Kapitel 41

141 13 4
                                    




Fine

Nachdem ich mit Jacki und der kleinen Lina für eine gute Stunde draußen bei den Tieren war, ist es nun Zeit für einen kleinen Mittagsschlaf für die Kleine. Während Jacki mit der Kleinen hoch geht, gehe ich ins Restaurant und bestelle mir ein Stück Kuchen mit einem heißen Kakao. ,,Haben sie dich jetzt ganz allein gelassen?", schmunzelt Oma und setzt sich zu mir an den Tisch. ,,Die Kleine wurde müde und Wince ist noch mit Marc auf der Piste. So schnell rechne ich nicht mit ihm", lache ich und trinke einen Schluck von meinem Kakao. ,,Du siehst momentan richtig happy aus", lächelt sie. ,,Das bin auch. Auch wenn ich zu Beginn ein bisschen skeptisch war, bin ich so glücklich, diesen Schritt zu gehen", sage ich und schaue sie lächelnd an. ,,Und wir werden immer für dich da sein, egal was passiert." ,,Dafür bin ich euch dankbar." ,,Wie geht es jetzt eigentlich beruflich weiter?" ,,Das weiß ich noch nicht zu 100%. Aber nächste Woche möchte ich mich mal mit Wincent zusammensetzen. Der hat irgendeine Idee, keine Ahnung was er mir vorschlagen möchte", schmunzle ich. ,,Ach dann hör dir seine Idee einfach mal an. Ich muss dann auch mal hoch. Da gibt es irgendwelche Probleme bei den Zimmern", seufzt sie und steht wieder auf. Aber bevor sie geht, legt sie mir noch eine Hand auf die Schulter. ,,Schön das du da bist." Lächelnd schaue ich ihr nach und widme mich dann wieder meiner Schokotorte. Als ich zu Ende gegessen habe, gehe ich wieder hoch auf unser Zimmer. Da ich doch ein wenig erschöpft bin, kuschle ich mich aufs Bett und schalte mir auf Wincents Laptop eine Serie an. Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn ich werde durch ein leichtes Streicheln auf meinem Rück geweckt. Verschlafen drehe ich mich auf den Rücken und finde Wincent neben mir vor. ,,Oh, ich wollte dich nicht wecken", flüstert er und schaut mich entschuldigend an. ,,Alles gut, wie lange habe ich jetzt bitte geschlafen?", murmle ich und setze mich leicht auf.

Er muss schon eine Weile hier sein, denn er liegt frisch geduscht hier neben mir im Bett. ,,Wir haben gleich 18:00 Uhr", schmunzelt er. ,,Ach du scheiße. Habe ich jetzt ernsthaft vier Stunden geschlafen?", gebe ich leicht geschockt von mir. ,,Wie es scheint. Also ich bin jetzt seit einer Stunde wieder hier." ,,Das darf doch echt nicht wahr sein", seufze ich und lehne mich an ihn. ,,Das macht doch nichts", flüstert er und haucht mir einen Kuss auf die Schläfe. ,,Und wie war es auf dem Berg?" ,,Es war toll. Marc und ich sind sogar Schlitten gefahren." ,,Ach wie toll. Ich wäre auch gern dabei gewesen", schmolle ich und deute auf mein Gipsbein. ,,Dein Bein heilt doch gut. Das wird bald wieder." ,,Mmh, habe wenn wir daheim sind auch einen Termin beim Arzt und zwei Tage später geht die Therapie los. Ach bin ich froh wenn ich wieder laufen kann", kichere ich und kuschle mich an meinen Freund. ,,Das wird schon wieder. Ich dachte Anfang des Jahres auch, die Zeit geht nicht rum, aber letztendlich ging es schneller rum als ich dachte." ,,Ich vertrau auf deine Worte", schmunzle ich und lege meine Lippen auf seine. ,,Was wollen wir heute noch machen?" ,,Keine Ahnung. Worauf hast du Lust?", frage ich ,,Wollen wir vielleicht noch ein bisschen spazieren gehen?" ,,Das können wir machen. Hab mich jetzt auch genug ausgeruht." ,,Dann zieh dich warm an und ab gehts", grinst er und steht auf. Also ziehe ich mich auch an und eine halbe Stunde später verlassen wir auch schon das Hotel.

3 Tage später

Gestern sind wir auch schon wieder nach Hause gekommen. Die Zeit bei meiner Familie verging meiner Meinung nach wieder viel zu schnell. Aber in ein paar Wochen wollen sie und wieder besuchen kommen und darauf freue ich mich schon sehr. Wincent ist gerade unten in seinem Büro und arbeitet ein bisschen. Heute Morgen hatte ich auch schon einen Arzttermin und mein Bein verheilt richtig gut. Übermorgen habe ich auch meinen ersten Termin bei der Physiotherapeutin und ich kann es kaum erwarten, bis ich endlich wieder laufen kann. Für heute Abend hat sich auch schon wieder der nächste Besuch angekündigt. Amelie und Anna kommen vorbei. Sie und Wincent haben einiges zu arbeiten und da Wincent nicht nach Berlin wollte, kommen sie kurzerhand zu uns. Da es aber noch recht chaotisch ausschaut, räume ich gerade ein bisschen auf, soweit es mein Bein zulässt. ,,Ach hier bist du", sagt Wincent und kommt aus seinem Büro. ,,Hab mal die Spülmaschine eingeräumt." ,,Du musst doch nicht alles allein machen." ,,Schon gut, hatte eh nichts zu tun." ,,Ich wollte jetzt mal schnell einkaufen fahren. Willst du mitkommen oder hier bleiben?" ,,Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich mitkommen." ,,Warum sollte mir das was ausmachen?", fragt er verwirrt und befühlt sich ein Glas mit Wasser. ,,Keine Ahnung", sage ich und hänge das Küchentuch hin. ,,Dann mach dich fertig", lacht er und haucht mir einen Kuss auf die Schläfe. Also gehe ich wieder nach oben und tausche meine Jogginghose mit einer etwas schickeren Stoffhose. ,,Also ich wär soweit", sage ich, als ich wieder nach unten komme. ,,Hier", grinst mein Freund und wirft mich mit meinem Mantel ab. ,,Danke", seufze ich und lehne die Krücken an die Wand. Manchmal benimmt er sich wirklich wie ein kleines Kind.

Nach einer kurzen Autofahrt kommen wir auch schon am Supermarkt an. Während ich dafür sorge, dass ein bisschen Obst und Gemüse im Einkaufswagen landet, füllt ihn Wincent mit reichlich Süßigkeiten. ,,Wincent", sage ich zum vierten Mal, als er eine weitere Tafel Schokolade reinpackt. ,,Wir brauchen das", grinst er und steuert endlich eine andere Abteilung an. Am Ende verlassen wir den Supermarkt mit einem prall gefüllten Wagen und ein glücklicher Wincent fährt uns nach Hause. ,,Schau nicht so", schmunzelt er und tippt mir auf die Nasenspitze. ,,Unsere Einkaufsliste war eigentlich viel kürzer." ,,Na und? Wir sind jetzt auch ein paar Tage daheim." ,,Und du willst mit Süßem überleben?", kichere ich und schnalle mich an. Siegessicher grinst er und startet den Motor. Zu Hause angekommen räumt er das Auto aus und drinnen mache ich mich daran alles in die Schränke einzuräumen. Kurz bevor die beiden kommen, schaue ich nochmal im Gästezimmer nach dem Rechtem, aber da sieht alles tipptopp aus. Pünktlich um 18:00 Uhr klingelt es an der Haustür und die zwei kommen endlich an. ,,Ey du bist echt nochmal ein Stückchen weitergekommen", sagt Amelie und schaut sich um. ,,Ja, seit Fine hier lebt, ist es nochmal ein Stückchen wohnlicher geworden", strahlt Wincent und legt einen Arm um mich. ,,Und du fühlst dich wohl hier im Norden?", fragt Anna und schaut mich an. ,,Ja sehr", lächle ich und schmiege mich enger an meinen Freund, worauf ich direkt einen Kuss auf die Schläfe gedrückt bekomme.

Zusammen mit den beiden begeben wir uns irgendwann in die Küche und gemeinsam kochen wir zu Abend. Während wir uns später das Essen schmecken lassen, reden wir über Gott und die Welt und ich spüre wieder einmal, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Nachdem ich mit den Mädels die Küche aufgeräumt habe, schnappen sie sich alle ihre Unterlagen. ,,Am besten gehen wir ins Büro", wirft Wincent ein und winkt die beiden mit sich. Gerade als ich das Sofa ansteuern möchte, ruft er mich. ,,Schatz, kommst du auch?" ,,Ich?", frage ich verwirrt. ,,Ja du", kichert er. Verdattert folge ich ihm ins Büro und setze mich auf den Platz neben ihn. ,,Was soll ich jetzt hier?", frage ich leise und schaue in die Runde. ,,Fine, wir würden gerne etwas mit dir besprechen", beginnt Wincent zu reden und schaut mich eindringlich an.

Hol mich abWo Geschichten leben. Entdecke jetzt