Überarbeitet am 01.07.2015
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Irgendwann verlor ich das Gefühl für die Zeit und beschloss deswegen an die Oberfläche zu schwimmen und auf die Uhr des Glockenturms zu schauen. Ich war noch nicht ganz mit dem Kopf aus dem Wasser, als ich schon die Stimmen hörte. Also schwamm ich wieder nach unten. Ich ließ mich von der Strömung treiben und merkte wie mir die Tränen in die Augen strömten. Jetzt war es wohl vorbei mit meiner Unsichtbarkeit. Wie sollte ich das erklären.
Die ersten Sonnenstrahlen fielen über die Hügel und ich schwamm Richtung Ufer. Ich zog mich an Land und legte mich auf den Strand in einer versteckten Bucht. In der Nähe hörte ich Schritte, kam aber nicht so schnell wieder ins Wasser. Remus Lupin trat aus dem Gebüsch und bekam ganz große Augen. Die Schuppen an meinem Körper begannen sich aufzulösen. "Könntest du dich bitte umdrehen.", sagte ich leicht beschämt. "Wieso... Oh na klar.", sein Kopf wurde rot und er drehte sich weg.
Ich bewegte kurz meine Füße und stand vorsichtig auf. Immer noch etwas wackelig auf den Beinen lief ich zu dem Baum, zwischen dessen Wurzeln ich meine Sachen versteckt hatte. Ich hatte die kleine Bucht vor einiger Zeit entdeckt, sie war optimal für die Rückverwandlung, da mich dort normalerweise niemand fand. Ich zog das nasse Kleid an und legte den Schmuck wieder um. "Ok ich bin fertig.", sagte ich leise. Er drehte sich um und sah mich ein wenig verunsichert an. "Wir sollten zu den Anderen gehen, die suchen alle nach dir.", er wandte sich zum Gehen und ich folgte ihm langsam. Als wir aus dem Wald heraus kamen schickte Remus ein paar grüne Funken in die Luft und blieb stehen.
Keine zwei Minuten später kam Lily mit Marlene, Alice, Potter, Black und einem Jungen, den ich nach Hufflepuff sortieren würde, angelaufen. "Merlin! Cleo ich hab mir solche Sorgen gemacht, als du nicht wieder aufgetaucht bist.", sagte sie während sie mich in eine feste Umarmung zog. "Tut mir leid ich weiß noch wie ich Leo an Land gebracht hab und mich die Strömung erfasst hat, dann bin ich wohl bewusstlos geworden.", sagte ich reumütig. Remus sah mich mit einem komischen Blick an, meinte aber dass sie mich in den Krankenflügel bringen sollten, damit ich untersucht werden könne. Die Anderen stimmten zu und so wurde ich zu Madam Pomfrey geschafft.
In dem weißen Bett ließ ich alle Prozeduren, die Madam Pomfrey sich ausdachte, über mich ergehen. Nach einigen Stunden ließ sie mich endlich schlafen, was ich dann auch bis zum nächsten Tag tat.
Die Sonnenstrahlen fielen auf mein Gesicht und als ich die Augen öffnete, musste ich erst mal niesen. "Guten Morgen.", kam eine verschlafene Stimme von rechts. Ich zog den Vorhang zwischen den Betten beiseite und schaute ich Leos müde Augen. "Wie geht es dir?" Ganz gut ich hab nur ein bisschen Bauchschmerzen, weil ich so viel Wasser geschluckt hab.", er versuchte zu lächeln, was ihm aber nur so halb gelang. "Du warst sehr tapfer.", versuchte ich ihn aufzumuntern. "Sie beide sollten schlafen.", kam eine Stimme aus Richtung Madam Pomfreys Büro. Sie gab Leo einen Trank und zog den Vorhang wieder zu. Dann kam sie zu mir. "Ich habe mit Dumbledore gesprochen, Sie dürfen in den Unterricht zurück.", ich nickte und stand auf. An dem Fußende meines Bettes lag meine Schuluniform.
In der großen Halle war schon reger Betrieb, als ich eintraf. Keiner beachtete mich, anscheinend hatte kaum jemand etwas von dem Vorfall mitbekommen. Es war der Dienstag vor den Herbstferien und alle waren mit den Gedanken schon Zuhause. Ich setzte mich an meinen Haustisch und begann zu essen, jedoch bemerkte ich die Blicke der sieben Schüler die am Gryffindor-Tisch saßen. Ich sah kurz hoch und sah die fragenden Gesichtsausdrücke, doch reagierte ich nicht darauf. Das einzige was mir Sorgen machte war der Blick von Remus, ich konnte ihn nicht deuten, also beschloss ich später mit ihm zu reden.
Der Tag verlief einigermaßen ruhig, die Lehrer gaben jede Menge Hausaufgaben auf, die wir über die Ferien erledigen sollten. Zwischen den Stunden versuchten Lily, Marlene, Black und Potter mehr aus mir heraus zu bekommen, aber ich ging ihnen so gut es ging aus dem Weg oder gab zur Antwort, dass ich mich nicht erinnern konnte. Remus ging wiederum mir aus dem Weg.
Nach dem Unterricht ging ich in die Bibliothek, weil der braun-blonde Gryffindor sich meist dort aufhielt. Ich fand ihn schließlich in der hintersten Ecke mit einem Buch über Wasserwesen. "Hallo.", begrüßte ich ihn leise. "Darf ich?", ich zeigte auf den Sessel neben ihm. Er nickte. "Du wirst mich doch nicht verraten oder.", platzte es aus mir heraus. Er sah mich eine Weile an, dann schaute er wieder in sein Buch. "Nein werde ich nicht.", sagte er leise. "Danke.", erleichtert wollte ich aufstehen. "Warte.", er sah wieder auf. "Was bist du? Kein Wassermensch oder? Ich kann nichts darüber finden dass Wassermenschen sich in Menschen verwandeln, geschweige denn zaubern können.", stellte er nach seinen Fragen fest. " Nein ich bin kein Wassermensch.", ich schluckte. Er fixierte mich so dass ich nervös auf meine Hände runter sah, die am Saum meines Rocks rum spielten. "Ich werde es niemanden sagen, ich habe auch ein Alter Ego und meins ist bestimmt schlimmer.", sage er. Ich sah ihn fragend an. Er seufzte. "Ich bin ein Werwolf.", seine Stimme tropfte nur so vor Selbsthass und er sah beschämt nieder. Ein kleines Lachen entkam meiner Kehle. "Was ist los?", er sah mich verständnislos an. Ich gab ihm zu verstehen dass er sitzen bleiben sollte, ging zu einem Regal und zog ein Buch heraus. Mit diesem ging ich zurück und gab es ihm in die Hand. "Die Kinder des Mondes.", las Remus vor. Er schlug die erste Seite auf und las das Inhaltsverzeichnis vor. "Elfen, Einhörner, Mondgeiser, Werwölfe, Sirenen...", erschrocken sah er mich an und wollte gehen, doch ich hielt ihn am Arm fest und sah ihn bittend an, worauf er sich wieder hinzusetzte. "Wir sind gar nicht so schlimm und du bist nicht gefährdet, ein Wolf ist von der Natur her kein potentielles Opfer. Aber der entscheidende Faktor ist, dass du zu viel Angst hast das macht dich quasi immun.", sagte ich neutral. "Deswegen redest du so wenig. Ich nickte. "Es wäre für die männlichen Wesen dieser Schule zu gefährlich.", bestätigte ich seine Vermutung. "Wir sind wohl beide ganz schöne Monster.", er hasste dass was er war, das hörte ich aus seiner Stimme heraus. "Tja so ist das. Aber immerhin kannst du eine Partnerin finden, die dich liebt, bei mir ist das fast unmöglich. Einer unter einer Millionen Männer ist von Natur aus immun gegen den Zauber da ist die Auswahl nicht so groß.", sagte ich niedergeschlagen. "Hat deine Mutter dich alleine aufgezogen?", fragte er neugierig. "Nein mein Vater ist so ein besonderer Mensch. Aber nicht jede hat dieses Glück.", Remus wollte eine weitere Frage stellen, als wir die Stimmen von Potter und Black hörten. Remus ließ die Bücher zurück schweben und ich schenkte ihm ein dankbares Lächeln, bevor ich aufstand und natürlich prompt mal wieder in Black rein lief.
"Na na, das wir ja schon fast zur Gewohnheit, ich weiß ja das ich anziehend bin, aber ein bisschen Platz brauche ich doch zum Atmen.", ertönte eine Stimme von oben, die zu einem Kerl gehörte, der wusste, dass er verdammt gut aussah. "Du leidest auch an leichter Selbstüberschätzung Black.", das leicht tropfte nur so vor Sarkasmus und ich unterstrich es mit Daumen und Zeigefinger die ich dicht zusammen hielt. "Tschüss Remus.", ich lächelte dem jungen Werwolf kurz zu und ging.
Abends im Bett dachte ich über das nach was passiert war. Ich hatte jetzt jemanden mit dem ich reden konnte. Es würde sich so viel verändern...
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Über 100 views O.o wow, danke :)
Das Kapitel ist etwas kürzer ich versuche jetzt mal ein etwas längeres ran zu hängen wo ich versuchen werde etwas mehr Details zu verraten. Das kann aber zwei Tage dauern.
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Lg Lu ❤
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Der Mond über Hogwarts (eine Harry Potter FanFiction zur Rumtreiberzeit)
FanfictionCleo ist wohl das was man unter einem unauffälligen Menschen versteht. Sie vermeidet jegliche Aufmerksamkeit, sowie den Kontakt zu anderen Leuten. Doch was passiert, wenn man einmal die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat? Was ist wenn plötzlich jem...