Lunas Sicht:
Plötzlich konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und die Fassade, die ich bis eben mit aller Macht hatte wahren wollen, brach auf einmal in sich zusammen und ich in schallendes Gelächter aus. Ich konnte nicht mehr. Wahrscheinlich sah Erik einfach nur zu gut aus, wie er sich gerade verzweifelt wunderte, warum ich hier stand und einfach nur lachte, obwohl er mir gerade gestanden hatte, dass er nicht im Geringsten eine Ahnung hatte, wo wir uns befanden, geschweige denn wieder zurückfanden. Und in diesem Moment hätte ich wirklich alles dafür gegeben, nur um für einen ganz kurzen Moment sehen zu können. Es musste wahrlich absolut dämlich aussehen. Als ich mich nach einiger Zeit endlich beruhigt hatte, beschloss ich Erik, der stinksauer war, erstmal nichts davon zu erzählen, dass ich den Weg bestens kannte und wir uns ganz sicher auf dem richtigen befanden. "Tut mir Leid.", brachte ich nur hervor und musste mich echt anstrengen nicht im nächsten Moment einen weiteren Lachanfall zu bekommen. "Was?", gab Erik nur barsch zurück und seine Stimme verriet mir, dass ich es besser nicht zu weit trieb. "Ich verstehe nicht, was es hier zu lachen gibt."
"Ist schon okay.", sagte ich schließlich ruhig und versuchte nach Eriks Hand zu greifen, was mir nicht ganz gelang und ich erwischte nur seinen Arm. "Nichts ist okay.", erwiderte er wütend und entzog mir seinen Arm wieder. "Lass uns sofort umkehren!"
"Nein.", sagte ich ruhig und griff erneut nach seinem Arm. "Es ist nicht mehr weit. Vertrau mir einfach." Ich merkte, wie Erik mit sich haderte. Ich suchte sein Gesicht ab und als ich das Gefühl hatte, seine Augen gefunden zu haben hielt ich meinen Blick stur drauf.
"Was macht dich da so sicher?" Eriks Stimme klang noch immer unzufrieden, doch im Gegensatz zu eben war es nicht Wut sondern eher Angst, die mit seinen Worten mitschwang.
"Ich weiß es einfach. Und wenn du nicht mitkommst, bist du ein Feigling." und als er noch immer zögerte, fügte ich noch hinzu: "Und du würdest nie erfahren, ob ich nicht doch Recht behalten habe." Und damit hatte ich ihn. Widerwillig setzte er sich in Bewegung und ließ sich von mir mitziehen.
Nach circa 10 Minuten lichtete sich der Wald und wir waren tatsächlich an dem kleinen See angelangt. Selbstzufrieden ließ ich mich auf eine Bank sinken und ich hörte, wie Erik sich neben mich fallen ließ. "Und? Was ist?", fragte ich nach einigen Momenten der Stille. "Hats dir jetzt die Sprache verschlagen?"
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I see your true color - Der Mond ist Grün
FanficHast du schon einmal deine Augen geschlossen und dir vorgestellt, wie es wäre blind zu sein? Für Luna Hummels ist das Alltag. Bei einem Autounfall verlor sie ihr Augenlicht und kann sich seither nur noch an Farben erinnern. Sie hat eine ganz eigene...