „Haben wir. Nun heißt es abwarten, bis der Vulkan ausbricht." Neugierig gehe ich an den Rand und schaue hinein. Wobei hier nicht allzu viel zu sehen ist. Stein und Metall bedecken etwa zwanzig Meter weiter unten, im Vulkankrater, den Boden. Offenbar haben sie versucht die Öffnung einfach zu stopfen. Ob das so einfach funktioniert, wage ich ja zu bezweifeln.

Schnell ziehe ich mir die Ausrüstung über, welche uns Clarissa mitgegeben hat. Schutzausrüstung gegen Hitze. Gegen Lava kann sie nicht allzu viel ausrichten, doch gegen die Umgebungshitze sollte es doch ganz gut funktionieren. Wir sehen zwar ein bisschen aus wie Astronauten, doch das ist nun wirklich egal. Hauptsache es funktioniert auch alles wie es soll. Zudem sollen die Handschuhe so umfunktioniert worden sein, dass ich meine Fähigkeit einsetzen kann. Ich hoffe wirklich das funktioniert alles so gut, wie wir uns das vorstellen.

Mit einem ebenso stummen und nachdenklich aussehenden Dante und einem bekümmert dreinblickenden Jasper mache ich mich auf den Weg den Krater einmal abzulaufen. Wir sind gerade zur Hälfte rum, als ein Flugzeug über uns hinweg fliegt und anschließend zwei Fallschirme zu sehen ist. Gefolgt von etwas, das aussieht wie eine gigantische blaue Wolke. Überrascht schaue ich dabei zu, wie sie immer näher kommen und anschließend bei den anderen Helden landen.

Die Wolke entpuppt sich als eine riesige Menge an Wasser, welche den Vulkan schlussendlich auffüllt und anschließend eingefroren wird. Diesem beeindruckenden Schauspiel sehen wir von der anderen Seite aus zu und können beobachten, wie die Helden sich freudig begrüßen. Die scheinen sich alle ziemlich gut zu kennen. Nur wir sind hier wohl die Außenseiter.

„Vielleicht werden wir gar nicht gebraucht.", höre ich Jasper leise murmeln, kann jedoch nur den Kopf schütteln. „Das wird niemals reichen, um einen Vulkanausbruch zu verhindern. Das dient lediglich der Vorwarnung. Wenn das Eis schmilzt, dann müssen wir bereit sein.", gebe ich leise von mir und setze mich auf den Boden. Wir brauchen unbedingt einen Plan.

Heldenepos - Team 42Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt