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"Hey Luna. Jetzt zeig doch mal n bisschen mehr Begeisterung. Versuch es doch wenigstens. Bitte.", so ging das jetzt schon eine halbe Ewigkeit. Mats Freunde waren längst da und von unten drang laute Musik an mein Ohr und laute Stimmen und Gelächter erfüllten das Haus. Wieso konnte Mats das denn nicht verstehen? Er hatte sich doch sonst auch immer die Mühe gemacht mich zu verstehen. Er hatte immer wissen wollen wie es mir ging und welche Farben meinen Kopf erfüllten, doch jetzt schien es ihm egal zu sein. "Komm schon Lu. Das wird schön. Versprochen." Und dann griff er nach meiner Hand und zog mich aus dem Zimmer. Hilfos und ohne richtige Orientierung tapste ich hinter ihm her, immer dem Lärm entgegen. Wir betraten gerade einen Raum, von dem ich glaubte, dass es das Wohnzimmer war, als ich wieder einmal orange sah. Ich drehte mich um, tastete nach meinem Cousin, doch dieser stand nicht mehr neben mir. "Hi. Ich bin Nuri.", hörte ich eine tiefe Stimme unmittelbar vor mir und dann spürte ich, wie die fremde Person meine Hand nahm und sie kurz schüttelte. "Und ich bin Marco.", teilte mir eine zweite Stimme mit und auch dessen Hand spürte ich kurz darauf. "Hey Jungs. Was hab ich verpasst?" Ich spürte eine fremde Hand auf meiner Schulter und kurz darauf legte der dritte Fremde seinen Kopf auf meine Schulter. "Nicht viel Roman. Das ist Luna. Die Cousine von Mats.", sagte nun der erste, der sich als Nuri vorgestellt hatte und ich spürte, wie mich der Kopf neben mir anschaute. "Ahh cool. Du bist neu hier oder? Wie findest du es so in Dortmund?", ehe ich antworten konnte, wurde die Musik extrem laut gedreht. "hast du Lust n bisschen zu tanzen?", fragte Marco mich. "Ich äh eigentlich nicht... Ich..." Ich versuchte zwanghaft das Orange in meinem Kopf zu vertreiben, doch der Lärm machte es quasi unmöglich. "Ah ähm es ist so laut hier! Was sagtest du? Du tanzt gerne? Na dann komm!", schrie Marco mir jetzt ins Ohr und ehe ich noch etwas erwiedern konnte, hatte er mich am Handgelenk gepackt und auf die Tanzfläche gezogen. Ich versuchte Marcos Hand nicht loszulassen, obwohl sie schweißnass war, damit ich wenigstens ein bisschen Halt hatte, doch es war gar nicht so einfach und bald hatte ich seine hand ganz verloren. Vorsichtig versuchte ich mich aus dem engen Gewirr von vielen Körpern zu befreien, doch immer wieder stieß ich mit irgendwem zusammen und verschwand erneut mitten in der Menge. Gerade ertönte ein ruhiges Lied und so versuchte ich mein Glück erneut. Ein bisschen kräftiger als zuvor drängte ich mich durch die erhitzen Körper und das Gelächter durch. ich schien es gerade geschafft zu haben, da wurde ich unsanft gschuppst und landete erneut auf dem Boden. das Orange verschwand und ich sah nur noch schwarz. Ein neutrales, unbedeutendes schwarz. Mein Kopf schmerzte und obwohl ich keine Konturen erkennen konnte schien sich alles in mir zu drehen. Ich versuchte mich aufzusetzten, doch ich hatte keine Ahnung mehr wo oben und wo unten war. "Kannst du nicht verdammt nochmal aufpassen!", schrie mich plötzlich eine Stimme von der Seite an und holte mich somit in meine orangene Realität zurück. Erst jetzt bemerkte ich, dass mein T-Shirt völlig durchnäst war. Wahrscheinlich war ich mit Erik, denn dem gehörte die verägerte Stimme ohne Zweifel, zusammengestoßen. "Meine Güte. So ungeschickt kann man doch nicht sein! Hast du keine Augen im Kopf?" Das hatte gesessen. Ich spürte einen dicken Kloß im Hals und wäre am liebsten vor Scharm im Erdboden verschwunden oder was mir noch viel lieber wäre, zurück in mein neutrales, tiefes, beruhingendes Schwarz. Tränen bahnten sich einen Weg nach draußen und so sehr ich es versuchte, das orange und der Schmerz, den Eriks Worte ausgelöst hatten waren kaum zu verdrängen. Von Erik hörte ich nur noch ein verächtliches "Tzz.", dann stand er auf und ließ mich nass, verloren und hilflos auf dem Boden sitzen. da die Musik noch lief, vermutete ich, dass es keiner bemerkt hatte. Ich versuchte mich also aufzurappeln und gerade, als ich mich erheben wollte, griff eine Hand nach mir und zog mich auf die Beine. Marco. "Ha was das denn? Erik ist wohl nicht so gut auf dich zu sprechen, hm? Ist alles okay?" Ob alles OKAY war? Wollte er das gerade wirklich wissen? Hatte er etwa die ganze Zeit nebendran gestanden und zu gesehen, wie Erik mich fertig gemacht hatte? "Hey, Lu, was ist passiert?" Mats. "Ach jetzt meldest du dich auch mal? Tolle Freunde hast du!", schnaubte ich, stützte mich an der Wand ab und tastete mich zurück in mein Zimmer. "Was für Idioten.", schnaubte ich, bevor ich mir frische sachen heraussuchte und mich schlafen legte.

I see your true color - Der Mond ist GrünWo Geschichten leben. Entdecke jetzt