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Chloé: Ihr wärt traurig? Wirklich?"

Hina: „Natürlich wären wir traurig wenn dir etwas passiert! Wir sind doch jetzt Freunde!"

Hinas Worte bewegten mich mehr als ich zugeben wollte und ein kurzes Lächeln kam über meine Lippen.
Ich hatte selbst von meinen Freunden in Paris soetwas nie gehört.

Chloé: „Danke Hina. Das zu hören ist schön."

Ich nahm meine Tasche entgegen und verabschiedete mich von Hina und Takemitchi.
Immerhin wollte ich noch zu Geneviéve in die Klinik um sie zu besuchen.
Dort angekommen, wurde ich auch schon von ihr erwartet und sie freute sich sehr mich zu sehen.

Geneviéve: „Chloé! Endlich bist du da!"

Chloé: „Wie geht es dir heute? Sind die Schwestern und Pfleger hier auch alle nett zu dir?"

Geneviéve: „Alle sind super nett hier, aber mir ist schrecklich langweilig."

Chloé: „Kann ich verstehen. Wenn du möchtest, bringe ich dir morgen noch ein paar Malsachen und deinen Nintendo vorbei."

Geneviéve: „Das wäre schön! Mein Zimmer ist ziemlich kahl und kann ein paar schöne Bilder gebrauchen."

Sie lächelte zwar, aber ich konnte spüren wie traurig sie war.
Für mich wirkte Geneviéve wie eine Gefangene in einem Kerker, der von Drachen bewacht wird und niemand kommt um sie zu befreien.
Während sich die Welt draußen weiterdreht, steht für sie die Zeit hier drin still.

Geneviéve: „Ob ich jemals wieder nach Hause kann? Ich hab in diesem Jahr so gute Fortschritte gemacht und es reichte nur eine dumme Frage aus um mich aus der Fassung zu bringen. Ich werde wohl nie mehr gesund werden."

Chloé: „Sag sowas nicht! Du wirst wieder gesund werden! Du wirst lachen, neue Freunde finden und Spaß haben! Ich komme dich jeden Tag besuchen und lass dich niemals alleine!"

Geneviéve: „Aber du hast auch ein Leben Chloé. Du bist meine große Schwester und ich hab dich unsagbar lieb, aber wenn du dich nur um mich kümmerst, wirst du dich eines Tages vergessen. Du kannst mich gerne immer besuchen, aber gönne dir auch Ruhe."

Chloé: „Aber... ich hab doch nur noch dich als meine Familie."

Geneviéve: „Das stimmt nicht. Papa ist da und auch Satori!"

Chloé: „Du bist aber die einzige die mir noch etwas bedeutet."

Geneviéve: „Du musst lernen dein Herz wieder jemanden zu öffnen. Lass die Leute meine Chloé kennenlernen! Du bist eine tolle Schwester, eine verantwortungsvolle Tochter und bestimmt auch die beste Freundin die man sich wünschen kann! Es gibt Menschen da draußen, die darauf warten dich zu sehen! So wie Koko gestern. Er ist so nett und ich hab ihn bestimmt vergrault."

Chloé: „Das der auf mich wartet glaube ich eher weniger. Von mir aus kann der da bleiben wo der Pfeffer wächst! Aber ich hab heute ein paar neue Leute kennengelernt die scheinbar mit mir befreundet sein wollen."

Geneviéve: „Das klingt doch toll! Vielleicht kann ich sie eines Tages auch treffen!"

Chloé: „Das wirst du! Dann gehen wir zusammen Eis essen bis zum umfallen!"

Ich nahm sie in den Arm und drückte sie fest an mich.
Ich hoffe sehr, dass sie schnell wieder gesund wird und vielleicht doch nicht nochmal in eine Psychatrische Klinik muss.
Ich blieb noch bis zum späten Abend bei ihr und machte auf meinem Heimweg noch halt in einem Bastelgeschäft.
Ich hatte Geneviéve versprochen ihr ein paar Sachen zum malen zu besorgen, also kaufte ich alles für sie ein.
Mein Taschengeld für diese Woche war dann zwar Leer, aber für meine kleine Schwester ist mir alles Geld der Welt egal.

Als ich fast zuhause war und durch den angrenzenden Park ging, bemerkte ich, dass mir jemand folgte.
Ich schaute nicht nach hinten, aber ging ein bisschen schneller.
Die Schritte hinter mir erhöhten auch ihr Tempo und kamen immer näher an mich heran.
Da rannte ich los ins Gebüsch und schlug einen anderen Weg im Dunkeln ein.
Das Blätterwerk war hier dicht genug, damit mein Verfolger die Sicht verliert und ich mich verstecken konnte.
Als der Abstand weit genug war, spannte ich einen Ast zur Seite und ließ ihn nach vorne schnellen, als die Schritte wieder näher auf mich zukamen.
Mein Verfolger ging zu Boden und fluchte vor sich hin.
Ich sprang aus dem Gebüsch und schmiss mich mit vollem Körpereinsatz auf ihn drauf.

Chloé: „Was rennst du mir hinterher mieser Penner! Wenn du mich begrapschst dann schrei ich so laut, dass dein Trommelfell platzt!"

Kokonoi: „Was zum?! Ich bin es, Koko du Idiotin! Mach doch deine Augen auf!"

Als sich meine Augen etwas besser an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah ich wirklich, dass es Kokonoi war.
Ich saß auf seinem Oberkörper und hatte seine Arme nach oben weg gedrückt.
Peinlich berührt und mit hochrotem Gesicht, brachte ich kein Ton raus und konnte ihn nur verwirrt anschauen.

Kokonoi: „Was wird das wenn's fertig ist? Nun geh schon runter von mir!"

Ich lockerte meine Hände damit er sich aufstützen konnte, doch von ihm runter ging ich nicht.
Was will er hier und vor allem warum rennt er mir wie ein Triebtäter im dunklen Park hinterher?!



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Ende

Danse mon Tournesol!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt