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Harry Styles

Wie konnte mir selbst nicht auffallen, dass ich schon längst vom Weg abgekommen war?

Louis hatte recht. Rosie hat mich verändert und ich hasse es, das zuzugeben. Sie hat mich zum Lachen gebracht. Sie hat mich an meinem Verhalten zweifeln lassen und sie hat mich meine Denkens-Art jeden Tag überdenken lassen.

Ich war ein eiskalter Killer, als ich sie traf und jetzt bin ich nichts weiter, als ein abgefuckter Psychopath, der sich verzweifelt an die Worte und an die Hoffnung eines Menschen geklammert hat, der so oder so bald tot ist.

Genauso wie ich.

Ich habe Rosie Glauben geschenkt, wenn sie mir sagte, ich sei ein guter Mensch. Ich habe ihr geglaubt, als sie mir lächelnd ins Gesicht sah und meinte ich werde all das hier überstehen und irgendwann glücklich werden. Ich habe es geglaubt, weil ich es so sehr gehofft habe.

Aber nichts von all dem, was sie mir prophezeit hat, wird geschehen. Mein Leben war schon bevor ich sie traf, die reinste Katastrophe und es war leichtsinnig von mir zu glauben, sie könnte mich retten.

Ich bin kein beschissenes Auto, dass man so einfach wieder reparieren kann.

Die ganze Zeit über habe ich gewusst, dass sie sterben wird. Ich wusste es und habe dennoch eine Bindung zu ihr aufgebaut. So wie Louis recht damit hatte, dass ich sie von mir fern halten sollte, um uns beide zu schützen, hatte auch Eduardo recht.

Ich bin der Teufel höchstpersönlich und verdiene es zu sterben.

Mir sollte das alles eigentlich am Arsch vorbeigehen, aber warum ist es mir nicht egal?

Warum ist sie mir nicht egal?

Sie gestern so verzweifelt auf einem Stuhl gefesselt sitzen zu sehen, während sie um mich weinte, aus Angst, was mit mir passieren wird hat mir nur erneut vor Augen geführt, dass ich die vergangenen Tage nur falsche Entscheidungen getroffen habe.

Nie wieder möchte ich sie meinetwegen so leiden sehen und nie wieder möchte ich mich selbst so fühlen, als würde mir mein Herz jeden Augenblick aus der Brust springen, nur weil sie jemand gegen ihren Willen berührt.

Ich hatte seit langem wieder den starken Drang verspürt jemanden beschützen zu wollen und ich habe seit langem wieder den Schmerz eines anderen gefühlt, weil der herzzerreißende Anblick mir selbst durch Mark und Bein ging.

Ich war dumm zu glauben, es könnte alles gut werden, denn eigentlich war alles gut, als ich noch so war, wie früher. Es war alles gut und genau deswegen versuche ich ab heute all meine Fehler wieder gerade zu bügeln. Es ist für uns alle besser, wenn ich schnell wieder der alte werde, genauso wie Louis es gesagt hat.

„Wenn du weiter säufst, wie ein Loch, dann bist du noch voll, bevor es überhaupt losgeht." Sagt Liam, während er das Auto auf einem Hotelparkplatz parkte.

„Halt die fresse." Murmel ich und trank aus Prinzip einen weiteren Schluck.

„Beschwer dich nicht. Sei lieber froh, dass er diesmal wieder dabei ist." Wirft Louis ein, der alleine hinten auf der Rückbank saß.

„Wie auch immer." Liam zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. „Lasst uns nochmal den Plan durchgehen."

„Ach komm schon, Payno. Hast du echt schon wieder alles vergessen?", meckert Louis, während ich bedauerlicherweise feststellen musste, dass der Inhalt meines Flachmanns sich dem Ende zuneigt.

Captivated by shadows [h.s.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt