Inmitten von trostlosen Trümmern sitze ich auf dem dunkelbraunen Parkettboden, umgeben von einem Hauch von Einsamkeit, der sich wie ein unsichtbarer Schleier um mich legt.
Der Regen klopft noch immer gegen die Fensterscheibe, vermischt mit dem sanften Wummern der Bässe der Musik, die durch die Wände drangen.
Während Harry in meinem Zimmer die Leidenschaft einer mir fremden Frau sucht, finde ich Trost in den Worten der Bücher, die einst in einem der zerbrochenen Regale standen.
Warum lasse ich mich so von Harry behandeln?
Sitze ich gerade wirklich hier und blättere durch die vielen Buchseiten, während er sich in meinem Zimmer mit einer anderen vergnügt?
Seufzend lasse ich das Buch neben mir sinken.
Er hat mich hier in sein zertrümmertes Zimmer geschickt, wie ein kleines Kind, das eine Auszeit erteilt bekommen hat.
Ich stütze mich am Boden ab, um aufzustehen.
Harry kann mich mal
Ich werde gewiss nicht hier sitzen und auf ihn warten, als sei ich seine kleine Angestellte, die jedem seiner Befehle brav gehorchen muss.
Zügig lief ich die Treppen nach unten und war froh, dass ich Niall auf dem Sofa sitzen sehen konnte. Sarah – zumindest hat er sie vorhin so genannt, hat sich nah an ihn geschmiegt und verteilte viele Küsse auf seinem Hals, während er einen Joint zwischen seinen Fingern hielt und zufrieden in die Luft grinste.
„Hey", gebe ich kleinlaut von mir, als ich neben den beiden zum Stehen kam.
„Hallöchen mein Schäfchen.", Niall sah mit blutunterlaufenen Augen zu mir auf, während Sarah keine Anstalten machte aufzuhören.
„Ist es gerade unpassend?", frage ich, doch Niall schüttelt seinen Kopf.
„Alles okay?" Er zieht kräftig an dem Joint, um den Rauch anschließend in den Raum zu pusten. Seufzend lasse ich mich ebenfalls neben ihn auf das Sofa fallen.
„Harry ist ein Riesenarsch", murmel ich und fasse mir mit der Hand an die Stirn. Es ist ziemlich merkwürdig, dass ich eine Unterhaltung mit Niall führte, während jemand anderes gerade dabei war, ihn zu küssen und anzufassen, aber mittlerweile wundert mich so gut wie kaum noch etwas.
„Was hat er gemacht?", stellt er eine weitere Frage.
„Er hat mich aus meinem Zimmer geworfen." Verwirrt zieht Niall seine Augenbrauen zusammen.
„Er hat dich aus deinem Zimmer geworfen?"
„Ja, weil er dor-"
„Hey!" Sarah entfernte sich von Niall's Hals und sah mit genervter Miene in meine Richtung. „Kannst du jemand anderen mit deinem Depri Scheiß voll heulen? Niemand interessiert es, wie gemein dein Freund zu dir war, wie du siehst, sind wir beschäftigt." Sie wollte gerade wieder anfangen, Niall's Hals zu küssen, doch er drückt sie sanft von sich weg.
„So redest du nicht mit meinem kleinen Schäfchen."
„Deinem was?", fragt sie verwirrt und schaut zwischen uns beiden Hin und Her.
„Du warst gerade die totale Bitch", redet Niall weiter und zieht erneut an dem Joint.
„Komm schon, es ist doch so. Sie stört uns und sülzt uns mit ihrem Beziehungsmist voll, obwohl man doch eindeutig sehen kann, dass wir beschäftigt sind." Sie verdreht die Augen und verschränkt ihre Arme.
„Also, um ehrlich zu sein, ist es kein Beziehungsmist. Harry ist nicht mein Freund." Melde ich mich wieder zu Wort.
„Stimmt, um genau zu sein, ist er dein Ehemann", fügt Niall amüsiert hinzu.
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Captivated by shadows [h.s.]
Fanfiction„Herzlichen Glückwunsch du bist nun offiziell in der Hölle." „Warum, weil ich hier mit dir festsitze?" „Nein, weil du soeben einen Deal mit dem Teufel gemacht hast." er stand mit dem Rücken zu mir gedreht und doch wusste ich ganz genau was für eine...