Es war die erste Nacht seit Wochen, in der ich behaupten kann, ich hätte einigermaßen gut geschlafen. In dieser Nacht suchte mich mal kein Albtraum heim und ich bin diesmal nur ein einziges Mal aufgewacht und das nur, weil Niall mir die Decke weggezogen hatte.
Offensichtlich bin ich gestern, nachdem ich zu ihm ins Zimmer gekommen bin, eingeschlafen. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb ich mich jetzt einigermaßen ausgeschlafen fühle. Ich habe mich sicher bei ihm gefühlt, weil ich wusste, er würde mich beschützen, falls etwas passieren sollte.
Dass er mich die halbe Nacht nicht losgelassen, sondern immer fest in seinen Armen gehalten hatte, war nur ein weiterer Bonus, weshalb ich mich beschützt fühlte.
Auch jetzt lag er hinter mir, seine Arme fest um meinen Oberkörper geschlungen, als würde mich irgendjemand jeden Augenblick entführen wollen. Seinen Kopf hatte er in meiner Halsbeuge vergraben und sein linkes Bein hatte er zwischen meine beiden Beine geschoben. Sein sanfter und gleichmäßiger Atem war der Grund, der mich langsam aus dem Schlaf riss.
Noch nie habe ich mich bei jemandem so wohlgefühlt, wie bei ihm. Für außenstehende würde es vermutlich so aussehen, als ob wir ein Paar wären, aber das sind wir nicht.
Ich liebe Niall und er liebt mich, das weiß ich, aber es ist eine rein platonische Liebe und ich genieße es so eine Freundschaft mit ihm zu führen.
Es fühlt sich gut an zu wissen, dass wir gemeinsam in einem Bett schlafen können, oder Arm in Arm liegen können, ohne dass es am nächsten Tag komisch zwischen uns wäre, oder sich einer von uns beiden in den jeweils anderen verliebt.
Ich stelle es jedes Mal wieder fest. So eine Freundschaft, wie ich sie mit Niall habe, hatte ich bisher noch nie. Ich würde für ihn sterben, genauso wie er für mich sterben würde und das ist nicht einfach so daher gesagt, wie man es in jeder Freundschaft sagt.
Ich wäre wortwörtlich fast für ihn gestorben und ich weiß, wäre die Situation andersherum gewesen, dann hätte er genauso gehandelt. Wir können wirklich behaupten, dass wir für den jeweils anderen sterben würden, weil es nicht mal so unwahrscheinlich wäre, dass einer von uns beiden, oder besser gesagt von uns Fünf in den nächsten Wochen sterben könnte.
Es ist merkwürdig, mit dem Gedanken, Frieden geschlossen zu haben. Zu wissen, dass jeder Tag, der letzte sein könnte. Allerdings bringt das auch einige Vorteile mit sich, so merkwürdig das auch klingen mag. Wenn man jeden Tag denkt, man könnte jeden Augenblick sterben, dann beschäftigt man sich nicht mit banalen Fragen, wie: Was ziehe ich heute für Kleidung an, oder was koche ich heute zum Essen?
Es ist einem egal, weil man die Dinge so auf sich zukommen lässt, wie es das Universum es für einen vorgesehen hat. Ich habe gelernt auf mein Bauchgefühl zu hören und das zu machen, was sich für den Augenblick richtig anfühlt.
Wenn ich also jetzt das starke verlangen verspüren sollte einfach aufzustehen und laut Musik anzumachen, dann würde ich das tun, weil ich es sonst vielleicht nie wieder tun könnte, oder wenn ich Lust haben sollte, einfach in Harrys Zimmer zu spazieren und seine Zigaretten zu verstecken, um ihn aufzuregen.
Ein zynisches Schmunzeln schleicht sich auf meine Lippen, als ich mir vorstellen musste, wie er ausflippen würde, weil er keine Zigarette rauchen kann. Um ehrlich zu sein hätte er es sogar verdient, mal davon abgesehen, dass rauchen eh total Umweltschädlich ist.
Wieso kann er nicht einfach so sein, wie Niall?
Niall ist liebevoll, empathisch, fürsorglich und bringt mich zu lachen, wenn es mir nicht gut geht, wohingegen Harry einfach nur ein echter Stinkstiefel ist. Harry ist mürrisch, unfreundlich und unberechenbar. Anders als Niall ist er oft der Grund dafür, das es mir schlecht geht.
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Captivated by shadows [h.s.]
Fanfiction„Herzlichen Glückwunsch du bist nun offiziell in der Hölle." „Warum, weil ich hier mit dir festsitze?" „Nein, weil du soeben einen Deal mit dem Teufel gemacht hast." er stand mit dem Rücken zu mir gedreht und doch wusste ich ganz genau was für eine...