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Überarbeitet am 18.07.2015

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"Cleo jetzt wach endlich auf!", jemand rüttelte an meiner Schulter. "Noch fünf Minuten.", murmelte ich und drehte den Kopf weg. "Cleo, wenn du vor dem Unterricht noch was essen willst solltest du aufstehen.", sagte die Stimme. Ich schreckte hoch und sah in die belustigten Augen von Lily. "Was machst du denn da?" fragte sie und griff nach dem Brief. Sie bekam ganz große Augen. So schnell ich konnte entriss ich ihr das Pergament. "Das ist nichts.", ich schickte die Bücher zurück auf ihren Platz und stand auf. Dann ging ich an der mich anstarrenden Gryffindor vorbei und versuchte Haltung zu bewahren.

Ich eilte in meinen Schlafsaal und versteckte dort den Brief, bevor ich mit meinen Schulsachen in die Große Halle lief. Schnell schlang ich zwei Toast und einen Becher Kaffee hinunter um wach zu werden und lief dann zu meinem Klassenzimmer.

Verteidigung gegen die dunklen Künste mit den Gryffindors. Ich biss mir auf die Unterlippe und setzte mich auf meinen Platz. "Heute werden wir den Schildzauber praktisch anwenden.", mit diesen Worten betrat Professor Smoth den Raum. Ein Auror in den Dreißigern mit schwarzen, kurzen Haaren und einem harten Blick. "Steht auf.", befahl er und schickte dann Tische, Bänke und Taschen an die Wände. "Ihr werdet euch nun in Zweiergruppen aufstellen und üben. Für den Angriff benutzt bitte vorerst nur den Expelliarmus." Damit war das Duell eröffnet.

Ich stand Gideon Prewett aus meinem Haus gegenüber. "Du bist Cleo stimmt's?", als ob wir nicht seit über 5 Jahren zusammen nach Hogwarts gehen würden. "Ja.", sagte ich kurz angebunden und hob meinen Zauberstab. "Dann sehen wir uns in den Weihnachtsferien.", sagte er. Er hatte auch auf der Liste meiner Großmutter gestanden. Er musterte mich. Das nutzte ich und bevor er reagieren konnte hatte ich seinen Zauberstab in der Hand. Er nickte nur und ich gab ihm den Stab wieder. Wir übten die ganze Stunde, bis unser Lehrer uns entließ.

Ich packte gerade meine Tasche, als ich etwas unsanft an der Schulter gepackt und um 180 Grad gedreht wurde. Vor mir stand ein wütender Sirius Black. "Was soll der Mist? Erst brichst du Remus das Herz und jetzt verabredest du dich vor seinen Augen mit einem Anderen?", fuhr er mich an. "Du hast es nicht verstanden oder? Remus und ich waren nie zusammen und Prewett kommt auf die Einladung meiner Großmutter mit seiner Familie zu einer Feier bei meiner.", fauchte ich zurück. Mein Blick fiel auf Remus, der gerade anscheinend versuchte seinen Kopf zwischen seinen Schultern verschwinden zu lassen. Black sah kurz aus wie ein Fisch auf dem Trockenen, so wie sein Mund immer auf und zu ging. "Du bist trotzdem eine falsche Schlange.", giftete er, drehte sich um und verschwand. Potter und Pettigrew folgen ihm. Remus blieb noch kurz. "Tut mir leid, sie haben einfach keine Ahnung.", sagte er leise. "Kein Problem.", ich versuchte zu lächeln. "Ich muss los.", damit verschwand ich aus dem Raum.

Nach Zauberkunst hatte ich eine Freistunde und war gerade auf dem Weg zum See um etwas zu lernen. Der Wind bewegte die mittlerweile fast kahlen Äste der Bäume. Ich war in das Buch über die Folgen von unverzeihlichen Flüchen vertieft, als sich links und rechts von mir jemand nieder ließ. "Sie sieht zum Glück ganz gut aus.", die tiefe Stimme mit dem aggressiven Unterton gehörte zu dem Typen rechts von mir. "Das stimmt, mein Vater sagt das liegt in der Familie.", eine wirklich unangenehme Stimme links neben mir, so kratzig mit dem gleichen aggressiven Unterton. "Könnte einen Versuch wert sein.", schleimig, da bekam man ja Gänsehaut vor Ekel. Vorsichtig sah ich hoch. Hätte ich mir ja denken können vor mir hockte Rabastan Lestrange, rechts hatte sich Mulcliber nieder gelassen und links Yaxley. Sie schienen mich aber zum Glück nicht wieder zu erkennen.
Anscheinend hatten sie alle von ihren Eltern einen Brief bekommen mit dem Inhalt, dass sie von meiner Familie zu einer Feier eingeladen seien. Anders konnte ich mir ihre Anwesenheit und die Aussagen nicht erklären. "Was wollt ihr?", fragte ich sie möglichst teilnahmslos. "Nur unsere Gastgeberin in Augenschein nehmen.", Mulclibers Stimme klang wie ein leises Knurren. Ich hob eine Augenbraue und sah ihm direkt in die Augen. "Und hab ich den Test bestanden?", fragte ich neutral. Er nickte und stand auf. "Kommt.", knurrte er. Die anderen folgten ihm zum Schloss.
Vorsichtig löste ich meine Finger, die sich um das Buch verkrampft hatten. Kaum hielt ich dieses nicht mehr fest, fingen meine Hände an zu zittern. Das hätte gerade auch verdammt schief gehen können. Manchmal hasste ich meine Großmutter.

Ich ging zurück zum Schloss. Meine Bücher trug ich wie einen Schild vor der Brust. Da unser Haustisch ganz rechts in der Halle stand, setzte euch mich beim Mittagessen mit dem Rücken zur Wand. So langsam bildete ich eine ausgewachsene Paraneuer in meinem Kopf.

Ich fühlte mich genauso schlecht wie Remus in Pflege magischer Geschöpfe aussah. Der nahenden Vollmond schien an seinen Kräften zu zehren, während mein Körper nur so vor Energie vibrierte. Als sich unsere Blicke trafen, sah ich die Müdigkeit in seinen Augen.

Auf dem Rückweg zum Schloss lief ich an Remus vorbei und drückte kurz seine Hand. Dann ging ich zu meiner letzten Stunde.

Kräuterkunde mit den Hufflepuffs war fast wie Urlaub. Keiner starrte mich an oder nahm überhaupt Notiz von mir. Ich konnte mich auf den Unterricht konzentrieren und füllte fleißig ein paar Blatt Pergament mit Stichpunkten über die Peitschende Weide.

"Cleo!", Robert störte mich mal wieder beim Essen. Ich sah ihn kurz an und aß dann weiter, da er mich eh voll quasseln würde. "In einem Monat ist der Weihnachtsball und wir sollen dafür sorgen, dass alle Schüler zum Tanzunterricht kommen.", ratterte er die neusten Informationen runter. Ich nickte und zum Glück verschwand er wieder zu seinen Freunden.

Ich sah auf die Uhr, noch knapp zwei Stunden bis der Mond aufging. Ich überlegte was ich zu dem Ball anziehen könnte. Zuhause hatte ich einige Kleider, doch keines welches mir zu 100% gefiel. Lily würde bestimmt mit mir einkaufen gehen, aber dann würde sie wieder Fragen stellen. Ich musste wohl oder übel alleine einkaufe gehen.

Ich machte mir noch eine Weile Gedanken über das Kleid und sah aus dem Fenster. Es huschten vier Gestalten über das Gelände, die meine Aufmerksamkeit erregten. Vier Jungs liefen in Richtung Peitschende Weide. Ich war froh dass Remus so gute Freunde hatte. Ein stechender Schmerz breitete sich in meinem Herzen aus, denn ich war allein, niemand würde bei mir sein, wenn ich das nächste Mal die Kontrolle verlor. Ich wollte gerade aufstehen, damit ich in meinem Bett war, bevor der Mond auf ging, als ich noch eine Gestalt über die Ländereien laufen sah. Kurz fiel ein Lichtstahl vom Schloss auf die Person und die langen Haare leuchteten rot auf. Lily! Ich sprang auf ließ meine Tasche bei der Bibliothekarin und rannte los. Wenn sie wüsste wie gefährlich das war, was sie da gerade tat, wäre sie bestimmt nicht aus dem Schloss gegangen.

Ich rannte mit Höchstgeschwindigkeit durch das Schloss und betete dafür das nichts geschehen würde.

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So die Prüfungen sind vorbei und jetzt geht es hier auch weiter.

Danke erst mal für die 500 Reads ich hätte nie gedacht, dass so viele mein Geschreibsel verfolgen ^^

Das Kapitel ist etwas kürzer, aber bald gibt es wieder eins mit mehr Aktion
:)

Ich hoffe ihr bleibt mir treu.

LG eure Lu

Der Mond über Hogwarts  (eine Harry Potter FanFiction zur Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt