Supergau in 3...2...1...

154 15 2
                                    

Langsam hob Geneviéve den Deckel der Schachtel hoch und neugierig schauten wir ins Innere.

Geneviéve: „Eine Schachtel voller Konfetti? Wozu brauchen wir das?"

Satori: „Schau mal auf den Boden des Kästchens, dort liegt etwas versteckt."

Wie meine kleine Schwester nun mal so ist, kippte sie das Konfetti auf den Tisch und heraus fiel ein Bild.
Ich griff danach und schaute es mir an.
Es war ein Ultraschallbild und darunter stand:

~Herzlichen Glückwunsch, große Schwester~

Ich schaute erst Satori und dann meinen Vater an, bevor schließlich der kleine dünne Geduldsfaden in meinem Kopf riss.

Chloé: „Ich hoffe doch sehr, dass ist ein schlechter Scherz."

Geneviéve: „Was steht denn da auf dem Bild? Zeig mal her!"

Sie riss es mir aus der Hand und fing über beide Ohren an zu strahlen.
Ich hingegen, würde grade am liebsten Feuer speien und die Stadt abfackeln.
Ich zerdrückte wutentbrannt die Schachtel und zerpflückte sie in winzig kleine Teile.

Papa: „Chloé... Bitte nicht jetzt."

Satori: „Was hast du denn? Freust du dich nicht? Hab ich etwas falsch gemacht Gérad?"

Papa: „Nicht doch Liebes. Dich trifft keine Schuld."

Chloé: „Es ist mal grade 2 Jahre her.... 2... GOTT VERFICKTE JAHRE HER WO WIR MAMA UND MARISOL VERLOREN HABEN UND DU SETZT MIT IHR HIER EIN KIND IN DIE WELT?! Ich war fast dabei das ganze zu akzeptieren und dann kommst du mit diesem Shit hier um die Ecke und tust auf heile Familie?! Dein ernst?!"

Papa: „Ich möchte nicht, dass du so mit mir redest und schon garnicht vor Geneviéve und Satori! Ob es dir nun gefällt oder nicht, du wirst noch ein Geschwisterkind bekommen!
Du kannst nicht von mir verlangen ewig in der Vergangenheit zu leben Chloé!"

Chloé: „Schön dass du wenigstens dein Leben auf die Reihe kriegst, da es ja mit deinen Kindern, die du lange vor dieser Frau hier hattest, scheinbar verkackt und jetzt prima Ersatz gefunden hast um Mamas Tod zu kompensieren! Herzlichen Glückwunsch! Du bist Vater des Jahres! Bravo!"

Papa: „Das ist doch Blödsinn! Ich bin genauso für euch da wie sonst auch immer und dass du jetzt deine Mutter da mit hineinziehst und mich als Idioten hinstellen willst, ist wirklich anmaßend Fräulein!"

Chloé: „Du und da sein? Für mich und Gen? Wo warst du denn, als wir dich gebraucht haben huh?! Warst nur auf Arbeit und hast dich einen scheiß um mich oder Gen gekümmert, sie sogar in die Klapse gesteckt!
Du hast dich nur um dich selbst gekümmert und ich hab mich um Gen gesorgt! Du bist der mieseste Vater den ich kenne!"

Da feuerte er mir eine und ich kam zum Stillstand in meiner Wutentbrannten Rede.
Noch nie hat mein Vater es gewagt mich zu schlagen, aber dieses Mal ist ihm die Hand ausgerutscht und diese hinterließ einen roten Abdruck auf meiner Wange.
Mein Blick ging als erstes zu Geneviéve, die bereits angefangen hatte zu weinen und mich ängstlich anschaute.
Schließlich schaute ich dann zu meinem Vater und boxte ihm ordentlich eine auf die Nase, dass es knackte.
Er taumelte zurück auf das Sofa und hielt sich die Hand vor sein Gesicht.
Er bekam Nasenbluten und Satori hielt ihm ein Taschentuch vor die Nase.

Papa: „Ich schätze, dass hab ich verdient. Ich bin zu weit gegangen."

Chloé: „Fass... mich nie wieder an! Beim nächsten Mal verliere ich mich noch!"

Geneviéve: „Warum streitet ihr euch so sehr?! Ich will nicht, dass ihr streitet! Das macht mich traurig!"

So wie Geneviéve weinend ihre Wut freien Lauf ließ, musste auch ich mir eingestehen, dass ich zu weit gegangen war und das auch noch vor meiner kleinen Schwester.
Ich wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht, drückte sie an mich und tätschelte ihren Kopf.

Chloé: „Tut mir wirklich leid Gen. Ich hab es übertrieben und das war falsch. Verzeihst du deiner dummen großen Schwester?"

Geneviéve: „Nur wenn ihr euch jetzt nicht mehr streitet. Dabei freue ich mich so, dass ich nun nicht mehr nur die kleine Schwester bin."

Chloé: „Dann hast du ja jetzt genug Zeit zum üben wie man eine richtig gute große Schwester wird."

Sie lächelte wieder und setzte sich zu Satori um ihre Hand auf den Bauch zu halten.
Wenn ich mich schon nicht freue, dann sollte ich es wenigstens für sie tun.
Immerhin ist das Ungeborene auch mein Geschwisterchen.
Ich möchte wenigstens weiter eine gute Schwester sein, genauso wie Marisol es für uns gewesen ist.

Geneviéve: „Sag mal, wann kommt das Baby denn? Du hast ja noch gar keinen runden Bauch."

Satori: „Das Baby ist erst 12 Wochen alt, da erkennt man von außen noch nichts. Aber nicht mehr lange, dann werde ich auch einen großen runden Bauch haben."

Geneviéve: „Ich will dann unbedingt ein cooles Babybauch Bild auf dir malen! Das hat meine Mama auch gemacht als sie mit mir schwanger war."

Satori: „Das ist eine wirklich wundervolle Idee. Das können wir gemeinsam machen."



Supergau in 3...2...1...

Ende

Danse mon Tournesol!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt