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Überarbeitet am 09.08.2015

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Lily wartete bereits vor dem Eingang des Turms auf mich, welches ein Porträt war, das eine ziemlich dicke Frau im rosa Kleid zeigte. Sie sagte irgendetwas und das Porträt schwang beiseite. Ich betrat hinter ihr den Gemeinschaftsraum. Er war nicht so luftig, wie unserer, dafür war alles in prunkvollem Gold und Rot gehalten. Es war sehr gemütlich aber ich war trotzdem lieber in einem offeneren Raum. Wir gingen auf die linke von zwei Treppen nach oben und dort in ein gemütliches Fünfbettzimmer. Wir setzten uns auf die gemütlichen Kissen, vor den kleinen Kamin. Ich schenkte uns Kakao in die großen Tassen und Lily holte von irgendwo Kekse hervor.

"So jetzt erzähl mal, was genau bist du?", fragte sie direkt und konnte dabei den neugierigen Ton in ihrer Stimme nicht verbergen. Ich erzählte ihr alles über meine Art von den Eigenarten und Gefahren die von uns ausgingen, bis hin zu meiner Familie. "Meine Oma ist sehr traditionell, sie ist das Oberhaupt unserer Familie. Meine Mutter hat die Familie verlassen, sie hätten meinen Vater niemals akzeptiert. Seine Familie passt nicht wirklich in das Bild. Meine Großmutter will dass wir uns nur mit Männern einlassen die aus Familien mit sehr reinem Zaubererblut kommen, damit wir so mächtig bleiben wie wir sind.  "War der Brief von deiner Großmutter, ich habe die Liste mit den Namen gesehen. Die Familien würden, deiner Beschreibung nach ins Schema passen.", fragte Lily vorsichtig. Ich senkte den Kopf. "Sie will mich verheiraten.", sagte ich leise. "Bitte was?", fragte Lily geschockt. "Tja so ist das." "Aber kannst du dich nicht dagegen wehren?", die Rothaarige klang starrsinnig wie alle Gryffindors, wenn sie etwas nicht hinnehmen wollten. "Ich müsste es wie meine Mutter machen. Schneller sein als sie, aber wie soll das gehen, ich habe weder einen Freund noch überhaupt irgendwelche Erfahrung mit Jungs.", mal wieder liefen mir die Tränen nur so über die Wangen. "Wir kriegen das schon hin.", sie kam zu mir und nahm mich in den Arm. Ich ließ mich trösten bis es mir wieder besser ging.

Wir saßen da noch eine ganze Weile, bis uns keine Möglichkeiten mehr einfielen, wie ich um diese Familiengeschichte herum kam. "Ich glaube ich möchte da jetzt erst mal nicht mehr drüber reden.", sagte ich schließlich und nahm einen Schluck Kakao. "Lass uns mit unseren Kleidern anfangen, das macht glaube ich mehr Spaß, als sich über meine verfahrene Zukunft zu unterhalten.", ich versuchte zu lächeln, doch das war eher ein Zähne fletschen, weswegen ich nach einem der Bücher griff und zu lesen begann. Lily griff ebenfalls nach einem Buch und begann vor sich hin zu murmeln. "Ich glaube ich hab was.", sagte ich langsam und deutete auf eine Stelle in Festliche Schneidereien für Hexen. "Hier steht wie man die Basis für ein Abendkleid zaubert." Lily beugte sich zu mir herüber und las den Abschnitt auf den ich zeigte. Dann nickte sie zustimmend. "Ok das probieren wir mal aus.", sie nahm ihren Zauberstab und begann ihn durch die Luft zu schwingen. "Pupa appareo.", sagte sie laut und in mitten des Zimmers erschien eine Schneiderpuppe. So eine die nur einen Torso und weder Kopf noch Beine hat und einen Holzstab als Sockel. "Multiplicare.", sie wies mit ihrem Zauberstab auf die Puppe und eine zweite erschien direkt daneben. "Corporo.", sie zeigte zuerst auf sich und dann auf eine der Puppen, diese nahm Lilys Figur und Größe an. Dasselbe machte sie auch bei der anderen Puppe, nur dass diese meine Figur und Größe annahm. Jetzt hob ich meinen Zauberstab. "Basis Cerinum.", sagte ich und zeigte nach einer kreisförmigen Bewegung mit den Stab auf eine der Puppen. Ein langes einfaches Kleid aus Baumwolle erschien, welches nur mit Nadeln zusammengeheftet war. Die andere Schneiderpuppe bekam ebenfalle ein Kleid an. "Was nun?", fragte Lily und sah mit mir zusammen in mein Buch. "Wir müssen den Stoff aussuchen, aus dem unsere Kleider gemacht sein sollen.", sagte ich und schlug die nächste Seite auf, auf der eine Liste mit Stoffen und den dazugehörigen Sprüchen war. Wir entschieden uns beide für Seide. "Bombyx.", sagte Lily laut und zeigte auf ihre Puppe. Der leinenartige Stoff wurde zu einem Hauch von fließendem Stoff. Ich wiederholte das ganze bei meinem Kleid. Wir arbeiteten die einzelnen Schritte in dem Buch ab, bis wir mit dem Schnitt zufrieden waren. "Jetzt nur noch die Farbe und das Vernähen und dann können wir verzieren.", sagte Lily zufrieden. "Suero.", befahl ich zwei Nadeln, die sofort begannen unsere Kleider zu vernähen. "Albitudo.", Lilys Kleid wurde schneeweiß. "Da wirst du klasse drin aussehen.", sagte ich lächelnd. "Niger.", mein Kleid wurde Schwarz. "Du aber auch.", sagte Lily und grinste. Wir brachten gerade die letzte Verzierung an, als Marlene, Dorcas und Alice den Raum betraten. "Ich will auch.", sagte Marlene mit großen Augen, als sie die fertigen Kleider sah. Die beiden anderen nickten zustimmend. Und so verbrachten wir den restlichen Nachmittag und Abend damit, die Kleider der anderen her zu stellen und Kakao zu trinken. Es war ein sehr sehr lustiger Abend, wir lachten viel und schließlich ließen wir uns alle auf die großen Kissen vor den Kamin fallen und sahen uns stolz unsere Werke an.

"Wir werden sie alle umhauen.", sagte Marlene grinsend. "Und die hochnäsigen Nervensägen aus Slytherin werden vor Neid erblassen.", fügte Dorcas an. Wir lachten. "Ich glaube ich muss in meinen Schlafsaal, es ist schon spät.", sagte ich gut gelaunt. "Bleib doch einfach hier.", schlug Alice vor, doch ich schüttelte den Kopf. "Ich muss meine Eule noch füttern und ich schlafe gerne in Ravenclawturm.", sagte ich und stand auf. "Wir sehen uns morgen.", mit einem Lächeln umarmten mich die Mädels und ich ging fröhlich zu meinem Turm. Ich freute mich auf den Ball, es würde ein schöner Abend werden.

"Hey Cleo!", ein Junge kam auf mich zu, als ich gerade das Treppenhaus, des Turmes betrat. Ich überlegte kurz woher ich ihn kannte, bis er näher kam und ich Gideon erkannte. "Hey.", sagte ich freundlich. Wir stiegen zusammen die Treppen empor. Nachdem wir durch die Eingangstür in den Gemeinschaftsraum getreten waren, wollte ich zu der Treppe gehen, die in den Bereich der Mädchen führte. "Cleo warte. Ich mein... ach was solls. Willst du mich vielleicht zum Weihnachtsball begleiten?", er sah ein wenig nervös aus. Ich schluckte. "Weißt du, ich will dir nicht vor den Kopf stoßen, aber ich glaube ich gehe bereits mit jemand anderem hin.", das war glatt gelogen, ich wusste noch nicht ob ich mit Remus gehen würde, aber ich hoffte es, in seiner Gegenwart musste ich mich wenigstens nicht verstellen. "Oh ok. Dann vielleicht ein anderes Mal.", Gideon klang niedergeschlagen. Ich nickte und lächelte ihm zu, doch in Wahrheit war ich nur erleichtert, dass ich mich da so schnell raus manövriert hatte. Ich hob noch kurz die Hand zum Abschied und verschwand dann nach oben, wo ich mich, erleichtert ausatmend, auf mein Bett fallen ließ.

Der Schlaf kam schnell und grausam. Erneut träumte ich, wie der Kerl, bei dem ich mich so geborgen fühlte, von meinem bösen Ich ermordet wurde. Im Schlaf liefen mir die Tränen in Strömen über das Gesicht und ich schlug um mich, doch ich konnte nicht entkommen.


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So das nächste Kapitel, es ist ein bissen kürzer, und es hat ewig gedauert es zu schreiben. Blöde Schreibblockade.

Ich hoffe es gefällt euch trotzdem.

LG eure Lu

Der Mond über Hogwarts  (eine Harry Potter FanFiction zur Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt