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Eriks Sicht:

"Erik! Was zum Geier hast du Lu gestern Abend erzählt?", schrie Mats mich an, nachdem er zusammen mit Marco, Kevin und Roman die Kabine betreten hatte. "Gar nichts?", erwiderte ich verwirrt und verstand nicht so recht, was Mats eigentlich von mir wollte. "Luna ist völlig verwirrt und durch den Wind und bevor sie mit dir geredet hat, war alles noch in bester Ordnung." Mats wurde immer lauter und ich war einige Schritte zurückgewichen, weil er mir, für meinen Geschmak, etwas zu nahe getreten war. "Hörst du dir eigentlich selbst zu, Mats?", fragte ich selbstbewusst und versuchte meine Unsicherheit gegenüber meines um einiges größeren und stärkeren Kollegen zu überspielen. "Luna hat mit mir geredet. Wenn du es genau wissen willst, war SIE diejenige, die sich zu mir gesetzt hat. Sie hat mir Fragen gestellt und wollte mit mir reden. Denkst du echt ich hätte Lust mich mit ihr zu unterhalten, wenn du danach SO abgehst? Ganz ehrlich, Mats. Darauf kann ich echt verzichten." und mit diesen Worten ließ ich Mats stehen und verließ die Kabine. Das Training verlief ohne große Zwischenfälle und das Mats mir immer wieder verachtende Blicke schenkte, konnte ich gut ignorieren. Am Ende gab Kloppo die Aufstellung für morgen bekannt. Ich war nicht nominiert und auch sehr froh darüber, denn nach dem Theater gestern Abend hätte ich vermutlich gerade so mittelmäßig gespielt. Ich war als erster fertig mit duschen und wollte gerade die Kabine verlassen, als mich jemand am Arm festhielt. Mats. "Was willst du?", fragte ich genervt und entzog mich seinem Griff. "Dass du dich von Luna fern hälst.", sagte Mats ruhig aber dennoch mit einem deutlichen Unterton in seiner Stimme. Ich konnte nur darüber lächeln. Nickte dann aber und verließ die Kabine ohne ein weiteres Wort. Was bildete Mats sich eigentlich ein? Er kannte mich nicht einmal richtig. Dachte er etwa ernsthaft, dass ich etwas von seiner Cousine wollte? Zum ersten mal bereute ich es, dass ich für Luna die Notbremse gezogen hatte. Wahrscheinlich wären wir alle besser dran gewesen, wenn ich es einfach gelassen hätte.

In meinem Zimmer setzte ich mir meine Kopfhörer auf und drehte die Musik auf volle Lautstärke. Die anderen Jungs wollten heute Mittag in die Stadt, doch ich würde nicht mit ihnen gehen. Wahrscheinlich dachten sie alle so wie Mats und dann würden sie mich eh nicht dabei haben wollen. Ich ignorierte Kevins Versuche mich anzusprechen und auch Mitchs und Marcos Anrufe ließ ich einfach klingeln. Als ich mir sicher war, dass alle weg waren, stand ich auf und lief nach draußen Richtung Pool. Die Sonne schien und es war angenehm warm. Ich holte mir an der Bar eine kalte Cola und setzte mich in einen Liegestuhl am Wasser. "Ist hier noch frei?" Luna. Ich blinzelte in die Sonne und konnte kaum glauben, dass sie gerade vor mir stand. Wenn Luna hier war, dann war Mats sicher auch hier geblieben und weil ich keinen Ärger wollte, sagte ich einfach nur: "Nein."

"Erik?", Luna wirkte überrascht und setzte sich dann doch auf die freie Liege neben mir. "Was machst du hier?" "Meine Ruhe haben.", gab ich barsch zurück und wollte gerade aufstehen und gehen, als Luna ihre Hand ausstreckte und nach meinem Arm griff.

I see your true color - Der Mond ist GrünWo Geschichten leben. Entdecke jetzt