Anna und ich, das alte Ehepaar

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Die Tage kommen und gingen und bevor ich mich versehen konnte war es Mittwoch.
Am späten Nachmittag saß ich nun in der viel zu kleinen holzhütte, umringt von meinen Freunden, Kollegen, Kumpanen oder doch nur buddys und einer viel zu aufgedrehten Lev, die eigentlich schon vor einer halben Stunde hätte abgeholt werden müssen. Aber man muss es je nehmen wie es kommt.
Diese Woche hatte Zöe den Schlüssel und damit auch Verantwortung. So weit so gut, keine Verantwortung, kein Stress.
Mit halbem Ohr hörte ich Louis zu der etwas über Kriminalstatistiken und Selbstverteidigung, beobachtete aber mehr alle Menschen um mich herum.
Lev hatte sich hingesetzt und wirkte nun ruhiger und seriöser, fast so als wäre diese Person die wir vor uns hatten nicht Lev sondern eine ganz andere Person, die Zwar so aussah wie sie aber eine ganz anders handelte.
Jo malträtirte einen Kaugummi und war sich nicht zu schade, hin und wieder eine Laute Blase platzen zu lassen.
Auch Reli schien abgelenkt. Ständig schielte sie zu ihrer Schultasche, als würde im nächsten Augenblick ein Gremmelin, oder so, heraus hüpfen.
Anna knetete ihre Finger und grinste, an ihrem rechten Zeigefinger waren Spuren von Tinte, Bleistift und etwas das aussah wie Radiergummi.
Sally war die-
“Mel? Würdest du das übernehmen?” Erschrocken blickte ich auf. “Was? Äh, ja natürlich”, stotterte ich vor mich hin, ohne zu wissen, wem oder was ich gerade zugestimmt hatte. “Gut,” Anna klopfte sich auf die Schenkel und stand auf, “wir sind dann auf den Spielplatz, für den Fall das uns einer sucht.” Sie blickte mich an, Moment mal, sie blickte durch mich durch. Was hatte ich ihr getan, hatte ich ein Termin vergessen, hatte ich sie in der letzten Woche irgendwann beleidigt ohne es mitbekommen zu haben. Was auch immer es war, es belastete Anna so sehr das sie es nicht über sich brachte.
Nun sprang auch Lev auf und schlagartig wurde mir bewusst, in welche Situation ich mich wieder hinein manövriert hatte. Schon wieder auf ein kleinen Dreckspatz aufpassen zu müssen, und dann auch noch auf einem Spielplatz, war schon schwer, nur musste ich es mit einer Person machen, die mich so wie es aussah nicht leiden konnte. Super! Noch beschissener könnte ein Tag ja gar nicht laufen.
Jeder 3. würde jetzt aufschreien, nein sag das nicht, das bringt unglück.
1. Ich bin nicht abergläubisch
2. Naja, ihr werdet schon sehen
Anna, Lev und ich liefen nebeneinander her, wir beide hielten Levs Hand, auf den Weg zu einem Spielplatz, den ich zum letzten Mal gesehen habe, als 5 war, denke ich zumindest. Es war ein großer und offener Spielplatz, plattgedrückte Grashalme zeugten davon das hier vor kurzer Zeit Kinder herum gerannt waren. Ein riesiger Sandkasten, auf dem ein Paradies von einem Klettergerüst steht. Es war aus einfachen Holz geschnitzt und besaß eine Metallene Rutsch, Rutschstange und Hangelgerät, ich wusste nicht mehr wie es hieß, ich wusste nur noch das es diese Art von Spielzeug an dem sich eines aus Zehn Kindern, sich irgendwelche Knochen zu brachen.
Lev würde auf keinen Fall darauf Spielen, dafür werde ich schon sogen. Auch befanden sich 2 Schaukeln und ein Spielhaus auf dem Gelände, angrenzend könnte man Stoppeln eines Abgemähten Weizenfeldes erkennen.
Kaum hatte ich die Chance mich umzusehen, da war der kleine Wirbelwind schon über allen Bergen.
Lächelnd setzte ich mich auf einer der Schaukeln, welche ein verdächtiges Knarzen von sich gab, und bedeutete Anna sich auf die andere zu setzten.
Wir schwiegen uns an.
Wir schwiegen schon seit 15 Minuten an.
15 Minuten unbehagliche Stille.
15 sehr lange Minuten.
“Ist alles in Ordnung zwischen uns?”, fragte ich vorsichtig. Ich sprach diese Worte aus als währen wir ein Paar welches nach einem langen Streit versuchte alles wieder ins Lot zu bringen. Ich beobachtete wie Anna wieder anfing mit ihren Händen zu spielen.
Sie dachte nach.
Eine Falte bildete sich auf ihrer Stirn, ich fragte mich warum, bevor sie das Wort erhob: “Ja, klar, was sollte zwischen uns denn nicht in Ordnung sein?” Aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl dass ihre Worte unecht waren, vielleicht war es weil ihre Stimme zitterte, vielleicht war es die Tatsache, dass sie all das mit einem kleinen Russischem Akzent sagte. Ein Akzent, der mir bisher noch nicht aufgefallen war. Erst zu diesem Zeitpunkt viel mir Auf das ich seit wir Lev zum ersten Mal gesehen habe, nicht mehr mit Anna gesprochen hatte. War an diesem Tag etwas vorgefallen, ich hatte mich mit ihr unterhalten, aber worüber dieses Gespräch ging? Mein Kurzzeitgedächtnis ließ auf sich warten, vielleicht hatte es die Deutsche Bahn genommen oder die VGN, wissen tat ich es nicht. Es war bestimmt eine der wichtigen Infos gewesen die ich erhalten hatte.
Bevor ich in meinen Gedanken versank, rannte Lev auf mich zu und riss mich von der Schaukel.
“Hey, nicht so stürmisch!”, lachte ich, während ich versuchte aufzustehen und gleichzeitig eine Lev nicht fallen zu lassen. “Du musst mit mir mitkommen, es ist ganz wichtig.”, dabei zog sie das ganz, lang in der Hoffnung dass ihr Argument dadurch noch wichtiger klang. Danach lief sie davon, mir blieb auch nichte anderes übrig, den der Griff dieses Kindes, war so eisern, das es auch ein Muskulöser 20 jähriger hätte sein können der mich hinter sich her zieht. Auch hatte sie eine Geschwindigkeit, die mich mit Seitenstechen zurückließ.
Sie führte mich zu dem erwähnten Stoppelfeld und hob einen Zweig auf. “Guck mal, wie das aussieht, wenn man das umdreht, dann sieht das aus wie ein Kleid, können wir die mitnehmen und meiner Puppe ein Kleid daraus basteln.” Levs verhalten war sehr kindlich, wenn man sie ansah konnte man nicht vermuten daß sie schon in die Schule ging. Andererseits weiß ich auch nicht mehr, wie ich mich damals verhalten hatte, wenn man daran denkt das es schon über 11 Jahre her ist.
Ich bin alt
Lev sah mich mit Kulleraugen an. Lächelnd nickte ich und fing an Halme vom durchgefroren Ackerboden aufzulesen. “Guck mal,” ich kniete mich hin damit ich auf augenhöhe mit der Schwarzhaarigen war, “du kannst die körner auch schälen und sie essen.” Ich demonstrierte es ihr und hielt ihr anbietet meine Hand hin. Zögerlich nahm sie eines in die Hand und steckte es wie ein unbekanntes Gemüse in ihren Mund. “Und?”, fragte ich. Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Mädchen. Ein Zeichen dafür, dass ich alles richtig gemacht habe

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Guten Morgen,
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Viel Spaß wünscht
Stift

The United Heros: Miss UniverseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt