Eine von dem Babys

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Die letzten Minuten des Spiels gegen Nürnberg stehen an. Ich sitze auf der Bank direkt neben Guili, die soeben ausgewechselt wurde. Es steht 2:2 und wenn unser zentrales Mittelfeld so weitermacht, dann verdienen wir das ganze noch. Ich steh vor einem halben Nervenzusammenbruch da gerade auf meiner Position so einiges schiefen läuft und ich nicht eingreifen darf. Wie gerne wäre ich jetzt zu unserem Trainer hingegangen und hätte mich einfach ein Wechseln lassen aber nein, das hier war nicht mehr mein Team. Ich muss morgen spielen, mit der U22. Genervt. stöhne ich auf als ich sicher, wie mal wieder einer an meiner Position vorbeikommt und droht ein Tor zu schießen. Und genau das passiert auch Gegentor. Noch keine halbe Minute später ist Abpfiff. Ich stehe auf und klatsche allen ab. die Stimmung ist nicht besonders gut da. Jeder weiß, wo das Problem lag und auch in der Kabine ist es eher ruhig, denn dieses Spiel hätten wir nicht verlieren sollen. Somit liegen wir mal wieder hinter Wolfsburg. Vielen Dank auch. Ich hatte nachher noch Abschlusstraining und muss deshalb während die anderen zur Besprechung gehen auf den Trainingscampus. Die anderen aus dem Team kenne ich ja alle schon eigentlich ne relativ nette Gruppe. Trotzdem fühlt es sich an wie zurück zu den kleinen zu müssen. Im Endeeffekt ist es das ja auch klar fiel ich waren sogar älter als ich aber das Trainingsniveau und die Stimmung im Team waren einfach ganz anders da und ich möchte auch nicht sagen, dass sie schlecht spielen aber sie spielen halt einfach wesentlich langsamer und unerfahrener als das, was ich jetzt gewohnt bin. Deshalb steche ich in den Trainings natürlich besonders raus raus. Für mich sind die auch gar nicht mehr anstrengend, weil ich ein ganz anderes Niveau gewohnt bin. Deshalb laufe ich nach dem Abschlusstraining noch ein paar Bahnen Extra. Wie bereits erwartet, stehe ich in der Startelf. Potsdam war in unserer Jugend gar keine so schlechte Mannschaft. Sie waren ein anstrengender Gegner und gerade vorne ist stark, was mir als Mittelfeldspielerin natürlich gut gefiel, denn dann hatte ich auch keine Langeweile. und gerade die etwas schmutziges Spielweise konnte man gut gegen diese Gegner anwenden. Natürlich darf man's auch nicht übertreiben aber ich kenne die Grenze schon sehr gut. Die anderen scheinen echt froh zu sein, dass ich wieder da bin denn seit ich weg bin, läuft's mit dem Team nicht mehr so gut naja fast alle. Julia konnte mich noch nie besonders leiden und genau das lässt mich im Moment auch spüren wie auch immer dieses Mädchen ist zur Kapitänin gemacht hat. Sie macht mir das Leben zur Hölle in den Trainings. Und auch vor unserem Spiel. Die ganze Zeit lässt sie mich wissen, dass ich ja nur wieder zurück bei den Kleinen bin, weil ich meine Leistung eben nicht gebracht hab und dass ich selbst für diese Mannschaft zu grottig bin. Das lass ich mir von ihr natürlich nicht sagen. Ganz ehrlich deshalb freut es mich umso mehr, dass ich heute die Kapitänsbinde tragen werde. Ich sehe ihr an, das ist für sie wie ein Schlag ins Gesicht ist, aber darüber bin ich sogar relativ froh. Das Spiel beginnt und es läuft echt gut für uns vor allen Dingen ich hab viele gute Aktionen und man spürt deutlich, dass ich in den Unterschied diesem Spiel mache denn fast jeder Pass nach vorne kommt von mir oder unsere Abwehr muss fast nichts tun, weil ich hier im Mittelfeld die Ruhe bewahre. Das sagen wir auch immer wieder meine Mitspieler im Endeeffekt gewinnen wir 5:0, davon drei Tore von mir und zwei Vorlagen. Dribbling war nämlich auch eine meiner Stärken, und das war gegen die Abwehr von dieser Mannschaft immer gut. Nach dem Spiel klatschen wir den Gegnern ab und die anderen wollen in der Kabine noch ein bisschen feiern und danach in den Club gehen, aber ich möchte nicht mit. Das Spiel war für mich wesentlich un anstrengender, als ich es normal gewohnt bin. Deshalb wollte ich mich noch bisschen auslaufen und danach noch ein wenig in den Kraftraum. Schließlich möchte ich schon so fit bleiben, wie ich jetzt bin. Außerdem hab ich auch Feiern mit denen nicht unbedingt Lust. Und da so gut, wie alle eigentlich alle von denen Alkohol trinken und ich als einzige nicht, war es immer etwas abgekühlt mir gegenüber. Also nehme ich meine Sporttasche und mache mich auf in den Kraftraum. Nach anderthalb Stunden steige ich aufs Fahrrad und fahre zurück nach Hause. Das Trainings und Spielgelände der U 22 war nur 15 Minuten vor unserer Wohnung weg. Deshalb konnte ich diese Strecke auch mit dem Fahrrad fahren. Als ich ankomme, sehe ich, dass ich zwei verpasste Anrufe habe. Beide von Mom und Mama. Oh je da hatte ich vergessen Bescheid zu sagen. Also sprinte ich schnell zur Tür und sperre auf. Ich gehe in die Küche, da ich sie dort vermute und schon drehen sich beide zu mir um. ,,Warum hast du dich nicht gemeldet? Wo warst du?'' will Klara wissen. ,,Sorry Leute echt, ich hab's total vergessen, war noch ein wenig im Kraftraum und bin danach mit dem Fahrrad heim gefahren deswegen konnte ich nicht auf mein Handy schauen.'' erkläre ich ihnen. ,,Ist ja nichts passiert, wolltest du nicht mit deinen Freunden feiern gehen?'' will nun Mom wissen. Ich lache theatralisch auf. ,,Pff, ich feiern mit denen, ne danke.'' gebe trocken zurück. ,, Fußball spielen ist da, so langsam und so langweilig. Ich kann's euch gar nicht sagen.'' beschwere ich mich, während ich meine Tasche in den Flur stelle. ,,Wie war euer Training?'' frage ich nun die beiden, da sie auch erst heimgekommen sind. ,,Joa ganz gut, man merkt dass du fehlst,aber sonst.'' meint nun Mama. Ich bringe ein trauriges Lächeln zu stande. Dann nehme ich einen Schluck Wasser und sehe, wie mein Bildschirm aufleuchtet. Prompt verschluckt ich mich, als ich sehe, von wem die Nachricht kommt. Anna-Lena. Syd und Klara schauen mich nur verwundert an und ich lasse die Nachricht unkommentiert. Das müssen die beiden nicht unbedingt wissen, aber noch den ganzen Abend bleibt mir diese Nachricht im Kopf. ob beim Abendessen oder danach beim Film schauen mich lässt die Nachricht einfach nicht mehr los. Deshalb stehe ich am nächsten Morgen mit einem flauen Gefühl im Magen auf und mache mich fertig für die Schule mit Angst davor, was heute hier passieren könnte.

Neuer Part🤭,
Endlich hab ich Zeit dafür gefunden. Tut mir richtig leid, dass er jetzt jetzt kommt und bisschen kürzer ist. Aber ich hoffe denke dass morgen noch einer kommt dafür und sorry für den Cliffhänger, aber der musste jetzt einfach mal sein.
Passt auf euch auf hab euch lieb 🫶🏼🥹😍

Can't you hear my silent scream?//Jule x y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt