Ich bin für dich da

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Ich musste schon schwer schlucken, dass Geneviéve Kokonoi alles erzählt hatte und vor allem, dass sie ihm so viel Vertrauen entgegen bringt.
Sie muss es gesagt haben, als ich letztens mit ihm zu Besuch gewesen war.
Ich fühlte mich entblößt und verwundbar, jetzt wo er von meiner traumatischen Geschichte weiß.

Chloé: „Du wirst es doch niemanden sagen.... Oder?"

Kokonoi: „Ich hab es Geneviéve versprochen, dass das alles bei mir bleibt. So etwas erzählt man nicht einfach weiter, grade weil du das Ganze offensichtlich nie verarbeitet hast."

Chloé: „Kann ich dir auch wirklich vertrauen?"

Er nahm meine Hände und hielt sie fest in seinen.
Sein Blick war ernst, aber zeitgleich einfühlsam.

Kokonoi: „Chloé du kannst mir alles sagen. Ich bin zwar zu gewissen Leuten ein ziemliches Arschloch, Aber dir würde ich niemals schaden wollen. Das würde mich nur.... Irgendwie selbst verletzen."

Ich zögerte und dachte nach.
Kann ich es wirklich wagen ihm mein wahres Ich zu zeigen?
In den letzten Wochen und Monaten, hat er meine Mauer der Abschottung Stück für Stück abgetragen, ohne dass ich es wirklich bemerkt hatte.
Nicht mal mehr meine Alarmsensoren schlugen aus, wie üblich in so einer Situation.
Ist dass das Zeichen, dass es wirklich okay ist?
Oder liegt es daran, dass ich gestern in der Kirche meine ganzen Sorgen, Ängste und den Frust rausgelassen habe?
Immerhin war ich sehr emotional gewesen und habe Gefühle zugelassen, von denen ich dachte, dass sie schon längst abgestorben wären.
Darf ich überhaupt Gefühle zulassen?

~Böse Worte können deine Gefühle verletzen, aber schweigen bricht dein Herz~

Diese Worte hatte meine Mutter zu mir gesagt, als ich grade mal 6 Jahre alt war.
Warum kommt mir dieser Satz ausgerechnet jetzt in den Sinn?
Sogar die Erinnerung, wie wir damals am Strand von Mimizan saßen, war so klar und deutlich vor meinem Geistigen Auge.
Ich lief ihr in die Arme und sie hatte das schönste Lächeln der Welt.
Sie war eine gute Mutter und wie Marisol, bedeutete sie mir viel.

~ Man muss Vertrauen haben zu den Menschen, sonst kann man nicht leben

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~ Man muss Vertrauen haben zu den Menschen, sonst kann man nicht leben.~

Mit ihr und Marisol, hab ich auch mein Urvertrauen verloren und habe vergessen wer ich eigentlich bin.
Da brachen wieder die Emotionen über mich herein und ich fing vor Kokonoi an zu weinen.

Chloé: „Kann... ich dich wirklich reinlassen?"

Er zog mich zu sich ran und schloss mich fest in seine Arme.
Auf diese Reaktion war ich nicht vorbereitet, aber das war es, was meine Seele grade am meisten brauchte.
Eine Umarmung von jemanden, der weiß wie sehr ich unter Druck stehe, still und heimlich gelitten habe und keine Angst hat, meine bröckelnde Seele festzuhalten.
Seine Hände strichen sanft über meinen Rücken und beruhigten meine aufgewühlte Welt.
Ich ließ die letzten Steine meiner Mauer einstürzen und beschloss einen Schritt nach vorn zu gehen.

Kokonoi: „Lass es raus. Es ist okay zu weinen. Mir kannst du dich anvertrauen und sein, wie du wirklich bist. Ich werde da sein."

Chloé: „Okay!... Es... ist nur...so unfassbar schwer ich zu sein! Vor 2 Jahren.... Hab ich... nicht nur meine Mutter und meine große Schwester verloren, sondern auch mich selbst! Ich hab mich vor allen versteckt, nur... weil ich Angst hatte! Angst... dass wenn ich je wieder jemanden vertraue und in mein Herz lasse.... Diese Person mich auch eines Tages zurücklassen wird! Grade zu dieser Zeit... kann ich das alles nich kompensieren und betäube mich mit allem was ich kriegen kann!"

Kokonoi: „Sich zu betäuben wird das Problem nicht lösen. Wenn du nicht mehr weiter weißt, dann rede mit mir und ich werde mein bestes tun um dir den Halt zu geben, den du brauchst okay?"

Chloé: „Und wenn ich dich runterziehe? Oder du mich dadurch nicht mehr leiden kannst?"

Kokonoi: „Wenn dem so wäre, wäre ich nie bei dir geblieben oder hätte mich damals nicht an deine Versen geheftet um mich extra zu entschuldigen. Erinnerst du dich? Du hast mir einen Riesen Ast gegen den Kopf geschleudert und mich zu Boden geworfen."

Chloé: „Ja ich erinnere mich. Ich war wirklich grob gewesen, auch wenn es nur aus Angst vor einem Unbekannten war."

Kokonoi: „Also glaub mir, ich werde da sein."

Ich vergrub weinend mein Gesicht in seinem Pullover und klammerte mich an ihm fest.
Was meine Freunde in meiner alten Heimat nicht geschafft haben, hat er in nur wenigen Monaten vollbracht.
Er hat darum gekämpft, mich so sehen zu können wie ich wirklich bin und hat über meine mürrische Art hinweggesehen.
Wo andere Abstand genommen haben, ist er immer weiter auf mich zugegangen und nun ist er da.
Er ist bei mir angekommen.

Kokonoi: „Hör mal Chloé, es ist vielleicht etwas spät und eventuell unangebracht aber... ich hab noch etwas für dich."

Ich schaute zu ihm hoch und blickte in sein lächelndes Gesicht.
Er hat etwas für mich?
Ich schaute ihn nur weiter fragend an, also stand er auf und holte etwas aus seiner Kommode.



Ich bin für dich da



Ende


Hier haben wir die beiden Arm in Arm🥹

Hier haben wir die beiden Arm in Arm🥹

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