Grenzen

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Am Morgen wache ich in Klaras Armen auf. Meine Augen brennen noch vom weinen und mein Kopf brummt. Vorsichtig stehe ich auf und klettere über die schlafende Mom. Es ist 9 Uhr und in einer viertel Stunde gibt es Frühstück, aber ich kann grade nichts essen, also warte ich bis G zum Frühstück geht und gehe dann in unser Zimmer, um zu packen, denn um 10:30 Uhr ist Abfahrt zurück nach München. Ich denke beim packen viel darüber nach. Was ich machen soll, denn Klara, Syd und die anderen fahren übermorgen zum DFB. Ich darf auch wieder mit, aber macht es in meiner aktuellen Form überhaupt Sinn? Und mich dann noch dem Konflikt mit Jule zu konfrontieren hat einfach beim professionellen Fußball nichts zu suchen. Ich gehe im Zimmer auf und ab, bis ich eine Entscheidung treffe. Ich kann nicht mit. Da muss ich eine klare Grenze ziehen, denn ich struggel grade mental viel zu sehr um dort hin zu fahren. Vielleicht tuen mir zwei Wochen Ruhe auch mal ganz gut. Ja. Ich habe meine Entscheidung getroffen, also rufe ich Martina an, um ihr es zu sagen. Das Gespräch mit ihr war kurz, aber informativ. Ich habe mit ihr besprochen, dass wir nach den Wochen ein Gespräch habe und ich ihr alles genau erzähle, aber grade wegen meines jungen Alters hat sie viel Verständnis. Wenn ich dazu fähig gewesen wäre hätte ich wahrscheinlich beim Anruf geweint, aber so viel wie ich gestern geheult hab ist das wohl nicht mehr möglich.
Ein Blick in den Spiegel verrät mir, das ich auch dementsprechend aussehe. Meine Haare in einem zerzausten Dutt, meine Augen Blut unterlaufen und meine Haut bleich. Meinen Dutt mache ich neu und dann gehe ich zum Frühstück. Die anderen sehen alle verwirrt aus bei meinem Anblick. Ich muss so richtig fertig aussehen. Ich lasse mich neben Linda und Giuli auf einen Stuhl fallen. Sie mich beide besorgt ansehen. Mom und Mama sitzen an einem anderen Tisch. Doch keiner will nachfragen was los ist. Also lasse ich die Bombe platzen. ,,Ich hab eben mit Martina telefoniert und ihr gesagt, dass ich nicht mit ins Trainingslager will und kann.'' sage ich so, dass nur Linda und Giuli es hören. Beide schauen nun noch verwirrter. ,,Du hast was? Aber wenn du dir sicher bist, dann war die Entscheidung richtig.'' Nach dem Satz lehne ich mich an Lindas Schulter an, während ich lustlos mein Essen kaue. ,,Och Kind was machst du für Sachen. Aber ich bin immer da und wenn wir alle weg sind kannst du ja auch Maxi immer anrufen, die ist auch in München.'' meint Linda so leise zu mir das nur ich es verstehe. Ich lächele leicht und nicke. ,,Danke.'' sag eich knapp, da ich ihr Angebot sehr schätze.
Die gesamte Rückfahrt Langbein ich sehr still und lehne mich an G an. So gerne würde ich jetzt bei Obi sein. Da brummt mein Handy und es ist Obi. Da war es wieder das telepathische zwillingsgefühl, wenn es der anderen so richtig dreckig ging. Wir beide merken das im Bauch. Ich nehme an und höre ihre Stimme an dem Ende der Leitung. ,,Heyy, dir geht's nicht gut, kommst du beim dfb mit, oder nicht, weil falls nicht steig ich gleich in den Zug und komm dich noch in München besuchen, denn ich hab bis zum Lehrgang eh kein Training mehr und die Anreise mache ich einfach mit den Bayern Mädels.'' Ich will gerade widersprechen, da unterbricht sie mich. ,,Shh. Keine Widerrede. Also bist du nicht dabei?'' hakt Obi wieder nach. ,,Nein.'' meine ich knapp. ,,Okay dann reden wir später. Pass auf dich auf kleine.'' mit diesen Worten legt sie auf. Ich Fass es nicht. Die ist bescheuert. Aber ich bin echt froh, dass Lena so auf mich achtet. Ich bin deutlich entspannter nach dem Telefonat.

Jules POV
Ich sitze neben Obi, die gerade mit Y/n telefoniert. Als sie auflegt sage ich verunsichert:,, Sicher, dass ich mit soll. Ich hab ihr echt weh getan."  ,,Ja, ihr müsst das klären, die ganze Zeit euch aus dem Weg gehen bringt auch nichts. Keine Ahnung ob ihr direkt wieder so wie davor werden könnt, aber es würde euch beiden helfen und jetzt auf!" Die zieht mich hoch und wir steigen in den Zug. Da leuchtet mein Handy auf. Es war mein Ex
Ich kriege dich schon noch dran! Wir gehören zusammen und wenn du das nicht verstehst dann kriegt das bald deine kleine Freundin zu spüren.
Mein Blick gefriert bei diesem Satz. Obi nimmt mir das Handy aus der Hand und blockiert ihn. ,,Er weiß nicht mal wo sie wohnt." meint sie, aber ich spüre, dass auch sie sich sorgen macht.
Nach dem ich ihm gestern die Meinung gesagt hat, wollte er mich schlagen(mal wieder), aber Obi hat mich von ihm weggebracht und ist mit mir ins Auto gestiegen. Wir sind zu ihr nachhause gefahren und jetzt kam sie auf diese Idee. Ich musste die Grenze mit meinem Ex einfach ziehen, denn er hat mir vielleicht meine erste richtige Liebe kaputt gemacht. Und ich konnte einfach nicht mehr. Jetzt hoffe ich nur, dass Y/n mir wenigstens zuhört.

Y/n POV
Ich sitze wieder zuhause auf meinem Bett. Soeben hab ich mit Maxi abgemacht, dass ich die Zeit während die anderen weg sind über bei ihr wohne. Ich höre ein klingeln an der Tür. Genervt rappele ich mich auf, da ich hoffe, dass es Obi ist. Und ich behalte recht. Obi steht mit Lea vor meiner Tür und ich nehme sie fest in den Arm. Sie bei mir zu haben tut gerade richtig gut. Nach einer Stunde in obis Armen liegen ruft Mom mich: ,,Y/n es tut mir echt leid, aber wir haben heute noch Training in ner halben Stunde, aber Obi du kannst selbstverständlich gucken kommen." wir nicken gleichzeitig und ich hole meine Sporttasche.
Timeskip nach dem Training
Ich gehe in Richtung Bande, wo ich Obi vermute. Und schon sehe ich sie, doch neben ihr steht. Nein. Jule? Was will sie denn hier? Ich muss so verwirrt schauen, dass Obi mich aufklärt. ,,bitte bring mich dafür nicht um. Aber rede mit ihr. Nur 5 Minuten. Geht und klärt das. Bitte." Bettelt sie. ,,Ach aufeinmal willst du reden?" frage ich ironisch in Richtung Jule. ,,Okay komm mit du hast 5 Minuten." meine ich und ziehe sie hinter mir her. Ich wollte mit ihr in irgend einen Raum gehen, wo die anderen unseren Streit nicht hören. Ich ziehe die Tür hinter mir zu. Und schaue sie erwartungsvoll an. In meinem Blick scheint sie zu sehen, wie sehr sie mich verletzt hat. Nervös knetet sie ihre Hände. ,,Ach man es tut mir alles so leid." fängt sie leise an. ,,Das bringt jetzt auch Nix mehr." meine ich und bereue es schon. „Sorry" sage ich und gehe einen Schritt auf sie zu. „Schon gut. Schließlich hab ich die scheisse gebaut." Nervös knetet sie weiter. Ich gehe auf sie zu und nehme ihre Hände in meine Hand. ,,Ich hab mich von ihm getrennt." Kurz leuchten meine Augen auf, aber ich erwarte ein aber. „Das ist gut für dich." „Y/n, versteh mich nicht falsch, ich liebe dich, und ich wünschte ich könnte wieder bei null anfangen, aber das geht nicht." ihr schimmern Tränen in den Augen. Ich mache einen Schritt zurück. ,,Ach ja? Weißt du? Ich wünschte du hättest mich damals nie geküsst." fahre ich sie an. Unser Streit ist mittlerweile lauter geworden. ,,Und ich wünschte ich hätte dich nie kennengelernt!" feuert sie doppelt so hart zurück. Nun glänzen auch meine Augen. „Und ich wünschte ich wäre beim Autounfall einfach auch gestorben." schrie ich sie nun an. Man hätte für den Bruchteil einer Sekunde eine Nadel fallen hören können, aber sie unterbricht den Augenkontakt und blinzelt. ,,Y/n, sag sowas-„ fängt sie verzweifelt an, doch ich stürme energisch die Tür raus. Sie hat mein Herz schon einmal gebrochen, das brauch ich nicht noch mal. Ich laufe fast in Obi rein. ,,War ja ne tolle Idee. Hat super geklappt." meckere ich sie ironisch an. Und laufe weiter. Ich will grade einfach nur meine Ruhe. Ich mache mich zu Fuß auf den heim weg, doch fühle mich die ganze Zeit beobachtet, aber ich ignoriere das Gefühl.

Lindas POV
Wir gehen gemeinsam in die Kabine und ziehen uns um, als man laute Stimmen von neben an hört. Ich schaue verwundert zu Klara. Wir hören Y/n und Jule streiten. Sofort herrscht Ruhe in der Kabine, bis auf Syd, die leise für G übersetzt.
„Ich wünschte du hättest mich damals nie geküsst."
Autsch, aber warte was. Noch verwirrter als vorher blicke ich in Klaras und syds wissende Gesichter.
,,Und ich wünschte ich hätte dich nie kennengelernt!"

„Und ich wünschte ich wäre beim Autounfall einfach auch gestorben."
Puh, das ist hart. Ich schaue in viele besorgte Gesichter. Das hätten wir definitiv nicht mit bekommen sollen. Wir hatten keine Ahnung was bei ihnen los ist. Ich sehe wie Syd und Klara schnelle Blicke austauschen und sich schnell aus dem Staub machen, in Richtung Y/n.
,,Alter." sagt Lina neben mir. „So fühl ich mich auch." meine ich und atme tief durch.

Endlich neuer Part🤭🤭
Sry das es so lange gedauert hat. Versuche wieder mehr zu posten, aber momentan bodenlose Klausuren Phase 😭
Ich verspreche euch die vertragen sich bald(kann das selbst kaum ertragen) , aber noch bissl Drama muss sein🫣
Passt auf euch auf! Hab euch lieb!💕🫶🏻

Can't you hear my silent scream?//Jule x y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt