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Immer wieder musste ich an das Gespräch mit Harry denken, als er heute Nacht in meinem Zimmer saß. Was der genaue Grund dafür war, wusste ich noch immer nicht.

Ich glaube, das war das allererste Mal, das ich mit Harry eine einigermaßen normale Unterhaltung hatte, auch wenn ich deswegen noch immer gemischte Gefühle hatte.

„Mich zu heiraten war dein Todesurteil."

Immer wieder geisterte mir der Satz in meinem Kopf herum.

Was hat er damit gemeint?

Harry hat heute noch kein einziges Wort mit mir gesprochen geschweige denn mich überhaupt angesehen, aber ich hielt es nicht für nötig auf ihn zuzugehen und ihn zu fragen, ob ich etwas falsch gemacht habe, bevor er einfach davon gedampft ist.

In all der Zeit, die ich bereits mit ihm verbracht habe, habe ich gelernt das er ein sehr launischer Mensch ist und es stand heute nicht auf meiner Liste einen Streit mit ihm anzuzetteln.

Umso besser ist es, dass ich mich so gut mit Niall verstand, der gerade einen Schluck aus seiner Bierflasche trank, während wir alle auf dem Weg zum Strand waren.

„Kommt schon Leute ein bisschen mehr Motivation, heute haben wir endlich mal frei. Keine scheiß Aufträge, kein beschissener Eduardo, der uns im Nacken hängt und kein Richard, der uns verfolgen wird, da können wir ordentlich feiern gehen.", jubelt er und schwingt dabei sein T-Shirt, das er sich über den Kopf gezogen hatte, in der Luft hin und her.

„Komm runter.", Louis verdreht seine Augen. „Du bist jeden Tag besoffen, also ist das nichts Besonderes."

„Sei nicht so ein Miesepeter.", erwidert Niall und verpasst ihm einen Nackenschlag und rannte daraufhin lachend weg, als er sah das Louis ihm hinterherrannte.

Amüsiert schaue ich den beiden dabei zu, wie sie sich im Sand gegenseitig hin und her schubsten, als seien sie kleine Jungs.

Der Duft von Salz lag in der Luft und am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen, nur endlos blauer Horizont, der sich mit dem tiefblauen Wasser verbindet.

Die Sonne schien auf uns nieder und verschlang förmlich alles mit ihrem goldenen Licht. Die Palmen, die an der Promenade standen, wiegen sanft zu dem Wind hin und her, während ihre Saft grünen Blätter in dem hellen Licht glänzten.

Heute trug ich ein Rückenfreies Pastellrosa Trägertop und eine blaue kurze Hose. Für meinen Geschmack, war das Outfit ein bisschen zu gewagt, aber für die heutigen Temperaturen, war es so gut, wie das einzige Outfit, dass ich in meiner Tasche finden konnte, ohne mich wie eine Fritte in der Fritteuse zu fühlen.

Ich konnte vom Glück reden das ich lange Haare hatte, die meinen freien Rücken einigermaßen bedeckten.

„Du Penner hast mir ins Auge gepikst", Flucht Niall, während er mit dem Rücken im Sand lag und Louis sich über ihn beugte.

„Jungs kommt schon reißt euch zusammen.", sagt Liam, der neben mir herlief und die Augen verdrehte. Schmunzelnd schiebe ich meine Sonnenbrille bis hoch in den Haaransatz.

Harry ist uns schon seit fünf Minuten voraus gewesen und ich konnte ihn von weiten am Sandufer sitzen sehen. Wie sonst auch trug er eine enge schwarze Jeans und ein schwarzes Shirt.

Ob ich ihn jemals in anderer Kleidung sehen werde?

Mittlerweile habe ich mich schon daran gewöhnt, das Harry einen auf Einzelgänger macht. Er bindet sich selten in unsere Konversationen mit ein, oder läuft mit uns in einer Gruppe, wenn wir irgendwohin gingen.

Louis half Niall dabei wieder aufzustehen und zog ihn an seinen Händen auf die Beine. „Machen wir ein Wettrennen? Wer zuerst im Wasser ist, hat gewonnen und der Verlierer spendiert die nächste runde Koks.", sagt er und ohne das einer zustimmte, sprinteten Niall und Liam los. „Ihr Wichser", rief Louis den beiden hinterher und rannte ebenfalls los.

Captivated by shadows [h.s.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt