Abwartend stehen wir Zane gegenüber, welcher seinen Blick über unsere Gruppe schweifen lässt. Dann gesellt sich zu seinem ernsten Gesichtsausdruck auch noch ein entschlossener Blick. Zane neigt den Kopf und deutet eine Verbeugung an. „Ich danke euch für eure Unterstützung. Ohne euch hätten wir den Vulkan nicht stoppen können. Und ich entschuldige mich für mein Verhalten, welches einem Helden nicht angemessen gewesen ist. Es tut mir ehrlich leid."
Etwas überfordert wandert mein Blick zu den anderen. Auch Dante scheint nicht zu wissen, was er sagen soll, während Jasper einfach nur rot, wie eine Tomate wird. Nathan hat stolz grinsend die Arme vor seinem Körper verschränkt und scheint den Moment zu genießen. Elaine versteckt sich hinter ihm und wirkt ebenfalls überfordert. Während Leo und Robin sich gegenseitig abklatschen.
„Wir sind doch alle Helden. Das würden doch alle tun.", versuche ich diese unangenehme Situation zu beenden, doch es scheint so, als hätte Zane noch nicht alles gesagt, was er zu sagen hat. „Ihr seid wahre Helden. Vielen Dank für eure Hilfe." Wieder verbeugt er sich so merkwürdig, ehe er uns breit grinsend ansieht. Anschließend beginnt er mit applaudieren und alle umstehenden schließen sich ihm an. Wie unangenehm!
Nathan gefällt das natürlich. Für solche Momente will er schließlich ein Held sein, doch uns anderen geht es da nicht so. Diese viele Aufmerksamkeit ist mir unangenehm. Schließlich will ich die anderen ja nur unterstützen und nicht selbst im Mittelpunkt stehen. Aber irgendwie scheinen uns jetzt alle zu kennen. Vereinzelt kommen einige Helden zu uns und gratulieren uns, ehe sich langsam wieder alle ihren eigentlichen Aufgaben zuwenden.
Zane ist bereits vor einiger Zeit verschwunden und hat uns mit den restlichen Helden alleine gelassen. Das ist wahrscheinlich seine Art von Rache dafür, dass er sich in aller Öffentlichkeit bei uns entschuldigen sollte. Nicht, dass ich damit gerechnet hätte. Ich bin davon ausgegangen, dass er diese Forderung einfach unter den Tisch fallen lässt. Allerdings habe ich daran auch gar nicht mehr gedacht. Es ist kaum vierundzwanzig Stunden her, doch es kommt mir schon wieder so ewig weit weg vor.
Gemeinsam gehen wir zu Clarissa an den Empfang. „Das habt ihr wirklich gut gemacht.", meint sie nun leise und zwinkert mir zu. Wahrscheinlich hat sie mir angesehen, was ich von diesem ganzen Trubel halte, obwohl ich wirklich versucht habe es nicht zu zeigen. Aber etwas vor Clarissa zu verbergen ist bestimmt auch so gut wie unmöglich. Wir wollen uns gerade unterhalten, da bricht hinter uns Tumult aus.
An der Seite des Foyers hängen einige Fernseher, welche alle unterschiedliche Nachrichten aus aller Welt zeigen. Doch in diesem Augenblick strahlen alle das gleiche Programm aus. „Moment.", meint Clarissa abwesend und tippt auf dem Computer hinter sich herum. Ein Monitor fährt aus dem Tisch und ich stelle mich so, dass ich auch auf den Bildschirm schauen kann.
Eine blutüberströmte Reporterin ist zu sehen und hinter ihr scheint unglaublicher Kampf stattzufinden. Da wir keinen Ton haben, verstehen wir nicht, was sie sagt, doch dann geht sie aus dem Bild und mir wird klar, um was es geht. Einige Schurken liefern sich einen Kampf mit einigen Helden. Doch es sieht nicht so aus, als könnten die Helden mit den Schurken mithalten.
Immer wieder gehen die Helden zu Boden. Sie scheinen wahllos anzugreifen und überhaupt keinen Plan zu verfolgen. „Was machen die denn da?", höre ich Robin entsetzt fragen und kann ihm nur stumm zustimmen. Das sieht nicht aus wie ein Kampf von Helden. Es wirkt alles so dilettantisch. Wenn sie sich nicht langsam mal zusammenraufen werden sie verlieren.
„Das ist kein ursprüngliches Heldenteam. Durch den Einsatz am Vulkan, haben wir einige Teams gemischt und sie kämpfen mitunter das erste Mal zusammen.", meint Clarissa, doch auch in ihrer Stimme ist das Entsetzen deutlich heraus zu hören. „Das ist doch kein Grund so zu kämpfen. Das haben wir doch auch nicht gemacht und wir waren viel unerfahrener bei unserem ersten Kampf!", meint Dante abwehrend und kann offenbar auch seinen Augen nicht trauen. Die Helden müssen einiges einstecken und schaffen es nur immer wieder knapp überhaupt einigen Attacken auszuweichen.
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Heldenepos - Team 42
FantasyScarlett Bright ist dabei eine Heldin zu werden. Nichts, was sie jemals werden wollte, doch sie kann schließlich ihren Bruder Nathan nicht alleine lassen. Wer soll diesen denn beschützen, wenn sie nicht dabei ist? Daher melden sich die beiden mit ih...