Zurück zur Kirche

119 14 0
                                    

Hier wird aus Kokonois Sicht erzählt....

Ich zog noch ein wenig mit Inupi durch die Straßen und schließlich ließen wir uns in einem Park nieder.
Die Typen von Toman haben ordentlich ausgeteilt und auch wir haben etwas abbekommen.

Kokonoi: „Inupi... was hast du eigentlich vor, jetzt wo die Sache mit Black Dragon gescheitert ist?"

Inupi: „Ich werde Toman bitten, dass ich mich anschließen kann. Was wirst du tun Koko?"

Kokonoi: „Ich bin da wo du bist. Also werde ich dir folgen."

Inupi: „Vorhin habe ich gehört, dass ein Mädchen scheinbar mit Draken die Truppen draußen aufgemischt haben soll. Frag mich wohl wer das war?"

Kokonoi: „Was interessiert dich das?"

Inupi: „Neugierig bin ich schon wer sie war. Hätte sie wenigstens gerne gesehen."

Kokonoi: „Willst du dir eine anlachen oder was?"

Inupi: „Warum nicht? Jetzt wo die Sache mit Taiju durch ist, habe ich genug Zeit für eine Freundin. Was ist eigentlich aus dir und der kleinen Französin geworden?"

Kokonoi: „In den letzten Tagen war sie ziemlich schräg drauf, sogar für ihre Verhältnisse. Aber ich hab jetzt mehr Einblick in ihre Vergangenheit bekommen."

Inupi: „Hat sie endlich geredet oder hast du herum geschnüffelt?"

Kokonoi: „Ihre kleine Schwester hat mir einiges erzählt. Ich verstehe nun warum sie so ist, wie sie ist."

Inupi: „Dann solltest du sie besser nicht verarschen. Sie wird dir sonst mit bloßen Händen den Schädel öffnen."

Kokonoi: „Werde ich schon nicht... dafür hab ich sie zu gern."

Inupi: „Ich hoffe für dich, dass du in ihr keinen Ersatz für Akane siehst. Das wäre ihr gegenüber nicht fair."

Plötzlich unterbrach das klingeln meines Handys die Unterhaltung und ich bekam eine Nachricht von Taiju.
Was will der denn noch?
Wir haben ihm doch klar gemacht, dass wir von nun an getrennte Wege gehen.

~Dein Mädchen ist in der Kirche und legt grade ihre Beichte ab. Geh besser zu ihr, denn sie hat ziemlich viel getrunken.~

Meint er etwa Chloé?
Was macht sie denn in der Kirche und was heißt hier, dass sie getrunken hat?
Wie kommt sie bitte an Alkohol?!
Wobei... wenn sie an Gras kommt, dann ist Alkohol wohl das kleinste Problem.
Ich steckte mein Handy wieder weg und drehte mich zu Inupi.

Inupi: „War es was wichtiges?"

Kokonoi: „Jetzt weiß ich, wer das Mädchen bei Draken war. Es war Chloé. Taiju hat mir eine Nachricht geschickt, dass sie dort ist und scheinbar betrunken."

Inupi: „Worauf wartest du dann noch? Los geh schon!"

Kokonoi: „Ehrlich jetzt? Was ist dann mit dir?"

Inupi: „Ich komm schon zurecht. Hilf ihr lieber, bevor sie noch was dummes macht oder sich verletzt."

Kokonoi: „Du hast was gut bei mir Inupi."

Er lächelte zufrieden und ich rannte zurück zur Kirche.
Mittlerweile war hier alles leer und keine Menschenseele war zu sehen.
Auf der Treppe standen lediglich 2 Flaschen mit starkem Alkohol.
So wie das Zeug roch, muss es ziemlich hochprozentiger Scheiß sein.
Ich schmiss die Flaschen in dem Müll und ging langsam in die Kirche rein.
Im Vorraum konnte ich lautes Schluchzen hören und vor allem laute Vorwürfe, die ich nicht verstand.
Also schaute ich in die Andachtshalle und sah Chloé vor dem Altar knien.
Sie redete auf französisch, also konnte ich nicht verstehen was sie sagte.
Aber es klang verzweifelt, verloren und voller Trauer.
Neben ihr standen weitere Flaschen und eine davon, trank sie grade noch vor meiner Nase Leer.
Ihr Gesicht war stark gerötet und ihre Augen Blutunterlaufen und geschwollen.
Sie weinte und hörte garnicht mehr auf damit.
So etwas habe ich bei ihr noch nie gesehen.
Langsam näherte ich mich und legte vorsichtig meine Hand auf ihre Schulter.
Sie zuckte ruckartig zusammen und schlug um sich wie eine wildgewordene Bestie.

Kokonoi: „Chloé ich bin's, Koko! Erkennst du mich nicht?"

Chloé: „Was.... Was machst du... hier?! Wieviel hast du.... Mitgehört?"

Kokonoi: „Nicht viel und verstanden hab ich kein Wort. Was machst du hier allein?! Du siehst ...."

Sie weinte immer weiter und kriegte sich nicht mehr ein.
So richtig wusste ich garnicht, wie ich ihr helfen sollte.
Ihr trauriger Blick, die Leere in ihren Augen und das Zittern ihres Körpers, schmerzte unangenehm in meiner Seele.
Ich kniete mich zu ihr runter und nahm sie fest in die Arme.
Sie war so kaputt, dass sie nicht mal Gegenwehr leistete und einfach nur in meinen Armen lag.

Kokonoi: „Ich bin hier, hörst du?! Du bist nicht mehr allein. Du kannst mit mir reden und bitte... betrinke dich nicht mehr weiter! Daran wirst du sonst noch zu Grunde gehen und es gibt Menschen, die dich brauchen!"

Chloé: „Ich weiß.... Aber.... Es tut so weh Koko! Es tut einfach nur.... Weh."

Kokonoi: „Was genau tut dir denn weh? Sag es mir!"

Chloé: „Mein Kopf und vor allem .... Mein Herz. Ich bin überfordert und... Ich will nichts mehr fühlen doch.... Es hört nicht auf... verstehst du?! Ich will taub sein! Will nichts mehr spüren.... Weil es mich verwirrt und mir Angst macht! Ich habe Angst Koko.... Angst vor mir selbst!"


Zurück zur Kirche



Ende

Danse mon Tournesol!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt