Überarbeitet am 18.10.2015
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Ich schlief nicht gut in dieser Nacht. Wenn ich ehrlich war hatte ich Angst vor dem Treffen mit meiner Familie und vor der bevorstehenden Feier. "Cleo du musst aufstehen.", meine Mutter steckte den Kopf zur Tür herein. Ich sah ihr kurz ins Gesicht, gab einen unwilligen Laut von mir und zog mir die Decke über den Kopf. "Komm, du kannst dich eh nicht drücken, sie würde jemanden schicken, der uns sucht und dann zu ihr bringt. Sie hat es noch nie akzeptiert, dass wir nicht bei der Familie leben." Ich gab auf und strampelte mich aus der Decke, in die ich mich eingewickelt hatte.
Wie jeden Morgen führte mich mein Weg zuerst ins Bad, wo mir ein Blick in den Spiegel verriet, dass ich grauenvoll aussah. Die Augenringe dehnten sich wie der Schatten unseres Hauses bei Sonnenuntergang, über meine Wangen aus. Meine Augen waren blutunterlaufen, meine Lippen blass und spröde. Mit einem Seufzen schälte ich mich aus meinen Schlafsachen und stieg unter die Dusche. "Schätzchen beeil dich bitte, wir haben nicht mehr viel Zeit!", rief meine Mutter. "Ich bin gleich fertig!", rief ich genervt zurück. Das warme Wasser ließ mich langsam wach werden und so trat ich kurze Zeit später, wach und nervös aus der Dusche. Ich deckte die Augenringe ab und trug einen Pflegestift auf meine Lippen auf. Um meine Haare hatte ich ein Handtuch geschlungen und mich selbst in einen Badmantel gewickelt. So kam ich zurück in mein Zimmer, wo meine Mutter dabei war mir die Sachen rauszulegen. Ich wollte mich gerade wieder in mein Bett verkriechen, als meine Mutter mich streng ansah. "Bitte zieh das an und dann komm zum Frühstück, in einer halben Stunde werden wir gehen.", sagte sie und ich merkte wie angespannt sie war. Ihre Stimme klang gepresst und ihre Muskeln waren verkrampft. Bevor sie allerdings ging, schwang sie noch kurz ihren Zauberstab, das Handtuch verschwand von meinem Kopf und meine Haare vielen mir trocken, in sanften Wellen über die Schultern. Dankend lächelte ich sie an und begann mich anzuziehen. Einen eleganten, dunkelblauen Faltenrock, ein, am Ausschnitt locker fallendes, weißes Seidenoberteil und einen dunkelblauen Blazer. Dazu eine schwarze Strumpfhose und Stiefeletten. Ich fühlte mich nicht so wirklich wohl. Also zog ich den Rock und die Strumpfhose wieder aus und ersetzte sie durch eine enge, dunkelblaue Jeans und Strümpfe. Mit meiner Tasche in der Hand, die ich schon seit Tagen fertig gepackt hatte, ging ich nach Unten und setzte mich zu meinen Eltern und meiner Oma an den Tisch. "Jetzt guck doch nicht so, als solltest du einem Seemonster zum Fraß vorgeworfen werden.", sagte meine Mutter, als ich missmutig mit meinem Löffel mein Müsli durch die Schale schob. Daraufhin hob ich nur die Augenbrauen und sah sie von unten mit einem vielsagenden Blick an. "Ok, ok vielleicht ist das die falsche Formulierung.", lachte meine Mutter und ließ mich in Ruhe.
Kurz darauf waren wir abreisefertig und standen an der Haustür. Oma Anni würde per Flohnetzwerk nach Hause reisen, sie wollte uns aber noch verabschieden. "Kopf hoch kleines, du bist immerhin eine Prince, du bist stark.", sagte sie und boxte mir leicht und mit einem breiten Grinsen im Gesicht gegen die Schulter. Diese Großmutter war echt nicht normal, aber ihr Verhalten entlockte mir jedes Mal ein kleines Lächeln. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und umarmte meinen Vater, der mir viel Glück wünschte. Er gab meiner Mutter noch einen Kuss und dann apparierten wir Seit-an-Seit direkt in meine persönliche Hölle.
Das Haus der Familie meiner Mutter, dessen Erbe ich in mir trug, thronte auf einer Klippe hoch über dem Atlantischen Ozean.
Meine Mutter und ich tauchten am Strand unterhalb der Klippen auf und stiegen eine schmale Steintreppe zum Haus hinauf. „Mom?", meine Mutter drehte sich zu mir um und sah mich fragend an. „Was denn?" Ich musste schlucken. „Egal, lass es uns hinter uns bringen.", ich versuchte zu lächeln, doch das misslang mir gründlich. Meine Mutter schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. Dann stiegen wir die gefühlten 1000 Stufen bis zum Eingangstor hinauf. Unser Gepäck schwebte vor uns her und landete sanft neben der zwei Meter hohen Pforte, die sich direkt neben dem Eingangstor befand. Meine Mutter zog an der Klingelschnur und man hörte noch über den Hof hinweg das Klingeln aus dem Haupthaus.
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Der Mond über Hogwarts (eine Harry Potter FanFiction zur Rumtreiberzeit)
Fiksi PenggemarCleo ist wohl das was man unter einem unauffälligen Menschen versteht. Sie vermeidet jegliche Aufmerksamkeit, sowie den Kontakt zu anderen Leuten. Doch was passiert, wenn man einmal die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat? Was ist wenn plötzlich jem...