Was hab ich nur getan?!

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Hier wird aus Kokonois Sicht erzählt....

Währenddessen am Hafen...

Ich lag zusammengeschlagen am Boden und konnte keinen Muskel mehr rühren.
Chloés Tränen lagen noch immer auf meinen Wangen und vermischten sich mit dem Blut aus meinem Gesicht.
Wenn Inupi sie nicht gestoppt hätte, wäre ich sicher von ihr erdrosselt worden.
Mein Hals schmerzte von ihrem Griff, ihre Fingernägel hatten sich tief in mein Fleisch gebohrt und offene Stellen hinterlassen.
Sie war wütend und das zurecht.
Ich habe Chloé das Herz gebrochen, auf ihren Gefühlen rumgetrampelt und anfangs wirklich so etwas wie einen Ersatz für Akane in ihr gesehen.

Doch je mehr ich sie kennenlernte, desto schneller geriet Akane in Vergessenheit und ich hab mich ernsthaft in sie verliebt.
Warum konnte ich ihr das nicht eben einfach sagen?!
Warum hab ich geschwiegen?!
Ich hätte dieses Missverständnis einfach aus dem Weg räumen können!
Sie hatte mir vertraut, sich mir geöffnet und mich hineingelassen in ihre Welt.
Doch ich Idiot kriege es nicht mal auf die Reihe, ihr alles zu sagen!
Auch das mit Akane hätte ich ihr vielleicht eher erzählen sollen!
Aus Frust fing ich an zu weinen und schlug mit meinen Fäusten auf den Boden.
Inupi trat von hinten an mich heran und reichte mir seine Hand.

Inupi: „Sie hatte es mir ja gesagt, dass sie dich verprügeln will. Wir sind beide am Ende Koko, also lass uns diesen Kampf beenden und nach Hause gehen."

Kokonoi: „Selbst jetzt noch... reichst du mir deine Hand, obwohl ich es nicht verdient hab! Du müsstest mich eigentlich genauso sehr hassen wie Chloé."

Inupi: „Du hast sie also doch als sie selbst gesehen."

Kokonoi: „Natürlich hab ich das! Ich wollte sie aus alldem hier raushalten und plötzlich taucht sie hier mit euch auf und trägt Tomans Uniform. Sie hätte sterben können Inupi!!!"

Inupi: „Du hast es also nicht gesagt bekommen von Tenjikus Leuten? Chloé ist Kommandantin der 3. Division geworden. Nur deshalb wurde sie von Shion Madarame so zugerichtet."

Kokonoi: „WAS?! Aber.... Warum?!"

Inupi: „Das hab ich sie auch gefragt. Darauf hin meinte sie, dass Mikey, Draken und Takemitchi sie darum gebeten hätten. Also hat sie heimlich eingewilligt ohne, dass es jemand außerhalb der Führungsriege weiß."

Kokonoi: „Dieses verrückte Mädchen! Warum hast du es ihr nicht ausgeredet?!"

Inupi: „Ich hab es selbst erst vor ein paar Tagen erfahren, als ich sie im Krankenhaus aufgesucht habe. Dank mir hat sie wieder gegessen, getrunken und auch geredet. Mit deiner Handlung, hast du sie gebrochen Koko und das wirst du mit Sicherheit nie wieder richtig grade biegen können."

Seine Worte waren hart, aber er hatte recht.
Ich hätte mit ihr reden sollen, anstatt sie einfach dort zurück zu lassen.
Ich bin das allerletzte und kann von Glück reden, dass ich noch lebe.
Ich nahm Inupi seine Hand und er klopfte mir brüderlich auf den Rücken.

Kokonoi: „Ihr beide habt euch für heute zusammengetan oder?"

Inupi: „Haben wir. Ich wollte dich zurück holen und Chloé wollte sowohl antworten, als auch dir eine reinwürgen. Sie ist wirklich eine tolle Freundin."

Kokonoi: „Und ich habe alles versaut."

Inupi: „Willst du ernsthaft schon aufgeben?"

Ich schaute ihn fragend an.
Als ob sie mir jetzt noch zuhören würde.
Ich könnte alles mögliche erzählen und ihr die Sache mit Akane genauer erklären, doch das würde nichts ändern.
So aufgebracht wie sie war, würde sie mich bei unserem nächsten Zusammentreffen sicher umbringen.
Meine Hand fuhr über die Wunden am Hals und spürte wie tief sie ihre Nägel in mich geschlagen hatte.
Davon werde ich sicher Narben bekommen.

Kokonoi: „Du hast sie doch vorhin gehört. Ich soll aus ihrem Leben verschwinden."

Inupi: „Das allein hält dich schon ab? Dann bist du wirklich verloren man."

Kokonoi: „Was soll ich deiner Meinung nach tun?! Sie hasst mich!"

Inupi: „Wenn du sie wirklich so sehr liebst, dann wirst du einen Weg finden. Sonst wird sie dir noch jemand anderes vor der Nase wegschnappen. Toman ist voll von potentiellen Typen."

Mein Blick wanderte durch die Reihen von Toman.
Alle Hauptakteure die heute hier sind, wären mit Sicherheit geeigneter als ich und trotzdem tat es weh mir vorzustellen, das überhaupt einer mit ihr an seiner Seite sein Glück findet.
Nicht mal mit einem Typen von Tenjiku wollte ich sie sehen.
Sie gehört an meine Seite und ich muss es ihr beweisen!
Das ist es, was Inupi mir sicherlich sagen will.
Ich muss den Mut haben mich zu ändern, die Vergangenheit ruhen lassen und einen neuen Weg einschlagen.

Inupi: „Also... was wirst du jetzt tun Koko?"

Kokonoi: „Ab heute gehe ich meinen eigenen Weg. Ich hab nun verstanden, dass sich nichts ändert, wenn ich mich auch nicht ändere."

Inupi: „Jetzt bist du wieder der alte von damals. Kämpfe um deine Lady und hol sie dir zurück. Auch wenn du mit Sicherheit nicht das letzte mal von ihr verprügelt wirst."

Er lächelte und wirkte zufrieden.
Inupi ist ein wirklich guter Freund, der mich versteht und mir ein Gewissen gibt.
Ohne ihn hätte ich mit Sicherheit schon so einige Dummheiten in meinem Leben begangen.
Auch wenn ich die Vergangenheit nicht mehr ändern kann, so werde ich dennoch meine Zukunft beeinflussen.


Was hab ich nur getan?!



Ende

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