I see your true color - Der Mond ist Grün

12

Eriks Sicht:

"Okay Jungs und bitte macht keine Witze oder Anspielungen bezgl. ihrer Blindheit. damit kann sie nicht so gut umgehen."

Tzzz. Damit kann sie nicht so gut umgehen. Das glaub ich auch. "Erik. Das gilt vor allem für dich.", wandte Mats sich jetzt mir zu. Ich zog nur eine Augenbraue hoch und mit den Worten: "Bist du meine Mutter?", drehte ich mich um verließ die Kabine, um Richtung Bus zu laufen. Hinter mir hörte ich, wie sich Mats lautstark aufregte, doch es interessierte mich nicht besonders. Hauptsache keiner sagt was über seine Cousine, aber wenn sie auf mir rumhacken ist das okay oder wie?

Die Fahrt verlief ruhig und jeder hatte sein Handy gezückt oder schlief auf die Schulter des Nachbarn gelehnt. Ich schrieb die ganze Fahrt über mit Jonas und den einzigen Lichtblick, den ich im Moment hatte, war die Sommerpause und den Urlaub, den ich mit Jonas in der Karibik verbringen würde.

Die Fahrt verlief ausnahmsweise mal ruhig und wir kamen tatsälich im Hotel an, ohne, dass Kevin oder Nuri auch nur ein BVB Lied angestimmt hatten. Na das war doch wenigstens mal etwas.

"Okay die Zimmereinteilung bleibt, wie letzte Woche besprochen mit der änderung, dass Luna bei Mats im zimmer schläft und Kevin bei Erik.", tönte Kloppo lautstark durch das Foryer, bevor er jedem die Schlüssel in die Hand drückte.

"Bitte Marco!"

"Vergiss es! Ich tausche ganz sicher nicht mit dir."

"Aber Marcoooo. Dann muss ich mir die ganze Zeit das Gestöhne auf seinem Handy anhören, wenn er sich zur Befriedigung seine Pornos reinzieht und dann jammert er mir die ganze Nacht die Ohren voll, weil er keine Freundin abkriegt und er das ungerecht findet und so weiter.", jammerte Kevin wie ein kleines Kind und vermutlich war er vor Marco auf die Knie gesunken und machte eine riesen Szene. Das war ja mal wieder klar. Ich blieb hinter der Ecke stehen und wartete darauf, wer die Diskussion gewann und während ich mir noch überlegte, was für mich wohl das kleinere Übel war, nahm Marco mir diesen Gedanken ab.

"Nein, Kev!" und dann verschwand er hinter Nuri im Zimmer.

"Mach dir nix draus, Kev. Außerdem scheinst du ja schon Erfahrung in diesen Dingen zu haben.", lachte nun Mats und verschwand ebenfalls.

"Aber ich hab wenigstens ne Freundin!", rief er noch halb schmollend, halb beleidigt, bevor auch er in unserem Zimmer verschwand. Langsam trottete ich um die Ecke und öffnete die Tür. Kevin saß auf dem Bett am Fenster und war unglaublich vertieft in sein Handy. Na immerhin kein Doppelbett. Das hätte mir gerade noch gefehlt. "Weißt du zufällig, wann es Essen gibt?", versuchte ich es mit einem Gespräch, aber Kevin reagierte nicht. Gut dann eben nicht. Ich machte mir gar nicht erst die Mühe meine Sachen auszuräumen und ließ mich ebenfalls auf mein Bett fallen. Ich checkte Whatsapp. 10 neue Nachrichten. 3 von Jonas und 7 in der Spielergruppe.

Marco: Na, Fisch wie läufts? Selbsthilfegruppe schon begonnen?

Roman: Selbsthilfegruppe? Wo?

Mitch: Darf ich auch mitmachen?

Nuri: Will auch!!

Kevin: Maaan! Ich habe eine Freundin! Und Roman: Selbsthilfegruppe nur für Zimmermitbewohner. :)

Roman: Dann verzichte ich ;) Mitch, machen wir unsere eigene auf?

Mitch: Yes!! :D

Nuri: Wie viel Erfahrung ist notwendig ;)?

Roman: Wenns dich beruhigt: Du hast genug;)

Nuri: What the... Woher willst du das wissen. :0

Kevin: Du bist verheiratet und hast ein Kind ?....

Nuri: ...

Kevin: Ups...

Und so ging das noch eine ganze Weile. Genervt warf ich mein Handy in den Koffer und machte mich auf den Weg runter in den Speisesaal. Die meisten der Jungs waren schon da und ich spürte belustigte Blicke auf mir. lasst mich doch einfach alle in Ruhe. Genervt setzte ich mich an einen zweier Tisch in der hintersten Ecke. "Bist du jetzt beleidigt?", fragte mich Marco und stellte sich mit verschränkten Armen vor mich hin. "Und selbst wenn, dann geht es dich n Scheißdreck an.", grummelte ich zurück und widmete mich wieder meinem Brötchen. "Willst du dich nicht zu uns setzen?", fragte Marco weiter, doch ich stand nur auf, nahm mein Tablet und verschwand auf mein Zimmer. Dort blieb ich den ganzen Abend. Immer wieder klopfte jemand an und machte mich darauf aufmerksam, dass alle draußen am Pool saßen und ich doch mitkommen solle, doch ich ignorierte es einfach. Es war kurz nach Mitternacht, als ich das Zimmer verließ, um mir eine Flasche Wasser zu holen und blöd wie ich war, ließ ich natürlich den Schlüssel im Zimmer liegen. Tja Scheiße wars.