15.

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When the night has come
And the land is dark
And the moon is the only light we'll see

Der Text von Stand by me von Ben E. King beschallt mich nun schon seit einigen Stunden. Ich wusste nicht wie spät es ist, da das Licht in dem Raum in dem ich saß ausgeschalten wurde, sodass es stockfinster war. An den Wänden waren offensichtlich Lautsprecher angebracht, die mich vom schlafen abhielten.

Ich hatte das Gefühl verrückt zu werden, als das Lied jetzt schon zum gefühlt hundertsten Mal abgespielt wurde.

So darlin', darlin', stand by me
Oh, stand by me
Oh, stand
Stand by me, stand by me

Am Anfang hatte ich noch kein Problem mit dem Lied. Ich hatte mich zwar gewundert, warum sie mich mit Musik beschallen wollten, aber am Anfang war es eine willkommene Ablenkung für mich, doch jetzt ist es einfach nur noch pure folter.

Plötzlich brachten die hellen Lampen an der Decke mich dazu meine Augen zusammenzukneifen. Die Musik wurde ausgeschalten und die Tür zu meinem Raum wurde geöffnet. Es dauerte eine Weile, bis meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnten.

„Und? Schon genug?", der Mann mit der Glatze und seine zwei Begleiter kommen belustigt zu mir gelaufen.

„Warum tut ihr das?", frage ich noch immer mit zusammengekniffenen Augen.

„Das weißt du." er zuckt mit den Schultern. „Sag mir wo der Chip ist und du kannst gehen." er beugt sich zu mir herunter und stützt sich mit seinen Händen auf seinen Knien ab.

„Ich weiß nicht, wo dieser verdammte Chip ist." fluche ich, was ihn dazu brachte aufzulachen.

„Eins muss ich dir lassen. Du bist eine harte Nuss. Da hat Eduardo wirklich gute Arbeit geleistet."

„Ich habe mit Eduardo nichts zutun.", sage ich, schon fast spuckend und keine zwei Sekunden später, schlug er mir wie schon bei unserem ersten aufeinandertreffen, ins Gesicht.

Ich war müde, mein Körper schmerzte von den Elektroschocks, die ich vor einigen Stunden bekam, mein Kopf schmerzte von den Schlägen und allmählich konnte ich mich nicht mehr konzentrieren, um die Fassung zu bewahren.

„Toll, du hast sie zum Heulen gebracht.", stöhnt einer der anderen Männer genervt auf, als sie sahen, wie mir die ersten Tränen die Wangen hinab liefen.

„Ich weiß wirklich von nichts.", wispere ich und schaue in die stahlgrauen Augen des Mannes, der unmittelbar vor mir stand.

Er lacht bitter auf. „Du willst spielen? Also bitte, spielen wir." er stellt sich wieder aufrecht hin. „Steven", sagt er worauf einer der Männer zu einem Tisch läuft auf dem ein silberner Koffer liegt. „Wir werden schon einen Weg finden, um dich zum Reden zu bringen." redet er weiter mit einem teuflischen Grinsen auf den Lippen.

Als der benannte Steven den Koffer öffnete, kamen chirurgische Instrumente, wie Skalpelle zum Vorschein. Sofort rutschte mir mein Herz in die Hose.

„Bitte, wenn ich's doch sage. Ich weiß wirklich von nichts." panisch rüttelte ich auf dem Stuhl, um einen Weg zu finden mich zu befreien.

Steven nahm eins der Skalpelle heraus und kam zu mir gelaufen. „Bitte, ihr müsst mir glauben." mein Herz sprang mir jeden Moment aus der Brust und meine Sicht war durch die vielen Tränen leicht verschwommen.

Captivated by shadows [h.s.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt