Koko's großer Tag

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Hier wird aus Kokonois Sicht erzählt....

Endlich war der Tag da!
Auf heute habe ich so lange gewartet und mir diesen sogar Rot im Kalender markiert.
Immerhin gehe ich mit Chloé zum Schrein und dem dortigen Neujahrsfest.
Ich hab sogar meine Mutter dazu verdonnert, meinen Kimono zurecht zu machen.
Sie konnte sich ihren Teil natürlich schon denken und nahm das ganze mit einem breiten Lächeln hin.
Wie ich es hasse, wenn sie recht behält!
Natürlich habe ich Gefühle für Chloé und fahre total auf sie ab, aber sowas erzähle ich meinen Eltern bestimmt nicht und schon garnicht meiner Mutter.
Das letztens war schon peinlich genug, wo sie mich und Chloé im falschen Moment gesehen hat. 

Das Konzert mit ihr war ein Erlebnis, dass ich sicher nicht so schnell vergessen werde.
Zwar ist die Musik nicht ganz mein Geschmack, aber Chloé so überglücklich zu sehen, war mir das alles wert.
Die ganzen letzten Tage habe ich nur darüber nachgedacht, wie ich ihr am besten beibringe, was ich für sie empfinde.
Doch was ist, wenn alles schief läuft?
Ihr das ganze nüchtern zu unterbreiten, ist dann doch etwas anders als im betrunkenen Zustand.
Inupi kam grade in mein Zimmer rein und sah wie ich mein ganzes Geld zählte.
Ich wollte Chloé immerhin heute Abend etwas bieten können und mit ihr die ganzen Stände nach dem Schrein besuchen.

Inupi: „Ich hab seit Tagen nichts von dir gehört. Wo hast du dich denn rumgetrieben?"

Kokonoi: „War mit Chloé unterwegs und hab ansonsten hier rumgehockt."

Inupi: „Du bist also wirklich in die Kleine Französin verschossen. Was war eigentlich letztens passiert, als du wieder zur Kirche bist?"

Kokonoi: „Sie war sturzbetrunken gewesen und konnte schon nicht mehr richtig stehen. Sie hat ein Riesentheater veranstaltet, dass sie nicht nach Hause will. Also hab ich sie zu mir gebracht."

Inupi: „Sturzbetrunken und hat sogar noch mit Draken unsere Leute verprügelt. Die hat Mumm."

Kokonoi: „Sie war das mit Draken?!"

Inupi: „Ich hatte eine Unterhaltung mit Mikey und Draken gehabt. Die haben selbst kaum glauben können, dass sie so austeilen kann.
Die zwei waren jedenfalls sehr beeindruckt von deiner Kleinen. Aber was ist hier passiert, nachdem du sie hergeschleppt hast?"

Er rief die Erinnerung an diese Nacht nochmal in mein Gedächtnis, als wäre es erst vor ein paar Minuten passiert.
Ich musste schon schmunzeln und das Ganze sorgte für ein wohlig warmes Gefühl in meiner Brust.

Kokonoi: „Sie hat mich ganz schön in Verlegenheit gebracht."

Inupi: „Bist du mit ihr jetzt nun zusammen oder nicht?"

Kokonoi: „Ich werde es ihr heute sagen. Hoffe nur, dass sie mir keinen Korb gibt."

Inupi: „Warum sollte sie? Du sprichst es zwar nicht aus, aber in der Nacht ist doch definitiv was zwischen euch gelaufen, also glaube ich nicht, dass sie dich abschreibt."

Kokonoi: „Sie kann sich nicht mal an diese Nacht erinnern."

Inupi: „Hast du mit ihr gevögelt oder warum so ein Aufriss?"

Kokonoi: „Was?! Nein!! Wir... haben uns nur rumgebissen.... Das ist alles."

Inupi: „War sie wenigstens gut..."

Kokonoi: „Du stellst Fragen... Aber ja, sie hat es ziemlich drauf."

Mit Inupi über sowas zu reden ist schon ziemlich seltsam.
Mädchen waren nie die Themen gewesen, die uns interessierten, doch seit Chloé mehr oder weniger in mein Leben gestolpert ist, wird dieses Thema immer präsenter.
Er lächelte und nickte mir zuversichtlich zu.

Inupi: „Versau es nur nachher nicht. Jemanden wie sie findest du sicher nicht so schnell."

Kokonoi: „Ich weiß."

Inupi: „Übrigens ist morgen die Versammlung von Toman. Sei abends pünktlich am Treffpunkt."

Kokonoi: „Ich werde da sein."

Die Stunden vergingen und die Sonne war mittlerweile längst verschwunden.
Ich machte mich zurecht und trug seit langem mal wieder formelle Kleidung.
Als ich mich auf den Weg zur Haustür machte, erwarteten mich natürlich meine Eltern längst.
Beide schauten mich stolz an und meine Mutter fing an zu weinen.

Kokonoi: „Was ist denn nun schon wieder? Es gibt keinen Grund zu flennen!"

Mutter: „Ich kann es einfach nicht glauben wie schnell du zu einem gut aussehenden jungen Mann heran gewachsen bist. Es kommt mir so vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass du laufen gelernt hast und jetzt sie dich nur an!"

Vater: „Was deine Mutter damit sagen will ist, dass du gut aussiehst Junge."

Kokonoi: „Danke für die vereinfachte Erklärung."

Wenn es um mich geht, wird meine Mutter immer gleich emotional und übertreibt richtig.
Ich kann von Glück reden, dass mein Vater da ganz anders ist und die Sache entspannt sieht.

Mutter: „Bestell deiner Freundin liebe Grüße und lade sie doch mal wieder zu uns ein."

Kokonoi: „Ja...( auf keinen Fall!)"

Mutter: „Achja bevor ich es vergesse, ich hab hier noch was für dich. Immerhin bist du schon in einem gewissen Alter."

Sie grinste mich seltsam an und steckte mir etwas in die Tasche meines Kimonos und zwinkerte mir eigenartig zu.
Ich wollte garnicht erst wissen was es ist, also holte ich es auch nicht heraus.
Wie peinlich können Eltern bitte sein?!
Speziell meine Mutter.


Koko's großer Tag


Ende

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