Gojo

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Ich klopfte an Y/Ns Tür. »Muss ich davon ausgehen, dass du wieder entführt wurdest? Oder schwänzt du diesmal wirklich das Training?«

»Komm rein!«, rief sie schwächlich.

Ich lief durch ihr Zimmer und runzelte die Stirn, als ich Y/N über die Toilettenschüssel gebeugt sah. Sie war eindeutig krank. Rote Wangen, blasse Haut, zerzauste Haar und ein dünner Schweißfilm verrieten mir genug. Ich ging vor ihr in die Hocke, und strich ihre eine Strähne aus dem Gesicht.

»Ich ... Ich wollte nur auf Toilette. Ich glaube, ich bin krank.«

»Sicher, dass du nicht doch nur betrunken bist«, witzelte ich und lächelte.

Sie kniff mehrmals die Augen zusammen und ich grinste breiter.

»Nein-«, hustete sie und schniefte dann niedlich. »Ich bin mir sicher, dass das kein Alkohol ist.«

Sie versuchte zu lächeln, aber es gelang ihr nur halb. Ich seufzte. »Ich schätze, weil das hier meine Schuld ist, und dich kleinen Schwächling der nächtliche Ausflug etwas mitgenommen hat, ist es jetzt meine Aufgabe, als ein guter Sensei, für dein Wohlergehen zu sorgen. Hm?«

Sie boxte mir gespielt und ziemlich schwächlich gegen meine Brust.

»Ich bin kein Schwächling und-«, begann sie und rieb sie müde die Augen. »Nein, das ist definitiv nicht deine Schuld.«

Mein Blick glitt an ihr herab und ich nahm sie einfach in die Arme und trug sie zurück ins Bett. Einhändig schlug ich die Decken beiseite, legte sie hinein und deckte sie zu. Dann lief ich zum Schrank, holte ein Tuch, befeuchtete es mit kaltem Wasser und setzte mich auf den Rand der Matratze. Vorsichtig tupfte ich ihre Stirn ab und sah ihr in die Augen. »Selbst wenn es nicht meine Schuld, wäre – was es definitiv ist – ist es mein Job, mich um euch zu kümmern. Oder willst du hier alleine vor dich hin leiden?«

»Ich wusste nicht, dass du auch süß sein kannst.« Unsere Blicke kreuzten sich und ich sah den fiebrigen Glanz darin, bevor sie die Augen schloss.

Ich kicherte dunkel. »Süß, sexy, männlich, stark, unglaublich attraktiv ... such dir was raus.« Ich zuckte mit der Schulter. »Es gäbe da einige Adjektive, die mich noch beschreiben würden.« Ich sah sie an. »Fürsorglich, treu, liebevoll, aufopfernd, vernarrt. Nur um ein paar mehr zu nennen.« Ich strich ihr übe die Wange und legte meine Hand auf ihre Stirn. »Du glühst, Y/N. Ich hol dir schnell ein paar Medikamente und etwas Suppe. Bin gleich wieder da.«

»Okay, danke.«

Nickend stand ich auf, schloss noch schnell die Vorhänge und ging dann los.

Auf dem Weg in die Küche der Akademie begegnete ich dann dem alten Sack, der direkt die Hand hob, um mich aufzuhalten. Ich schüttelte den Kopf. »Was auch immer es ist, das muss noch ein paar Stunden warten. Ich hab was zu erledigen.«

Nickend stand ich auf, schloss noch schnell die Vorhänge und ging dann los. Ich seufzte und rieb mir über der Binde den Nasenrücken. Was musste ich noch auf meine Kappe nehmen?

Egal, was es war, ich hatte heute keine Lust.

Ich schmunzelte, als ich an den Abend an Weihnachten zurückdachte und spürte mit einem Mal ihre Lippen wieder auf meinen. Und vor allem spürte ich wieder das unbändige Verlangen, das mich ergriffen hatte, als ich in meinem Zimmer zurückgekehrt war. Es war so stark gewesen, das ich hatte duschen müssen und mir dabei selbst Erleichterung verschaffen hatte. Und während ich mich selbst befriedigt hatte, hatte ich ihr verdammtes Gesicht gesehen.

»Satoru, das ist wichtig. Anscheinend hat eine Frau mehrmals bei der Polizei angerufen und komisches Zeug von einem Jungen mit Tattoos und pinken Haaren erzählt. Sie war ganz hysterisch. Beim Befragen der Frau haben sie entschieden, dass das eine Angelegenheit für uns Jujuzisten ist. Es besteht die Vermutung, dass wir hier von Yuji sprechen... oder eher von Sukuna«, erklärte er und ich spürte seine Blicke. »Du solltest dorthin und mit der Frau reden.«

Just A Slave  - Sukuna x Y/N x SatoruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt