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Matthäus 5:44

Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen

Wie ich schon sagte, ich bin kein gläubiger Mensch, aber egal ob gläubig, oder nicht. Jeder wusste das in der Bibel geschrieben stand das man seinen Peinigern vergeben soll.

Aber kann ich meinen Peinigern vergeben?

Ich konnte noch immer nicht so ganz glauben, was hier gerade passierte, hoffte immer noch inständig, dass ich nur einen schlechten Traum habe und jeden Moment aufwachen würde.

Bis jetzt hat mir noch niemand physischen Schmerz zugefügt, auch wenn, es mir mehrmals angedroht wurde.

Bei vielen Filmen habe ich mich immer gefragt, warum jemand der entführt wurde, aus Angst nie versuchte die Polizei zu kontaktieren, oder zu fliehen, aber jetzt da ich selbst in so einer Situation war, verstand ich warum.

Es war ziemlich dumm von mir Harry und den anderen so viel macht über mich zu verleihen. Sie kannten mich nicht und doch hatten sie ein Druckmittel gegen mich in der Hand.

Edith

Nachdem Harry heute Nacht gegangen war, nutzte ich die Zeit allein um duschen zu gehen und mir frische Sachen anzuziehen. Es war ein komischer Gedanke zu wissen das Liam und Niall ganz genau wissen, was ich ab jetzt für Unterwäsche tragen werde, da Sie sie mir besorgt haben und das war nicht zu verkennen.

In der Reisetasche war von schwarzen Spitzen Slips bis hin zu roten Strings alles dabei. Das ist nicht das, was ich sonst trage, aber ich war dankbar dafür das ich überhaupt die Möglichkeit hatte frische Kleidung anzuziehen.

Nachdem ich mir eine dunkelgraue Jeans und einen Pastell grünen oversized Hoodie überzog wollte ich mir das Buch, das ebenfalls in der Reisetasche steckte, genauer anschauen, doch als ich aus dem Badezimmer kam und ich Harry schon wieder auf dem Stuhl sitzen sehen konnte, stoppte ich in meiner Bewegung.

Es war bereits wieder hell, doch wie spät es genau war konnte ich nicht sagen. Seitdem mir mein Handy weggenommen wurde, ist immer jetzt gerade für mich. Ich konnte nicht einschätzen wie lange ich allein gewesen bin, doch hier saß er wieder.

Er hatte das Buch in seiner Hand und blätterte durch ein paar Seiten, ignorierte mich, als ob ich nicht anwesend sei. Wieder hatte er seine Beine auf dem Tisch überkreuzt und zwischen seinen Lippen klemmt eine Zigarette, deren Rauch durch das Zimmer flog.

„Würde es dir etwas ausmachen, nicht in meinem Zimmer zu rauchen?", frage ich und setze mich vorsichtig auf das Bettende.

„Würde es dir etwas ausmachen, nicht so ein Spießer zu sein?", stellt er mir eine Gegenfrage jedoch ohne den Blick von dem Buch abzuwenden.

„Nur weil ich nicht rauche heißt das noch lange nicht das ich ein Spießer bin." ich verschränke die Arme.

„Doch, du bist scheiße langweilig." kontert er.

„Wenn ich so langweilig bin dann lass mich doch einfach wieder nach Hause gehen." Ich setze ein gespieltes Lächeln auf.

„Das hättest du wohl gern.", sagt er amüsiert.

Captivated by shadows [h.s.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt