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So das hier ist ein Spezialkapiel . Ich habe neulich festgestellt, dass diese Geschichte mittlerweile schon über 15000 Views hat, mittlerweile sogar schon über 16000. Riesengroßes Dankeschön dafür, ich hätte niemals gedacht, dass ich diese Zahl erreiche. Auch für die über 1000 Votes möchte ich mich herzlich bedanken, ihr seid einfach die besten. Und jetzt viel Spaß mit diesem kleinen Special :)

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Remus Sicht:

Sie war komisch, schon seit Tagen verhielt sie sich anders als sonst, zog sich wieder zurück und lies nicht mal Lily und mich an sich ran. Ich versuchte etwas in ihrer Haltung zu lesen doch das gelang mir nicht. Sie hatte eine neutrale Miene aufgesetzt und aß in Ruhe ihr Brötchen. Das einzige, was darauf schließen ließ, dass sie in letzter Zeit schlecht schlief, waren die Ringe unter ihren Augen, in letzter Zeit, immer dunkler geworden waren. Ich beobachtete sie dabei, wie sie immer wieder in ihr Brötchen biss. Es sah aus, als wäre nichts los, aber ich spürte, dass sie etwas verbarg, die Luft um sie herum war wie elektrisch aufgeladen, wie eine Mauer aus herumschwirrenden Gedanken, die meine Nackenhaare dazu brachten sich aufzustellen. „Guck mal Krone, Moony fängt gleich an zu sabbern.", hörte ich Tatze raunen. „Ach halt den Mund Sirius.", fuhr ich ihn gelangweilt an. Er und James brachen in schallendes Gelächter aus. Dann ließen sie sich mir gegenüber auf die Bank Fallen und fingen an das Frühstück in sich rein zu schaufeln. „Ihr seid so ekelig.", sagte Lily und verzog bei dem Anblick der Essgewohnheiten der beiden, angewidert das Gesicht. „Trotzdem magst du uns.", sagte James und grinste sie mit vollem Mund an. Lily schüttelte sich kurz vor ekel und versuchte sich dann auf das Buch zu konzentrieren, welches neben ihrem Teller lag. „Evans, kannst du nicht einmal, das Lernen lassen? Geh lieber mit mir aus.", sagte James und dieses Mal bemühte er sich, vernünftig aus zu sehen, was ihm, bei denen, vom Schlaf noch wilder als sonst abstehenden Haaren, nicht wirklich gelang. Lily schüttelte nur lachend den Kopf. „Danke, ich verzichte.", sagte sie, ohne von ihrem Buch aufzublicken. Den verletzten Blick von James und das mitfühlende Schulterklopfen, von Sirius, bekam sie nicht mit.

Das ging jetzt schon seit Jahren so. Ich konnte Lily verstehen, James benahm sich oft wie ein Idiot, aber im inneren, war er ein guter Kerl. „Am Wochenende ist wieder Quidditsch, das heißt, wenn wir Hufflepuff besiegen, werden wir eine riesen Party schmeißen.", sagte James. „Was brauchen wir denn alles für die Party?", fragte Sirius. Er sah James an und beide fingen an zu lachen.

Ich blendete die beiden und ihre Partypläne aus und wandte mich wieder Cleo zu. Diese kaute immer noch auf ihrem Brötchen rum. „Wollen wir heute Nachmittag zusammen Hausaufgaben machen?" „Ein anderes Mal vielleicht, ich muss noch ein paar Briefe schreiben.", sagte sie und legte den Rest ihres Frühstücks beiseite. Dann stand sie auf und flüchtete. Mal wieder. Ich begegnete Lilys besorgtem Blick, doch wich diesem schnell wieder aus, bevor sie mich mit ihren sorgenvollen Gedanken erdrücken konnte. „Ich geh schon mal vor.", sagte ich zu den restlichen Jungs, stand auf und lief in Richtung Ausgang.

Sie floh jedes Mal, es war wie früher. Ich erinnerte mich gut an das junge Mädchen, das niemanden ansah, sich nie meldete und sich hinter ihren Büchern verschanzte. Sie war wie ich gewesen, ein Einzelgänger mit einem dunklen Geheimnis. Sie war immer die erste im Klassenraum und die erste die ihn wieder verließ. Nach dem Unterricht war sie meist wie vom Erdboden verschluckt. Ich hatte immer wieder versucht mit dem wunderschönen Mädchen Blickkontakt aufzunehmen, doch sie versteckte sich immer hinter den dichten Vorhang ihrer langen dunklen Haare.

Das erste Jahr verging und ich freundete mich immer mehr mit den restlichen Rumtreibern an. James und Sirius banden mich so sehr in ihre Pläne und Streiche ein, dass ich irgendwann jeglichen Versuch aufgab mit diesem Mädchen das so einsam war, Kontakt aufzunehmen. Manchmal, wenn sie den Kopf kurz hob und ich einen Blick in ihre tiefbauen Augen werfen konnte, sah ich die Einsamkeit, die ihr Innerstes auszufüllen schien.

Der Mond über Hogwarts  (eine Harry Potter FanFiction zur Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt