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Eriks Sicht:

Lu saß mittlerweile auf meinem Schoß. Ihre Hände fuhren immer wieder durch meine Haare und über meine Wangen. Immer und immer wieder fanden sich unsere Lippen. Es war, als wären sie wie für einander geschaffen. Es fühlte sich einfach nur perfekt an. Vorsichtig löste Lu sich jetzt von mir und sah mir tief in die Augen und das Strahlen wurde noch stärker und intensiver und für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl Farben darin zu entdecken. Vorsichtig legte sie ihren Kopf an meine Brust und kuschelte sich an mich. "Was fühlst du?", fragte ich sie vorsichtig und ein breites Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. "Keine Ahnung. Aber es ist wunderschön. Einfach unbeschreiblich.", sagte sie jetzt schüchtern und ihre Wangen färbten sich rot dabei. "Und du?", es war schon fast ein Flüstern. "Ich kann es nicht beschreiben, aber was es auch ist. Ich will es nie wieder loslassen. Lu. Ich will dich nie wieder loslassen. Ich glaube ich habe mich in dich verliebt." Unsicher sah ich zu ihr, auf jede mögliche Reaktion gefasst. Doch Lus Grinsen wurde nur noch breiter. Sie nahm meine Hand und verschränkte ihre Finger mit meinen. Und dann richtete sie sich wieder auf und küsste mich erneut. "Ich glaube es ist Liebe.", lachte sie jetzt und steckte mich mit ihrem Lachen an.  "Ding.", mein Handy zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Die Jungs hatten in der Spielergruppe beschlossen, sich spontan zum Grillen am See zu treffen. Marcel hatte dort einen kleinen Garten mit Bootssteg und Feuerstelle. Mats hatte mir ebenfalls geschrieben, ob Lu und ich auch kommen würden. Lu war sofort begeistert und so setzten wir uns ins Auto und fuhren Richtung See. Auf der ganzen Fahrt über, hielt Lu meine Hand.

Lus Sicht:

Erik parkte das Auto und stieg aus. Kurze Zeit später öffnete er meine Tür und half mir heraus. Unsicher stand ich vor ihm und traute mich kaum ihn anzusehen. Zwar hatten wir scheinbar Gefühle füreinander, aber ich war mir unsicher, wie wir uns jetzt vor den Jungs verhalten würden. "Erik...Ich...", mehr konnte ich nicht hervorbringen und die wunderschöne neue Farbe verschwand und machte einem Rot Platz. Ja ich hatte Angst. Ich wollte Erik nicht verlieren, aber ich hatte auch Angst vor den Reaktionen der Jungs und vor allem vor Mats. "Hey, Süße.", sagte Erik jetzt sanft und diesmal war er es, der meinen Kopf so hob, dass ich mir sicher war, direkt seine Augen zu fokussieren. "Es ist alles gut. Wenn du nicht möchtest, dass die Jungs es heute erfahren, wenn du dir nicht sicher bist und noch Zeit brauchst, ist das okay." "Nein ich bin mir sicher. Aber ich habe Angst... Wegen Mats...Und naja wegen der Sprüche und so." und ich spürte, wie ich ein wenig zu zittern begann. "Hey." Erik zog mich an sich und strich mir beruhigend über den Rücken. "Mats hat gerade geschrieben, dass er gleich da ist. Vielleicht warten wir hier auf ihn und du redest zuerst mit ihm? Vielleicht fühlst du dich dann besser?" Ich nickte nur und war glücklich darüber, dass Erik so viel Verständnis hatte.

"Lu!", hörte ich meinen Cousin rufen und kurz darauf schloß er mich in seine starken Arme. Mats nahm meine Hand und wollte mich gerade Richtung See ziehen, als ich ihn zurückhielt. "Ich muss dir etwas sagen.", flüsterte ich, weil mir plötzlich die Stimme fehlte. Sofort drehte Mats sich zu mir und sah mich aufmerksam an. "Okay.", sagte er sanft und ich fühlte mich sicher. "Ich und Erik.... Wir...haben uns geküsst."

Mats Sicht:

"Ich und Erik.... Wir....haben uns geküsst.", stammelte Lu und sofort liefen ihre Wangen rot an. Augenblicklich musste ich grinsen. Doch Lu schien unsicher zu sein, wie ich reagieren würde. "Das ist doch schön.", sagte ich und zog sie dabei in eine Umarmung. "Findest du?", fragte sie noch immer skeptisch. "Ja. Ich freue mich für dich. Wenn du glücklich bist, bin ich es auch." Jetzt lächelte Lu und zusammen gingen wir zu den anderen, die es sich bereits am Feuer bequem gemacht hatten. Gleich wurde Lu in mehrere Umarmungen gezogen und in die Späße der Jungs verwickelt. Mein Blick suchte Erik. Er beobachtete Lu und lächelte dabei. Jetzt erwiederte er meinen Blick und ich lächelte und nickte ihm aufmunternd zu. Irgendwann würde ich mich bei ihm entschuldigen, aber heute Abend war es nicht der richtige Augenblick und so hoffte ich einfach, dass er es verstanden hatte. Der Abend war toll und ich war froh zu sehen, wie gut Lu sich mit den Jungs verstand und wie sicher sie sich scheinbar fühlte. "Es geht ihr gut.", stellte Kuba irgendwann fest, während er sich neben mich auf die Holzbank fallen ließ. "Ja. Ich bin froh, dass sie glücklich ist. Ich hatte wirklich Angst, dass sie hier in der Stadt nicht klarkommt." Gedankenverloren sah ich in die Flammen des Feuers, während über uns der Mond und die Sterne aufgingen. Und ich erinnerte mich an meinen letzten Abend auf dem Land zurück, als Lu und ich wiedermal bis nachts draußen auf der Wiese gelegen hatten...

I see your true color - Der Mond ist GrünWo Geschichten leben. Entdecke jetzt