Gojo

20 3 0
                                    




Ich drehte mich herum und ... fasste auf eine leere Bettseite.

Ich ließ die Augen geschlossen und brauchte einen Augenblick.

Y/N war nicht hier.

Mein Herz schlug mit einem Mal schneller und stolperte mehrmals. Ich ließ meine Sinne auf Wanderschaft gehen und hoffte, ja hoffte so, so sehr, dass ich sie einen Raum weiter spüren würde. Oder irgendwo sonst in der Akademie. Aber sie war nicht hier. Nicht bei mir. Nicht mehr.

Meine Lider öffneten sich und ich setzte mich auf den Rand der Matratze. Meine Beine auf den Boden gestellt, stützte ich mich auf meine Ellenbogen – den Kopf gesenkt.

Ich musste nicht nachsehen, ob der Finger weg war. Dennoch hob ich meine Hand und betastete die Hose, in der ich neben Y/N eingeschlafen war.

Weg.

Leer.

Verrat.

Ich biss die Zähne zusammen, als mein Herz für mehrer Schläge seinen Dienst einfach einstellte. Ich spürte, wie es riss. Fühlte, die Teile auf dem Boden aufschlagen und sah wie sie zersplittern.

Ich liebte sie.

Ich LIEBTE sie und dennoch hatte mich erneut eine der wichtigsten Personen in meinem Leben verraten.

Y/N hatte Sukuna den Finger gebracht, so, wie Geto es gestern noch vorhergesagt hatte. Und ich? Ich hatte es nicht glauben wollen. Ich hatte es gewusst und doch hatte ich mich geweigert, mir selbst zu glauben. Weil ich sie so sehr liebte.

Verrat.

Schmerz.

Qual.

Ich atmete schwer, rieb mir das Gesicht und dann die Brust, in der jetzt eine offene Wunde klaffte, von der ich nicht wusste, wie ich sie schließen sollte. Es. Tat. Weh. So verdammt weh.

Zittrig versuchte ich, zu ruhiger atmen und mir auszumalen, mir einzureden, dass es nichts ändern würde. Aber das war eine Lüge. Denn ihr Verrat war brutal und könnte uns alle das Leben kosten.

Ob ihr das klar war?

Ja, es musste ihr klar sein.

»Ich habe es dir so oft erklärt«, flüsterte ich, als ob Y/N es hören könnte und noch hinter mir läge. »Hat er den Finger, bin nicht nur ich in Gefahr, sondern alle.« Ich vergrub die Finger in meinen Haaren und zog verzweifelt daran.

Ich war so verdammt dumm. So unendlich dumm!

Minutenlang saß ich da und starrte den Teppich vor dem Bett an. Ich blinzelte so lange nicht, bis meine Augen trocken wurden, und verwünschte den Tag, an dem sie hier angekommen war. Nein. Nein, ich verdammte den Tag, an dem ich beschlossen hatte, alles was ich wusste zu verdrängen und mein Bauchgefühl unter mein Herz zu stellen. Meine Instinkte hatten mich nie verraten, warum hatte ich bei ihr zugelassen, dass ich es unterdrückte? Warum hatte ich alle Leben aufs Spiel gesetzt? Für sie? Ich wünschte mir den Tag zurück, an dem ich eins und eins zusammengezählt hatte und ... Ich hätte sie wegsperren müssen. Ich hätte ...

Es tat so weh.

Mein Herz.

Verrat.

Ich liebte sie und sie ...

Ich stand ruckartig auf. NEIN! Ich durfte jetzt nicht in mir zusammenfallen. Ich musste stark sein, musste mich jetzt zusammenreißen, musste ... Ich musste gewinnen. Und wenn Y/N wirklich für Sukuna gearbeitet hat, dann ... würde ich sie töten. Denn wenn sie ihm den Finger gebracht hatte, dann würde sie ihre Technik für ihn einsetzen – um mich zu schwächen oder ihn zu stärken. So oder so, unsere Chancen sanken auf ein Minimum.

Just A Slave  - Sukuna x Y/N x SatoruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt