Gojo

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»Weißt du, wo Y/N ist?«, fragte ich und steckte meinen Kopf vorsichtig bei Nobara ins Zimmer. Vorsichtig deshalb, weil meine Schülerin oft ziemlich mürrisch wurde, wenn man in ihr 'Territorium' eintrat.

Sie lag auf dem Bett und blätterte in einer Zeitschrift. »Mhhh ... Y/N? Ich habe sie das letzte Mal gestern Abend gesehen, als sie ihre Technik mit Megumi und mir trainiert hat.« Nobara setzte dich auf »Wieso? Was ist denn?«

»Nichts. Ich such sie nur. Sie war nicht wie verabredet im Training und Fushiguro weiß auch nicht, wo sie sein könnte. Bei ihr im Zimmer macht keiner auf.« Ich lehnt mich zurück. »Ich frag einfach mal den Alten, eventuell hat er sie ja entführt.«

(Nobara) »Verstehe. Ja kann sein. Bis später dann« winkte ich ihm, während ich wieder durch die Zeitschrift blätterte.

Ich lief durch die Gänge und dacht an nichts wirklich etwas, bis ich vor der Tür stand. Wie immer klopfte ich nicht an, sondern katapultierte mich in den Raum und verkündete: »Wer hat Lust, dem Lieblingslehrer der Städtischen Jujutsu-Akademie Tokyo Fragen zu beantworten? Sehe ich Freiwillige? Der alte Mann zu meiner Rechten vielleicht?« Ich wirbelte amüsiert zu Yaga herum und zeigte auf ihn. »Ja, genau sie!«

Der Sack schnaubte genervt: »kannst du mir bitte erklären, wie du schon um diese Uhrzeit so gute Laune haben kannst?«

»Nein, alter Mann, so gehst das Spiel nicht. Hast du denn nicht zugehörte?«, flötete ich und tänzelte auf ihn zu. »Ich stelle Fragen und du antwortest. Also«, ich klatschte in die Hände. »Frage Nummer eins! Welchen Lehrer, liebst du am meisten?«

Ich liebte es einfach, diesen Mann, und meinen alten Sensei, zu nerven.

Er atmete angestrengt aus und lehnte sich zurück. »Was willst du, Satoru? Ich habe zu tun!«

Ich lachte und winkte mit der Hand auf und ab. »Richtig! Gojo Satoru ist die Antwort. Super Herr Masamichi Yaga. Dann kommt jetzt Frage zwei, die eine ganze Millionen Yen wert ist: Wo ist meine Schülerin? Und welche öde Aufgabe hast du ihr verpasst, dass sie das Training mit MIR schwänzen muss.« Ich grinste, sprang auf seinen Schreibtisch, sodass alle Papiere davon flatterten, und setzte mich im Schneidersitz darauf. »Komm schon, denk nach. Oder ist dein Hirn wegen des hohen Alters schon schrumpelig?«

Er hob erbost eine Braue. Und sah den Dokumenten nach. »Welche deiner Schülerinnen? Ich habe keine von ihnen gesehen.« Wütend verzog sich sein Gesicht. »Manchmal würde ich dich am liebsten zum Mond schießen!«

»Der Mond ist nicht weit genug weg. Auch von da könnte ich dich in den Wahnsinn treiben.« Ich seufzte. »Okay, wenn Y/N nicht bei dir ist, wo ist sie dann? Eine Ahnung, wo ich suchen könnte?«

Yaga stand auf und fing an, die Dokumente wieder einzusammeln.

»Y/N Zenin ist verschwunden?«, fragte er nach und legte die Papiere wieder ordentlich auf den Schreibtisch. Dann überlegte er. »Mir wurde nur zugetragen, das Naobito Zenin gestern schon wieder bei den Oberen war und anscheinend darauf bestand Y/N mitzunehmen. Doch es wurde abgelehnt. Dir ist klar, dass die Oberen nur ihre eigenen Ziele verfolgen und deswegen das Mädchen noch nicht rausrücken. Sie wollen wahrscheinlich selbst sehen, wie sich ihre Fluchtechnik entwickelt.«

Ich runzelte die Stirn. »Naobito war hier?« Geschickt sprang ich vom Schreibtisch und sofort landetet alle Papiere wieder auf dem Boden. Dann kreisten meine Gedanken und ich fluchte. Das konnte nichts Gutes heißen. »Wann hattest du vor, mir das zu sagen? Ach vergiss es, spielt keine Rolle. Und nein, Y/N ist nicht verschwunden. Ich finde sie nur aktuell nicht. Also ... mach ich mich jetzt mal auf den Weg, um meine kleine Schülerin vor ihren bösen Zenin Freunden zu retten.«

Aus den Augenwinkeln sah ich, das Yaga auf die Dokumente sah und dann mich angepisst betrachtete. Ich grinste, aber bevor ich lachend abhauen konnte, packte er meinen Arm und zog mich in einen taktisch wirklich schlauen Griff. Dabei legte der Alte seinen Arm um meinen Brustkorb und klemmte meinen rechten Arm dabei nach oben links unter seine Achsel, sodass er gefangen war und ich ziemlich schräg in seiner Umklammerung hin.

Mit genau demselben Mist hatte er mich schon einmal gekriegt. Nun ja, was soll man sagen, es waren eben die kleinen Tricks, die oft die größte Wirkung zeigten.

»Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zenin damit was zu tun haben. Sie wird wahrscheinlich einfach keine Lust auf so einen nervigen Lehrer wie dich haben«, sagte er und klang so, als wäre es ganz normal, mich in dieser Position zu halten. Dann kam er näher an mein Ohr und erklärte: »Dennoch hoffe ich für dich, dass sie noch hier an der Akademie ist, sonst kann das große Problem mit sich bringen. Also finde sie.«

Ich wackelte mir den Finger des Arms, der in der Luft baumelte. »Schon klar, aber egal wie, du musst mich schon loslassen.« Als er es tat, grinste ich und richtete meine Uniform. »Weißt du, für einen Kerl wie dich, bist du noch ganz gut in Form. Ich meine, nicht das ich das nicht rausgekommen wäre, wenn ich es darauf angelegt hätte, aber ...« Ich ließ den Satz unvollendet, um ihn zu ärgern, und schlüpfte durch die Tür.

Sofort als ich sicher war, dass niemand mich sah, verschwand mein Lächeln und ich lief schneller. Okay, ich könnte zu den Oberen gehen und fragen, was der Zenin genau wollte, doch ich kannte die Antwort bereits.

Er wollte Y/N früher bekommen und so, wie ich den Mistkerl kannte, gab er sich nicht mit einem Nein zufrieden. Was folglich hieß, dass ich wahrscheinlich ein verdammtest Problem hatte.

Mein Herzschlag beschleunigte sich ungewohnt und ich runzelte die Stirn, während ich bei Y/N Zimmer ankam und ohne Umschweife das Holz der Tür mit nur einem Tritt bersten ließ.

Ich trat ein und erfasste alles binnen eines Wimpernschlags. Das Bett war noch gemacht, also hatte sie nicht dort geschlafen, doch ihr Handy lag auf dem Boden und der Teppich war verrutscht und war falten. Zudem ... Ich schnupperte und ließ meine Sinne auf Hochtouren laufen, während ich den Geruch verschiedener Aftershaves wahrnahm.

Panik glomm auf, doch ich zwang mich zur Ruhe.

Ich war ein Profi. Der Stärkste von allen und wenn ich sie noch reichen konnte, dann würde ich sie finden.

Ich verließ das Zimmer und gab mich der tödlichen Stille hin, die ich brauchte, um volle Konzentration zu erlangen. Und wenn ich sie fand, – was definitiv innerhalb der nächsten halben Stunde passierten würde, und zurückbrachte, knöpfte ich mir Zenin Naobito vor.

Just A Slave  - Sukuna x Y/N x SatoruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt