Gojo

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»Was gibt es Schöneres, als am Weihnachtsabend Flüche auszutreiben?« Ich atmete tief ein und kleine Wölkchen bildeten sich vor einem Mund, als ich ausatmete. Die Sonne schien und Schnee fiel in kleinen, sich wild wirbelnden Flocken herab, während wie über den Hof des verlassenen Schulgeländes liefen. »Es is so besinnlich.«

»Von wegen«, murrte Megumi, der, wie Nobara und Y/N auch, voller Fluchmasse war. Braune, blaue und rote Flecken sprenkelten ihre Kleidung wie auch die Gesichter.

An letzterem Gesicht blieb mein Blick deutlich länger hängen, als es gut war. Seit ich Y/N von dem Kidnapping zurückgeholt hatte, musste ich mich immer öfter zwingen, sie 'nur' genauso oft anzusehen, wie die anderen. Ich musste mich zwingen, mein Herz nicht Höherschlagen zu lassen, wenn ich an das eine Lachen schenkte, dass sie nach der Rettung wegen meines dummen Scherzes ausgestoßen hatte. Das eine, dass nicht gespielt war.

Ich saß in der Scheiße. Knietief. Aber ich weigerte mich beharrlich und mit aller Sturheit, mir das einzugestehen.

Y/N war eine Schülerin ich ihr Sensei und verdammt noch mal eine Dekade älter. 10 Jahre! Das war eine zweistellige Zahl. ZWEI STELLEN! Als ich achten Jahre war, war Y/N noch ein verdammtes Kind!

Doch jetzt ...

Nein!

NEIN! NEIN!

Ich würde mich nicht verlieben. Nicht jetzt vor der Sache mit Sukuna und danach hatte ich es auch nicht vor. Wenn es denn überhaupt ein danach gab.

Ich war stark. Der stärkste Magiekundige überhaupt und ich würde gegen Sukuna gewinnen, nur ...

Ich sah wieder zu meinen Schülern. Würden sie überleben? Würden wir Yuji retten können? Gott, die drei waren erst 15 Jahre alt. Y/N gerade Mal so volljährig. Sie hatten kaum gelebt.

Und ohnehin war ich mir nicht sicher, ob ich je wieder derselbe werden, wenn ich noch mehr meiner Leute verlieren würde. Wie viel Verlust konnte man ertragen, bevor man zu etwas würde, dass man nicht wiedererkannte?

Vielleicht würde ich es bald herausfinden.

Wieder blieb mein Blick an ihr hängen und ich war froh, die Augenbinde zu benutzen.

18 Jahre. Volljährig. Es wäre also nicht illegal und ...

Ich räusperte mich und verwarf das Bild ihrer Brüste in dem engen Sport-BH und ihren Finger, die sich ihren Weg gesucht hatten.

»Ach, sei nicht so mürrisch, Fushiguro! Ihr habt sieben kleine Flüche erledigt. Ich bin stolz auf euch. Und dank eurer Zusammenarbeit hat Y/N es geschafft, alle so zu schwächen, dass ihr leichtes Spiel hattet. Was will man mehr? Übrigens, gute Arbeit Y/N. Das war super und deutlich besser als die letzten Male.«

»Ruhe und Frieden«, beantwortet Megumi meine vorherige Frage, bevor Y/N antworten konnte. »Das wäre etwas, das ich mehr wollen würde und wesentlich besinnlicher, du Idiot. Wenigesten heute.«

Ich lächelte. »Ich finde es sehr friedlich. Vor allem wenn ich daran denke, dass jetzt keine Kinder mehr hergelockt, um in einem Happen verschlugen zu werden.«

Der Toji-Verschnitt verdrehte die Augen und ich drehte mich schmunzelnd um. Ich ließ meine Sinne auf Wanderschaft gehen. Es müsste gleich so weit sein. Gleich, gleich ...

Nur noch ein paar Klassenzimmer weiter.

»Sag mal, haben wir geplant, uns was zu schenken?«, fragte Megumi und ich spitze die Ohren.

»A... Also...«, begann Y/N etwas unbeholfen zu stottern. Sie biss sich auf die Unterlippe und bevor sie uns alle ansah, fragte ich mich, was für Laute sie wohl machen würde, wenn ich daran knabberte.

Just A Slave  - Sukuna x Y/N x SatoruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt