I see your true color - Der Mond ist Grün

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Lunas Sicht:

"Du musst es ihr sagen, Mats. So wird das ganz sicher nix.", riss Cathys Stimme mich aus einen traumlosen Schlaf. Mats und Cathy waren offenbar in der Küche und Cathys Stimmlage und Lautstärke nach zu urteilen, stritten sie.

"Aber das ist keine gut Idee. Lu ist blind. Wie stellst du dir das denn bitte vor?"

"Das weiß ich auch nicht. Aber dieser Auftritt ist wichtig. Mats, so eine Chance bekomme ich nicht wieder."

"Lu schafft das nicht, Cathy!"

"Lu ist alt genug."

Oha. Ich wusste zwar nicht genau, was der Streit mit mir zu tun hatte, doch ich hatte genug gehört. Vorsichtig stand ich auf und tastete mich bis zur Küchentür vor. Plötzlich war von den beiden kein Mucks mehr zu hören. waren sie etwa hochgegengen? Langsam, um nicht gegen die Tür zu rennen, streckte ich meinen Arm aus und tastete nach der Klinke und da wurde mir mein Fehler bewusst. es gab keine Tür. "Guten Morgen.", murmelte ich und spürte, wie ich leicht rot wurde. Wie peinlich war das denn bitte gewesen? Musste ja ganz schön bescheuert ausgesehen haben, wie ich mich extra leise angeschlichen hatte und dann die Klinke drücken wollte. "Guten Morgen.", kam es jetzt von Mats und das breite Grinsen im gesicht meines Cousins war nicht zu überhören. "Setz dich. Ich habe heute Spiegeleier zum Frühstück gemacht.", erklärte Cathy und ihre Stimme klang wieder freundlich und gut gelaunt. Aha. also doch nicht so erhlich, wie ich immer dachte. "Wofür bin ich zu jung?", fragte ich, nachdem ich wahrscheinlich ziemlich umständlich ein Stück Speigelei in meinen Mund balanciert hatte. "Ähm...", räusperte sich mein Cousin künstlich und ich merkte sofort, dass er mit der Direktheit meiner Frage überrumpelt war. Aber so ist das, wenn man blind ist. Blicke sind nunmal leise und wenn keiner etwas sagt, dann muss man die Dinge eben direkt auf den Tisch bringen, denn sonst weiß man absolut gar nicht, was um einen herum so läuft.

"Ähm. Cathy hat eben ganz sponatn eine Einladung in so ne Promisendung bekommen, weil die eigentliche Moderatorin wegen Krankheit ausfällt und wenn sie ihren Job gut macht, dann könnte das ne riesen Chance sein.", erklärte Mats nun und er war immer noch unsicher, was der Unterton in seiner Stimme verriet. "Und wo ist jetzt das Problem?", fragte ich leicht genervt, weil Mats es mir so schwer machte. "Das Problem ist, dass wir übermorgen ein Auswärtsspiel in München haben. Das bedeutet, dass wir heute Mittag mit dem Bus starten." "Oh.", mehr brachte ich nicht zusatnde. Erwartete mein Cousin also ernsthaft, dass ich mit ihm und 21 Idioten, die sich nichtmal für taktlose Witze entschuldigen konnten, für mehrer Tage in eine fremde Stadt fuhr, nochdazu in eine Großstadt? Bei dem Gedanken an Großstadt und den ganzen Lärm wurde mir kalt und augenblicklich tauchte das orange wieder auf. Das Orange, das in den letzten Tagen für meinen Geschmack viel zu oft vor meinen Augen aufgetaucht war. Das Orange, welches ich nicht mehr im Griff hatte und das machte mir Angst.

"Lu? Ich verspreche dir, dass alles gut wird, okay? Die Jungs werden sich benehmen und keiner wird auch nur einen Witz darüber reißen." Ich spürte, wie Mats sich neben mich auf den Boden kniete, während ich verzweifelt versuchte meinen Koffer irgendwie zu packen. "Soll ich dir helfen?" Mats klang besorgt und weil mir ein riesiger Kloß im Hals steckte, konnte ich nur nicken. Nachdem Mats mir geholfen hatte, zog er mich in eine feste Umarmung und ich durfte mich an seiner Schulter ausweinen. "Wir schaffen das. Als Team, okay?"

"Okay."