Pflaster für die Seele

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Ich nehme meinem klimpernden Schlüsselbund heraus und schließe die Wohnungstür unserer WG auf. Syd und Klara, mit denen ich hier wohne sind bei ihren Familien. Als ich damals nach München bin war ich ja noch sehr jung und sie haben mich ein Stück weit großgezogen, wobei wie Klara immer so schön sagt, hätte sie das syd überlassen, dann währe ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr da, weil sie vergessen hätte mich von der Schule abzuholen, oder meine kompletten Dokumente weg. Bei dem Gedanken muss ich lächeln. Die 2 sind einfach Herzensmenschen. Ich werfe meinen Tasche auf den Boden. Vor mir der Weihnachtsbaum. Ich fange sofort an ihn abzubauen. Die Stille dabei tut weh. Doch ich kann den Weihnachtskram nicht mehr sehen. Ich muss vergessen, was passiert ist. Die Bilder und stimmen in meinem Kopf werden immer lauter, doch ich zwinge mich diese zu ignorieren. Im Kühlschrank ist noch ein Apfel und ein Joghurt. Syd und Klara kommen erst in 3 Tagen wieder. Bis dahin muss das reichen. Ich habe eh keinen Hunger. Dann gehe ich endlich mal wieder ans Handy und schreibe in die WG Gruppe, dass ich schon zuhause bin und das sie sich nicht wundern müssen. Ich konnte ja nicht ahnen, das die beiden das ganze ziemlich ernst nehmen und schon früher zurück kommen. Denn am nächsten Morgen stehen beide vor der Tür. Ich höre sie nicht. Ich liege immernoch in meinem Bett und starre die Decke an. Keine Ahnung wie lange schon und wann ich das letzte mal geschlafen hab. Die Tür von meinem Schlafzimmer geht auf. Da sehe ich Klaras Kopf, der sich durch die Tür schiebt. ,,Heyy, süße was ist denn passiert?''will sie vorsichtig wissen und setzt sich neben mich ins Bett, auch syd kommt zu uns. Klara sieht, dass mir das reden schwer fällt und nimmt mich in den Arm. Ich lege meinen Kopf auf ihren Schoß und fange an zu erzählen. ,,Also ich war bei meiner Familie und meiner Schwester. Meine Mama mein Papa, meine Schwester und ich sind zu den anderen gefahren. Also ich bin gefahren und dann ist so einer in uns reingefahren. Es war so still sie waren alle bewusstlos. Lena ist wieder zu sich gekommen, aber unsere Eltern sind am selben Tag im Krankenhaus gestorben. An heilig abend. Bis auf den Augenbrauen cut und einem verstauchten Knie, was wieder geheilt ist bin ich aber verschont geblieben. Unsere Familie gibt mir die Schuld für den Unfall und ich fühle mich so schlecht und verantwortlich.'' beim reden bin ich in Tränen ausgebrochen. Klara streicht mit ihrer Hand über meinen Kopf und syd legt ihre Hand auf meinen Rücken. ,,Shh, es ist garnichts deine Schuld. Was sagt denn Obi dazu.'' sagt nun syd ruhig. ,,Sie sagt ich bin nicht schuld.'' sage ich. ,,Na siehst du.'' sagt Klara. ,,Hast du Heute schon was gegessen? Getrunken?'' will Klara wissen. Ich schüttele den Kopf. ,,Wann hast du das letzte mal gegessen?'' fragt nun syd besorgt. ,,Keine Ahnung, so richtig vorm 23, also so nen Apfel hab ich vorgestern gegessen.'' sage ich. ,,Gut dann kochen wir jetzt Nudeln zusammen, aber du gehst zuerst duschen und wir packen deine Sachen wieder aus, Deal?'' fragt klar. Ich schlage ihr ein. ,,Deal.''Ich bin wirklich dankbar für diese Menschen. Sie lenken mich einfach super ab. Also gehe ich duschen und als ich wieder zu den beiden komme fühle ich mich schon besser. Wir kochen zusammen. Hören Musik und lachen viel. Zu meiner Freude haben die beiden alle weihnachtlichen Dinge abgehangen, denn die hätten mich nur sauer gemacht. Mit anger issues habe ich schon ewig zu kämpfen. Das wissen auch Klara und syd. Die beiden Sorgen sich immer so schön um mich, wie zwei große Schwestern oder manchmal sogar wie Ersatzmuttis. Tja jetzt hatte ich keine Mutter mehr. Ich vermisse Obi sehr stark. Gerade merke ich wie sehr mir meine Zwillingsschwester fehlt. Bald ist sie wahrscheinlich in Wolfsburg und dann? Sehe ich sie garnicht mehr. Traurig rühre ich in den Nudeln rum. ,,Was ist los?'' will nun syd behaglich wissen. ,,Ach nichts, nur ich vermisse meine Schwester einfach unglaublich hier. Ich meine ihr seid wie eine Familie für mich aber ich würde sie auch gerne öfters sehen.'' gestehe ich ehrlich. Wir fangen an zu essen. Dannach schlagen die beiden vor, dass wir drei in meinem Schlafzimmer einen Film schauen. Damit falls ich einschlafe die beiden das Zimmer verlassen können. Wir schauen Mulan. Mein Disney Lieblingsfilm. Ich liege zwischen beiden auf meinem großem Bett. Als ich solangsam müde werde sage ich. ,,Ich bin echt dankbar euch zuhaben. Kann vielleicht einer von euch heute Nacht hier blieben? Ich will nicht noch eine Nacht nach dem Unfall alleine sein.'' frage ich sie mit leiser Stimme. ,,Kein Ding y/n/n ich bleibe hier.'' sagt nun Klara und syd nickt. ,,Und wenn was ist ruft ihr mich einfach, denn ich gehe jetzt auch schlafen, schließlich ist der Film aus. Ich umarme sie noch und sage gute Nacht. Syd gibt mir einen gute Nacht Kuss auf die Stirn und geht aus dem Zimmer. Ich kuschele mich an Klara und nach einer Weile schlafe ich beruhigt ein. Am nächsten Morgen werde ich wach und es ist hell. Klara ist schon aufgestanden, keine Ahnung wie spät es ist, aber mir gehts so weit gut. Die 2 sind grade wirklich mein Anker im Sturm. Ich gehe runter, wie die beiden frühstück machen. ,,Na Schlafmütze.'' sagt nun syd grinsend. ,,Du siehst echt viel gesünder aus als gestern.'' stellt sie noch dazu fest. Mit einem grinsen setzte ich mich zu den beiden.

Next partttt🫢🫶🏼
(Bisschen auf süß zwischendurch)
Passt auf euch auf!🫶🏼

Can't you hear my silent scream?//Jule x y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt