Kapitel 45

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Wincent

,,Was musst du mir denn sagen?", fragt sie leise und stützt sich an mir ab. ,,Fine, nach alldem was in den letzten 24 Stunden passiert ist, möchte ich dir einfach sagen, ich werde immer für dich da sein. Egal was diese Menschen dir schreiben oder antun, ich werde immer an deiner Seite sein und dich auffangen. Du bist so eine unglaublich stake Frau und du darfst dir diese Nachrichten auf keinen Fall zu Herzen nehmen. Ich liebe dich so sehr Finchen. Vor ich dich kennenlernen durfte, dachte ich, ich werde dieses Gefühl nie mehr spüren. Aber dann bin ich da mit so einer unglaublich hübschen jungen Dame zusammengestoßen. Noch nie in meinem ganzen Leben war ich für meine Tollpatischigkeit so dankbar. Du hast die Sonne zurück in mein Leben gebracht und durch dich, habe ich wieder gelernt jemanden zu lieben. Weißt du, ich hatte in der Vergangenheit nie das Gefühl, das da jemand ist, aber durch dich habe ich gelernt, dass da jemand auf mich wartet, egal wo ich bin oder wann ich wieder nach Hause komme. Denn du bist in den vergangen Monaten mein zu Hause geworden, welches ich all die Jahre vermisst und gesucht habe. Bei dir fühle ich mich vollkommen und vor allem angekommen. Mit dir freue ich mich endlich wieder in die Zukunft zu schauen und kann es kaum erwarten, was diese Zukunft uns bringt. Auch wenn uns keiner sagen kann was passiert, bin ich mir eines sicher, ich möchte mit dir jeden Schritt gehen. Du hast mein Lächelnd zurück in mein Gesicht gebracht. Klar, ich habe auch vor dir gelächelt, aber du hast es zu einem wahren Lächeln gemacht. Fine, ich liebe dich so sehr und würde es liebend gern in die Welt hinausschreien", spreche ich und bei jedem einzelne Wort, sehe ich mehr Tränen in ihren Augen aufblitzen. Als ich zu Ende gesprochen habe, lehne ich meine Stirn an ihre und einen Augenblick schauen wir uns einfach nur stumm und voller Liebe an. ,,Ich weiß gar nicht was ich sagen soll", flüstert sie gerührt und streichelt über meine Wange. ,,Dann sag einfach gar nichts und küss mich einfach", schmunzle ich und im selben Augenblick verbindet sie unsere Lippen miteinander und zeigt mir wie sehr sie mich ebenfalls liebt.

Durch ein Klicken schrecken wir auseinander. ,,Perfekter Moment eingefangen", grinst Mats und senkt seine Kamera. ,,Wince, ich hoffe du weißt, ich liebe dich auch so unfassbar sehr", flüstert sie und haucht mir nochmal einen sanften Kuss auf die Wange. Nachdem wir wieder im Hier und Jetzt angekommen sind, machen wir wie geplant noch ein paar unglaublich schöne Fotos. Und am liebsten würde ich diese gleich posten und der Welt zeigen: Schaut hier! Das ist meine wundervolle Freundin und genau ihr tut ihr all das an. Aber wie sagt man so schön? Was die Menschen nicht wissen.... ,,Schatz", reißt mich Fine aus meinen Gedanken. ,,Mmh?" ,,Wir müssen runter. Du hast gleich das Meet and Great." ,,Stimmt, ja komm", lächle ich und reiche ihr wieder ihre Krücken. Als wir den Raum betreten, spüre ich das Fine immer angespannter wird. ,,Alles ist gut", sage ich zu ihr und wende mich dann an Amelie. Während ich mit ihr auf die Fans zugehe, geht Fine nach hinten und setzt sich dort auf einen Stuhl. In der Zeit, in der ich die Fotos mache und Autogrammwünsche erfülle, schaue ich immer mal wieder zu ihr rüber. Und natürlich entgeht mir dabei nicht, wie auch einige Fans tuscheln. Na super! ,,Ich glaube Fine geht es nicht gut mmh?", fragt Amelie besorgt und kommt auf mich zu. ,,Ja, sie nimmt das alles doch sehr zu Herzen. Am liebsten würde ich heute Abend auf der Bühne auch was dazu sagen", brumme ich und trinke einen Schluck Wasser. ,,Das ist doch klar Wincent. Solche Nachrichten tun unheimlich weh. Mach das, wonach du dich fühlst", lächelt sie mich aufmunternd an.

Eine Dreiviertel Stunde später mit dem Meet and Great fertig. ,,Na komm. Jetzt gehen wir erstmal wieder nach hinten. Dort ist auch meine Familie", lächle ich und halte Fine meine Hand zum Aufstehen hin. Und wie schon gesagt, begrüßt uns direkt ein Teil meiner Familie. ,,Ist bei euch beiden alles okay?", fragt Mum besorgt. ,,Ja, bei uns schon", sage ich und schaue zu meiner Freundin, die bei Shay und Opa am Tisch sitzt. ,,Fine schaut ein bisschen blass aus." ,,Fine bekommt seit gestern unschöne, teils drohende Nachrichten." ,,Nein oder?! Damit habt ihr zu Beginn eurer Beziehung doch nicht zu kämpfen gehabt." ,,Einige Fans haben gestern Mittag mitbekommen das sie nun für und mit mir arbeitet. Das wurde direkt breitgetreten und nun sind sie da. Sie hatte heute Nacht schon fast eine Panikattacke." ,,Das darf doch echt nicht wahr sein", seufzt Mama und schüttelt verständnislos den Kopf. Im Augenwinkel sehe ich wie meine Schwester einen Arm im Fine legt und augenblicklich bin ich wieder alarmiert. Sofort gehe ich zu ihnen und gehe neben ihr in die Hocke. ,,Wollen wir noch kurz nach oben gehen? Bisschen zurückziehen mmh?", frage ich leise und streichle ihr über die Wange. ,,Deine Freunde und Familie sind doch da." ,,Ja und?" ,,A..ber." ,,Nichts aber, komm", flüstere ich und ziehe sie hoch. Still geht sie neben mir hoch und kaum haben wir das Zimmer betreten, bricht alles aus ihr heraus. ,,Shh", flüstere ich und ziehe sie sofort an meine Brust. ,,Ich weiß nicht ob ich damit klarkomme", haucht sie und augenblicklich spanne ich mich an. Aber da ich nicht weiß was ich darauf antworten soll, ziehe ich sie einfach fest an mich.

Kurz bevor die Show beginnt, verabschiede ich mich von Fine, da sie mit meiner Familie ins Publikum geht. Total nervös wackle ich von einem, auf das andere Bein. ,,Mensch Wince, jetzt reiß dich mal zusammen", lacht Manu und klopft mir auf die Schulter. ,,Hast du mal gehen wo wir heute Abend spielen?", quietsche ich schon fast und deute hinter mich. ,,Und dann werden wir auch noch einen Song singen, den wir noch nicht veröffentlich haben." ,,Beruhig dich jetzt", lacht nun auch Benni. ,,Willst du jetzt eigentlich was dazu sagen?", fragt Flo und blickt mich an. ,,Ja, kurz. Nicht direkt was los ist, aber was dazu sagen möchte ich doch gerne." ,,Okay, dann wissen wir bescheid." Mit den Klängen zu ,,Musik sein" betrete ich die Bühne und habe sofort das fetteste Grinsen auf meinem Gesicht. Kaum stehe ich auf der Bühne, scanne ich das Publikum ab und finde meine Familie recht schnell. Doch diesmal sitzt Fine da und scheinbar sehr viel Spaß und das beruhigt mich sehr. Als wir an der Hälfte des Sets angekommen sind, stelle ich mich an mein Mikrofon und atme tief durch. Im gesamten Raum ist es recht still und alle schauen mich abwartend an. ,,Als nächstes spielen wir einen neuen Song, der diese Woche veröffentlich wird. Aber bevor wir diesen Song spielen, möchte ich gerne noch ein paar Worte los werden. Lange bin ich ziellos umhergeirrt und wusste nicht wo mein zu Hause war. Doch dieses Gefühl darf ich nun schon seit einiger Zeit endlich wieder fühlen. Auch euch habe ich an meinem Glück teilhaben lassen und habe mit Freude festgestellt, dass ihr euch ebenfalls sehr für mich gefreut habt.

Ihr wisst, über mein Privatleben erzähle ich nicht allzu viel. Schon vor einiger Zeit habe ich deswegen darüber auch einen Song geschrieben, denn ich konnte mir nicht mehr ansehen was es auslöst, wenn man mit mir unterwegs ist. Und da frage ich mich, wieviel werde ich in Zukunft überhaupt Preis geben? Auf jeden Fall kann ich sagen, ich fühle mich endlich angekommen und wenn man meinem zu Hause weh tut, tut man auch mir weh", spreche ich und gebe den Jungs ein Zeichen das sie anfangen zu spielen. Ich schließe meine Augen und konzentriere mich komplett auf die Lyrics von ,,Irgendwo Ankommen." Ich lege all meine Gefühle rein und habe die ganze Zeit Fines leuchtendes Lächeln vor meinen Augen. Nachdem der letzte Ton erklungen ist, bekomme ich einen atemberaubenden Applaus geschenkt. ,,Danke", sage ich noch und leite zum nächsten Song hin. Viel zu schnell geht das Konzert zu Ende und schon finden wir uns wieder im Backstagebereich wieder und stoßen auf das Konzert an. Paar Minuten später kommen auch die anderen wieder und sofort ziehe ich meine Freundin zu mir. ,,Ich weiß gar nicht was ich sagen soll", flüstert sie und schaut mich liebevoll an. ,,Gefällt er dir?" ,,Und wie. Er ist so so schön. Du weißt gar nicht wie viel mir das bedeutet", strahlt sie und legt ihre Lippen auf meine. ,,Ich liebe dich", flüstert sie und schmiegt sich immer enger an mich. ,,Ich dich auch."

,,Leute, es ist Zeit für die Aftershowparty", ruft Mats und kommt zur Tür rein. Lachend drehen wir uns zu ihm um und kurz darauf betreten wir auch das Parkdeck, wo die Party stattfindet. Aber ich habe die ganze Zeit nur Augen für meine Freundin. Nachdem wir einen Drink getrunken haben, wende ich mich zu ihr. ,,Wollen wir nach oben gehen?" ,,Schon?" ,,Willst du hier blieben?" ,,Ich hätte nichts dagegen hoch zu gehen, aber willst du jetzt schon gehen?" Grinsend nicke ich und küsse sie. ,,Dann mal los", kichert sie und stellt ihr Glas ab. Wir melden uns noch schnell ab und machen uns auf den Weg nach oben. Oben nehme ich die Krücken ab, hebe sie hoch und verwickle sie in einen fordernden Kuss. Küssend lassen wir uns aufs Bett fallen und lassen den Tag gebührend ausklingen.

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