Am nächsten Morgen stehe ich auf und gehe zum Frühstück, denn hätte ich das wieder ausfallen lassen, wäre es zu auffällig gewesen. Ich muss mich wirklich zwingen, dieses Müsli runter zu kriegen und auch danach nicht wieder auszukotzen, denn aktuell empfinde ich nur abnormalen Ekel für das Essen. Eine schlechte Angewohnheit von mir, die ich aber auch nicht mehr los bekomme, denn ehrlich, ich bin es gewohnt wären Syd und Klara nicht nach dem Tod meiner Eltern so schnell für mich da gewesen. Keine Ahnung, ob ich mich da nicht zu Tode gehungert hätte. Aber jetzt ist es einfach wichtig, dass ich funktioniere, ich bin hier bei der Natio und ich möchte wirklich jedem zeigen was ich kann und wofür ich so lange hart gearbeitet habe. Heute läuft das Training bedeutend besser, mit Wut im Bauch zu spielen ist zwar nicht immer die beste Entscheidung, aber solange ich mich im Griff habe okay. Deshalb zimmere ich heute den Ball mit weiß nicht wie viel Geschwindigkeit ins Tor. Was im Allgemeinen eine Stärke von mir war. Wie Syd immer sagte, habe ich das von Klara gelernt. Ganz unrecht hatte sie damit nicht, als ich noch ganz jung zu Ihnen gekommen bin, gerade in der Jugend haben die beiden viel mit ihr geübt, weil ich oft sehr frustriert war. Dabei habe ich mir die ein und andere Spieleigenschaft abgeguckt. Nach dem Training gehe ich sogar mit zum Mittagessen. Ich esse zwar nicht viel, aber wenigstens etwas. Danach gehe ich noch ins Gym, wo ich im Allgemeinen viel Zeit verbringe, ich trainiere viel und gern. Was man mir mittlerweile auch deutlich ansieht. Heute hat es allerdings den Zweck innere Aggressionen rauslassen, denn gerade am Boxsack den wir haben, funktioniert es echt gut. Nach mindestens 3 Stunden Training gehe ich wieder aufs Zimmer, denn in 1 Stunde geht das Mannschaftstraining wieder los. Und danach ist Abendessen. Nach dem Abendessen treffen wir uns heute wieder mit der Mannschaft. So verlaufen die nächsten Tage. Ich gehe Jule so gut es geht aus dem Weg und trainiere viel. In ein paar Situationen kann man natürlich den Kontakt nicht vermeiden und Jule hat das ein oder andere Mal versucht mit mir zu reden. Ich hab sie immer abblitzen lassen. Jetzt vier Tage später habe ich eingesehen, dass es das Beste ist es mit ihr zu klären. Ich hab's emotional mehr oder weniger verarbeitet und wir müssen hier beruflich und privates einfach trennen. Wir spielen in einem Team und wir sollten auch eins sein, deshalb gehe ich nach dem Mittagessen zu ihrem Zimmer und klopfe an. Obi öffnet mir, aber ich bitte, Jule rauszukommen. Wir gehen etwas abseits und setzen uns dort wieder auf eine Bank. ,,Warum bist du so zu mir seit neuestem?'' möchte sie, wie ich finde, recht direkt wissen. ,,Andere Frage, magst du mich wirklich oder bin ich nur die Ablenkung zu deinem Freund?'' frage ich sie nun kalt. ,,Ich kann das erklären und ich will nur, dass du weißt, dass ich dich wirklich mag. Wirklich. Ja, ich hab ein Freund, aber nicht mehr lange. Um ehrlich zu sein, habe ich schon lange keine Gefühle mehr für ihn, aber er ist total paranoid und ich komme nicht von ihm weg. Er hat mir gedroht, dass wen ich gehe mir was schlimmes passieren wird. Das klingt jetzt vielleicht seltsam aber es macht mir schon echt Angst und ich hätte es dir erzählen sollen. Ich weiß. Aber ich hatte einfach Angst, dass du mich dann nicht mehr magst weil ich dich liebe.'' mit diesem Geständnis habe ich ehrlich nicht gerechnet. Klar, war es falsch mir das nicht zu sagen und es hat mich auch richtig verletzt, aber ich konnte sie mittlerweile verstehen. Beim reden ist sie leicht in Tränen ausgebrochen weshalb ich sie nun in den Arm genommen habe. Sie tut mir leid. ,,Es tut mir leid.'' flüstert sie leise während noch eine Träne ihre Wange hinunter fließt. Ich streiche diese weg und sage: ,,Shh. Alles gut. Ich liebe dich auch. Immernoch und wir kriegen das hin.'' gelogen war es nicht, denn wenn Sie mir jetzt hiermit die Wahrheit gesagt hat, bin ich mir sicher, wir bekommen das hin. Eine ganze Weile bleiben wir da sitzen. Wir reden und lachen viel. Manchmal schweigen wir aber auch einfach aber es ist unangenehm. Ich genieße ihre Anwesenheit die Zeit, die ich mit ihr verbringen, auch wenn sie mich teilweise so verletzt hat. Aber wie ich gerade merke, war es nicht sie hat mir in den letzten Tagen verletzt hat, das war diese ganze Zeit, die ich hinter mir habe der Unfall, die Sache mit Obi, was alles auf mir lastet. Immerhin ein Problem weniger.
In den nächsten Tagen verbringen wir immer mehr Zeit miteinander und auch meine Stimmung hebt sich deutlich. An Selbstverletzung ist garnicht mehr zu denken. Obi verbringt nun auch immer mehr Zeit mit Lea, was uns natürlich auffällt. Nur Laura ist etwas komisch, je näher wir dem USA Spiel kommen und auch immer, wenn man sei drauf anspricht. Also beschließe ich heute in Ruhe mit ihr drüber zu reden, denn sie war eine meiner besten Freundinnen. ,,Kennst du eigentlich jemanden noch aus der USA Natio? Ich meine du warst ja schon lange da.'' will ich von ihr wissen. Wir sitzen auf dem Balkon, sie mit Kaffee und ich mit Chai Latte. Bei dem Satz zuckte ihre Augen kurz und wurden sogar leicht glasig, was mich wunderte, normalerweise war sie weniger sensibel. ,,Ja ich kenne noch Madison Miller(ausgedachter Name, nicht echt existent).'' bei diesem Satz grinst sie leicht. Der Gedanke an sie macht Laura wohl glücklich. ,,Warst du mit ihr zusammen?'' rutscht es mir, mehr oder wenige ungewollt raus. Laura nickt nur stumm. ,,Und dann bin ich zurück nach Deutschland und eine Fernbeziehung, wäre für uns beide nichts. Aber das schlimme ist, ich habe Angst sie wider zu sehen, ich glaube ich mag sie immernoch.'' ,,Aber das ist doch nichts schlimmes. Vielleicht mag sie dich auch noch, oder es wird total schön sie wieder zu sehen. Hey Kopf hoch. Die USA ist wunderschön und du liebst es dort, lass dir das nicht versauen, Es ist wie ein Zuhause für dich.'' versuche ich sie aufzumuntern was eigentlich echt gut klappt.
Ein paar Stunden später habe ich mich zu etwas vielleicht dummem entschlossen. Ich schreibe diese Madison einfach mal auf insta an. Sie hat sogar geantwortet. Ich frage sie (natürlich auf englisch) ob ich sie kurz anrufen kann. Was ich dann auch tue. Ich komme mit ihr ins Gespräch und spreche sie auf Laura an. An ihrer Stimme kann ich deutlich hören, dass sie sich freut, das sie Laura wieder sieht. Dann irgendwann frage ich sie ob sie Laura noch so mag, und sie sagt ja. Darüber freue ich mich. Sie erzählt mir außerdem, dass sie eine Anfrage von Frankfurt bekommen hat und Laura damit überraschen will. Ich freue mich natürlich unnormal für Laura und bin sehr froh darüber. Die Idee sie anzuschreiben, war wohl doch ganz gut.
Neuer Part, Guyysss🤭
Sorry das der Part erst jetzt kommt, aber war mit dem hier ein bisschen hilflos. Ich weiß nie so ganz wann ich so nen Gesprächspartner beenden soll und wenn's zu viel wird. Aber egal Hauptsache er ist da. Freut euch auf viele schöne Jule Momente die nun kommen😍🥹🤭
Hab euch lieb, passt auf euch auf!🫶🏼😍🤭
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Can't you hear my silent scream?//Jule x y/n
Teen FictionErstmal triggerwarnung Gewalt, Selbstverletztendes verhalten, Tod, Esstörung, Mobbing Alle diese Aspekte können vorkommen und wenn ihr euch bei irgendwas unwohl fühlt löst es besser nicht, sprecht mit jemandem darüber und passt auf euch auf. Die Inf...