Überarbeitet am 28.06.2015
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Die nächsten Tage verliefen ereignislos, so wie immer. Ich war pünktlich, lernte fleißig, und war so unauffällig wie eh und je.
Das Unauffällig sein hatte ich über die Jahre perfektioniert, indem ich mich mit den Anderen nur über das Notwendigste unterhielt, mich im Unterricht nur zur Wort meldete wenn ich gefragt wurde und mich auch sonst von Schülern und Lehrern fern hielt. Klar wusste ich, dass über mich gesprochen wurde wenn sie mich sahen, aber da das selten genug vorkam, vergaßen sie mich auch gleich wieder und das war gut so.
Ich schaute auf meinen Kalender. Heute war Freitag und heute war Vollmond. Ich seufzte und stand auf. Wie immer schliefen die anderen Mädchen noch.
Ich kam gerade in die große Halle als Robert mich entdeckte und mir zu verstehen gab, dass er mit mir reden wollte. Ich ging zu ihm und sah ihn fragend an. Als ich nicht darauf reagierte, als er auf den Platz neben sich klopfte, seufzte er. "Heute um drei treffen sich alle Vertrauensschüler und die Schülersprecher hier in der großen Halle.", informierte er mich. Ich nickte bloß und setzte mich ein gutes Stück entfernt von ihm hin.
Ich war gerade dabei mir mein Toast zu schmieren als sich jemand neben mir leise räusperte. Verwirrt sah ich zu einem der Erstklässler hoch und schenke ihm einen fragenden Blick. "Darf ich mich hier hin setzten?", fragte er schüchtern. "Ähm.. Klar.", antwortete ich ihm völlig perplex. Ein erleichtertes, aber doch schüchternes Lächeln erschien auf seinen Lippen und er setzte sich neben mich. "Wie heißt du überhaupt und wo sind denn deine Freunde?", fragte ich ihn neugierig. Normalerweise liefen Erstklässler nicht gerne alleine herum, dafür war hier alles noch zu neu. "Leo und die schlafen alle noch. Ich hatte nur schon sonen Hunger, gestern ging es mir nicht so gut, deswegen hab ich das Abendessen verpasst.", erzählte der Kleine. Er sah mich kurz aus seinen klaren, blauen Augen an und strich sich die blonden Strähnen aus dem Gesicht, bevor er nach einem Brötchen griff. Dabei rutsche der Ärmel seines Umhangs hoch und legte den Blick auf eine nicht gerade kleine Brandverletzung am Unterarm frei. Ich nahm vorsichtig seinen Arm und sah erst die Wunde und dann den kleinen Jungen an. "Ich hab mich an meinem Kessel verbrannt.", sagte Leo schnell. Zweifelnd hob ich eine Augenbraue, doch er presste die Lippen zusammen, entzog mir den Arm und begann zu essen. "Wir gehen gleich zu Madam Pomfrey.", sagte ich und biss in mein Toast. Der Kleine nickte nur und aß weiter.
Madam Pomfrey war eine junge Heilerin, die seit zwei Jahren den Krankenflügel von Hogwarts betreute. Ich sagte Leo er solle sich auf ein Bett setzen und holte die junge Frau aus ihrem Büro. "Warum bist du denn nicht gleich zu mir gekommen?", fragte sie, doch Leo gab keine Antwort. Er ließ lediglich den Kopf hängen und vermied jeglichen Blickkontakt. "Heute Abend kommst du wieder, dann schaue ich nach ob die Salbe gewirkt hat und wechsle den Verband.", Leo nickte nur und stand auf. "Ich bring dich noch zum Unterricht.", sagte ich zu ihm. Dankbar sah er mich an und nahm meine Hand. Überrascht ließ ich ihn gewähren. "Ich hab jetzt Kräuterkunde.", die Stimme des jungen Rawenclaws klang jetzt etwas sicherer als heute früh. Ich nickte und brachte ihn dann zu seinem Klassenraum. "Wenn du Hilfe brauchst, dann kannst du immer zu mir kommen.", sagte ich noch zu ihm. Er nickte und verschwand schnell in dem Gewächshaus.
Da stimmt doch was nicht, kein Kessel verursacht so grade Wunden. Ich beschloss ein Auge auf Leo zu haben. Langsam wand ich mich ab und sah auf meine Uhr. Ach Mist. Zaubertränke hatte schon längst angefangen. Ich lief zu den Kerkern und atmete noch einmal tief durch bevor ich die Tür öffnete.
"Miss Prince warum so spät.", begrüßte Professor Slughorn mich. Alle Rawenclaws und Gryffindors drehten sich um und sahen mich an. "Tut mir leid Sir eine Angelegenheit, wo ich als Vertrauensschüler gebraucht wurde.", während ich redete ging ich zu meinem Platz. Ich holte schnell Bücher und meine Schreibsachen aus meiner Tasche und sah zum Lehrer ohne die starrenden Schüler weiter zu beachten. "Nun gut dann machen wir weiter... wo war ich?" "Sie wollten uns gerade die Zutaten für das Viritaserum anschreiben.", schaltete Lily sich ein. "Danke Miss Evans.", damit fuhr er fort.
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Der Mond über Hogwarts (eine Harry Potter FanFiction zur Rumtreiberzeit)
FanfictionCleo ist wohl das was man unter einem unauffälligen Menschen versteht. Sie vermeidet jegliche Aufmerksamkeit, sowie den Kontakt zu anderen Leuten. Doch was passiert, wenn man einmal die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat? Was ist wenn plötzlich jem...