Koko's Mutter

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Chloé: „Ich bitte Sie um Verzeihung! Ich wollte nicht unhöflich sein und ungebeten hierher kommen! Ich bin Chloé Rosseau, nett Sie kennenzulernen."

Kasumi: „Und so höflich ist sie auch noch! Was für ein hübsches Mädchen! Ich bin Kasumi, Hajimes Mutter. Mach dich nicht so krumm Kleines und lass dich ansehen!"

Sie war regelrecht aus dem Häuschen und betrachtete mich von allen Seiten ganz genau.
Als wäre ich ein Tier im Zoo, nur ohne Käfig.
Kokonoi hingegen fand das garnicht so lustig und wirkte sehr verstimmt.

Kokonoi: „Das ist nicht witzig Okaa san! Sie ist kein Zirkustier, also schleich nicht so um Chloé herum! Meine Güte ist das Peinlich!"

Kasumi: „Nun hab dich nicht so Hajime Schatz! Ich freu mich nur, dass du das erste mal ein Mädchen mit hier her bringst!"

Chloé: „Hajime Schatz? Und du hast mich noch ausgelacht, dass mein Papa mich Engelchen nennt."

Ich verkniff mir die Schadenfreude und konnte mich nicht sattsehen an Kokonois peinlich berührtem Blick.
Ich hätte mir seine Mutter deutlich strenger vorgestellt.

Kasumi: „Ich hab euch doch nicht gestört oder? Ihr wart scheinbar grade dabei..."

Kokonoi: „Was?! Nein!! Du bist wirklich Peinlich! Chloé ist in der Schule meine Sitznachbarin und gute Freundin, also vergraule sie nicht mit deinen wilden Fantasien!"

Kasumi: „Für mich sah das aber anders aus mein Lieber Sohn."

Chloé: „Das war ehrlich gesagt meine Schuld. Ich hab mich nur so über das Geschenk gefreut und hab ihn dabei umgeworfen."

Kasumi: „Wie schade! Dabei passt ihr sehr gut zusammen, wenn ich euch so sehe. Fühl dich ruhig wie zuhause Chloé und komm gerne öfter vorbei."

Chloé: „Sicher doch."

Sie stapelte die Geschenke noch ordentlich übereinander und ging dann wieder aus dem Zimmer raus.
Kokonoi schüttelte nur beschämt den Kopf und würde scheinbar am liebsten im Erdboden versinken.

Kokonoi: „Tut mir leid, dass mit meiner Mutter. Ich hatte glatt vergessen, dass meine Eltern heute zurück kommen."

Chloé: „Sie ist doch sehr nett. Ich mag sie."

Kokonoi: „Mir wäre es lieber, wir gehen woanders hin. Sonst kommt sie demnächst noch mit irgendwelchen Belanglosigkeiten rein, nur um uns zu beobachten."

Chloé: „Scheinbar habt ihr beide eine blühende Fantasie. Aber wenn du dich besser fühlst, dann gehen wir zu mir."

Kokonoi: „Wenn das für dich auch okay ist?"

Chloé: „Dank dir und meinem Rausch von gestern, bin ich erstaunlich gut drauf. Ich fühle mich seit langem mal wieder menschlich und nicht wie eine leere Hülle."

Ich lächelte ihn an und kramte in der Zeit meine Sachen zurück in den Rucksack.
Dann verabschiedeten wir uns von seinen Eltern und machten uns auf den Weg zu mir nach Hause.
Kokonois Mutter war natürlich sehr traurig, dass ich jetzt schon wieder ging.
Aber wenn sie wüsste wie Voll ich gestern gewesen war und sogar hier geschlafen habe, fände sie mich bestimmt nicht mehr so prickelnd.
Ich war wirklich sehr fröhlich und vor allem aufgeregt.
So ein tolles Geschenk, habe ich noch nie von einem Freund bekommen und dass Kokonoi sogar mit möchte, freut mich umso mehr.
Dennoch waren meine Gedanken bei gestern.
Ich weiß, dass er mir etwas verschweigt und so langsam wurde meine Neugier immer größer.
Ich versuchte mich den ganzen Weg über anzustrengen mich zu erinnern, aber vergebens.

Kokonoi: „Was geht Dir denn grade wieder im Kopf herum? Du guckst so angestrengt."

Chloé: „Ich versuche mich an gestern zu erinnern. Aber es kommt einfach nichts."

Kokonoi: „Mach uns lieber erstmal die Tür auf, oder möchtest du im Flur bleiben?"

Ich schloss die Tür auf und wir gingen Leise in Richtung meines Zimmers.
Doch bevor es überhaupt dazu kam, stand auch schon mein Vater im Flur und sah angesäuert aus.

Chloé: „Ich krieg jetzt sicher eine Standpauke oder?"

Sein Gesicht verzog sich zu einem besorgten und er nahm mich in seine Arme.

Papa: „Ich hab mir sorgen gemacht! Wo warst du die letzten Tage nur? Du hast nicht auf meine Anrufe reagiert oder mir mal eine Nachricht geschickt! Du lässt deinen alten Papa noch grau werden."

Chloé: „Ich hab doch gesagt, dass du dir keine Sorgen machen musst. Ich wollte nur in Ruhe die grässlichen Feiertage hinter mich bringen."

Der Blick meines Vater fiel schließlich auf Kokonoi, der nur etwas irritiert schaute.
Er ließ mich los und ging zu ihm rüber.
Er schaute ihn, wie ein überfürsorglicher Vater, böse an und Kokonoi ahnte schon das schlimmste.

Papa: „War sie etwa bei dir die letzten Tage?"

Kokonoi: „Mehr oder weniger ja. Sie... ihr ging es miserabel und da sie nicht nach Hause wollte, hab ich sie bei mir gelassen."

Kokonoi kam ganz schön ins schwitzen und dachte, meinem Vater reißt jeden Moment der Geduldsfaden, aber er fing an zu lächeln und drückte ihn dankbar an sich.

Papa: „Ein Glück ist sie bei dir untergekommen Junge! Danke dass du auf meine Chloé so gut aufpasst. Wer weiß wo sie sich sonst rumgetrieben hätte!"

Kokonoi: „Immer und zu jederzeit Herr Rousseau."

Papa: „Bitte nenn mich Gérad. Du musst nicht so förmlich sein. Immerhin gehörst du sozusagen zur Familie."



Koko's Mutter


Ende

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