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Der Mond war die einzige Lichtquelle, die es mir ermöglichte meine Umgebung zu betrachten, auch wenn der starke Regen, der auf mich niederprasselte, meine Sicht verschwimmen ließ. Der Wind peitschte mir um die Ohren und brachte mich zum Zittern während sich meine nasse Kleidung an meinen Körper schmiegte.

Mein Herz rast und ich konnte meinen Atem sehen so kalt war es. Mit meinen durchnässten Converse lief ich auf die zwei Autos zu die vor wenigen Sekunden zusammen geknallt sind. Das zersplitterte Glas knirschte unter meinen Füßen und umso näher ich den Autos kam, umso intensiver nahm ich den Geruch von Benzin wahr.

Wie bin ich hier hergekommen und was ist passiert?

Erst als ich neben den Autos zum Stehen kam konnte ich das Lied be my Baby von the Ronettes durch den Regen trällern hören.

Niemand saß in einem der beiden Autos, generell war hier überhaupt niemand.

Erst jetzt fiel mir auf das ich auf einer Brücke stand und sich unter mir ein großer Fluss erstreckte. Durch den brausenden Wind und den starken Regen konnte ich von hier oben erkennen wie stark die Strömung war.

Ein lauter Knall ertönte, was mich wieder dazu brachte aufzusehen.

Was ist hier los?

Ich lief in die Richtung, aus der das Geräusch kam, doch ich konnte niemanden sehen.

Ein Schauer lief mir über den Rücken als ich wieder zu den kaputten Autos sah.

Habe ich einen Unfall gebaut?

Tausend Fragen schwirrten mir durch den Kopf bis ich eine Dunkle Gestalt auf der anderen Straßenseite erkennen konnte. Wie gelähmt blieb ich stehen und starrte in die Richtung. Ich wollte etwas sagen, doch ich bekam kein Wort raus.

Die Sekunden die vergingen, fühlten sich wie Stunden an während wir hier im Regen standen und einander anstarrten. Gerade als ich mich dazu bewegen wollte wegzurennen kam die Person mir zuvor und rannte geradewegs auf mich zu.

Mein Herz hämmerte wie wild gegen meine Brust als ich Reflexartig ein paar Schritte nach hinten ging, doch das, dass nicht die beste Entscheidung gewesen ist, wurde mir klar, als ich mein Gleichgewicht verlor und über die Brüstung stürzte.

Es fühlte sich an wie tausend kleine Nadelstiche als ich in das eiskalte Wasser eintauchte und die starke Strömung mich davon abhielt wieder aufzutauchen, um Luft zu holen.

Das war mein Ende.

Schwer atmend schlug ich meine Augen auf und schnappte nach Luft als ob ich sie für Minuten angehalten hätte. Es dauerte ein paar Sekunden bis ich wieder im Hier und Jetzt war. Es war dunkel und das einzige Licht das dieses Zimmer erhellte, kam von den Laternen die auf der Straße standen.

Wie lange habe ich geschlafen?

Seufzend schließe ich die Augen und strich mir ein paar verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht.

„Alptraum?", konnte ich eine Stimme durch die Dunkelheit hören was mein Herz zum beben brachte.

Mit zusammengekniffenen Augen lasse ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen und gerade als ich dachte mir die Stimme nur eingebildet zu haben, konnte ich erkennen wie Harry auf einem Stuhl saß und seine Beine auf dem Tisch vor ihm überkreuzte.

Seit wann ist er schon in meinem Zimmer?

Ich beuge mich rüber zu meinem Nachttisch, um die kleine Lampe anzuschalten und mich aufrecht hinzusetzen. Nervös schaue ich wieder zu ihm. „Was machst du hier?", wie sonst auch, trug er einen schwarzen Kapuzenpullover, eine schwarze Skinny Jeans und seine schwarzen old school Vans.

Captivated by shadows [h.s.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt