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Unsere Freunde sitzen in der Falle...

Clarke hob ihre Hände. Die anderen folgten ihrem Beispiel. Sie saßen in der Falle. Clarke sah zu Bellamy, der leicht zu Lexa nickte. Clarke folgte seinem Blick und erkannte, was er meinte. Lexa war diejenige, die am nahsten an der Tür war. Sie könnte fliehen. Clarke stellte Blickkontakt zu ihr her und nickte unauffällig zur Tür. Lexa verstand und schüttelte den Kopf. Clarke seufzte leise. ,,Habt ihr wirklich gedacht, ihr könnt einfach so in den Berg eindringen und uns töten?" Einer der Wachen lachte. Clarke tauschte einen Blick mit Bellamy aus. Sie nickten leicht und griffen gleichzeitig die Wachen an. ,,Bellamy! Lauf!", rief Clarke, doch die Wachen hatten damit gerechnet und verpassten ihm einen Stromschlag. Bellamy sank auf die Knie. Clarke sah zu Lexa. Die Brünette erwiderte ihren Blick und Clarke sah sie voller Verzweiflung an. Sie sollte abhauen und Hilfe holen. Lexa schüttelte den Kopf und Clarke formte lautlos mit ihrem Mund die Worte: ,,Verschwinde... Ich komme klar." Lexa sah sie zögernd an. Ihre grünen Augen waren voller Unsicherheit. Clarke warf ihr einen bittenden Blick zu und Lexa nickte nachgebend. Sie wusste, dass Lexa wegen ihrer Verletzung geschwächt war, aber der Commander war stark und würde einen Ausweg finden. Lexa warf ihr einen letzten Blick zu, der so voller Emotionen war, dass Clarke Tränen in die Augen bekam. Lexa duckte sich an dem einen Mountain Men vorbei und rannte los. ,,Hey! Stehen bleiben!", rief einer der Männer. ,,Hinterher! Der Commander will fliehen!" Clarke sah zufrieden zu Bellamy, der ihren Blick erwiderte und anschließend aufstand. ,,Hey!" Der Wachmann schockte ihn erneut und Clarke wollte sich befreien, doch sie bekam einen Schlag auf den Hinterkopf und alles wurde schwarz... Als Clarke wieder zu sich kam, spürte sie einen unerträglichen Schmerz in ihrem Kopf. Sie spürte Kälte und sie drehte sich stöhnend auf die Seite. Sie öffnete ihre Augen und blinzelte. Sie versuchte herauszufinden, wo sie war, doch alles, was sie sehen konnte, war Dunkelheit. Ein kleines Licht war an der Decke, dass so gut wie gar nichts brachte und Clarke fuhr sich an den Hinterkopf. Sie spürte etwas feuchtes und seufzte. Blut. Jetzt hatte sie zwei Kopfwunden. Sie setzte sich auf und zuckte zusammen, als ein unerträglicher Schmerz durch ihren ganzen Kopf fuhr. ,,Au...", stöhnte sie und fasste sich an den Kopf. Was war passiert? Sie kniff die Augen zusammen und dachte nach. Emerson hatte sie angegriffen...Lexa hatte sie gerettet... Lexa wurde angeschossen... Clarke hatte ihre Wunde auf dem Krankenflügel behandelt... Bellamy... Mountain Men... Clarke seufzte. Die Mountain Men hatten sie gefangen genommen und sie vermutete stark, dass sie auch Bellamy hatten. Sie hoffte, dass Lexa es zumindest geschafft hatte, ihre Verfolger abzuhängen. Clarke sah sich schließlich mehr um und erkannte, dass sie in einem Art Verließ eingesperrt sein musste. Sie runzelte die Stirn. Warum war sie hier eingesperrt? Warum hatten sie sie nicht einfach zu ihren Freunden gebracht? Was hatten sie mit ihr vor? Alles Fragen, auf die sie keine Antwort wusste. Müde rappelte sie sich auf die Beine und trat an die Tür. ,,Hey! Lasst mich sofort hier raus!", rief sie und klopfte an die Tür. Keine Reaktion. Sie hämmerte weiter mit ihren Fäusten gegen die harte Stahltür, bis ihre Knöchel anfingen zu bluten. Clarke schluchzte laut auf und ließ ihre Stirn gegen das kalte Metall sinken. ,,Lexa...", weinte sie und Tränen verließen ihre Augen. Sie hatte gerade unfassbare Angst. Sie wollte einfach nur zu Lexa. Sie hatte Angst, dass sie sie und die anderen nie wieder sah und sie hier drinnen sterben würde. ,,Es tut mir so leid...", hauchte sie und schloss die Augen.

Ein Geräusch weiter hinten im Kerker ließ sie zusammenfahren und Clarke sprang auf die Beine. Das Geräusch erklang erneut und Clarke kniff die Augen zusammen, um etwas mehr erkennen zu können. Es war noch jemand hier. Nervös lief sie leise in die Dunkelheit. ,,Hallo?", fragte sie verunsichert. Es kam keine Antwort. Clarke wollte erneut rufen, doch sie kam nicht dazu, da sie auf den Boden gerissen wurde. Sie landete unsanft und gab einen überraschten Laut von sich. Sie sah zu ihrem Angreifer auf, von dem sie nur einen Schatten erkennen konnte. Ihr Angreifer ließ plötzlich von ihr ab und Clarke konnte sich aufsetzen. Sie kniff die Augen zusammen und sah zu dem Schatten vor ihr. Es war definitiv eine Frau und als die Deckenlampe aufflackerte, konnte Clarke auch das Gesicht erkennen. Clarke blinzelte ungläubig und schüttelte mit dem Kopf. Das konnte nicht sein... Wie-? Sie schluckte. ,,Anya!?" Die Frau vor ihr seufzte auf. ,,Clarke." Es klang eher wie eine Feststellung als eine Frage und Clarke sah immer noch ungläubig in das Gesicht der Frau, die sie für tot gehalten hatte. Anya ließ sich auf den Boden plumpsen und musterte sie mit einem starren Blick. Clarke sah die Grounderin mit einem verwirrten Blick an. ,,Wie-? Du lebst?" Anya warf ihr einen kühlen Blick zu. ,,Sieht wohl so aus." Clarke verdrehte ihre Augen und fasste sich an den Kopf. Ihr Schädel brummte und alles drehte sich. ,,Ich wurde niedergeschlagen..." Sie schluckte und zuckte zusammen, als Schüsse ertönten und lautes Schreien durch den Berg hallte. Anya sah sie mit einem undefinierbaren Blick an. ,,Findet gerade der Kampf statt?" In ihrer Stimme schwang eine Spur Neugier mit und Clarke nickte. Anya musterte sie schweigend. ,,Wieso lebst du noch? Ich dachte, du wärst tot.", sagte sie knapp und Anya sah ihr mit einem bohrenden Blick in die Augen. ,,Nachdem du von deinen Leuten mitgenommen wurdest, wurde ich liegen gelassen und einer der Mountain Men fand mich. Er hat euer Lager ausspioniert." Clarke sah sie schockiert an. ,,Was?" Anya seufzte. ,,Sie beobachten euch schon die ganze Zeit Prinzessin." Clarke kniff die Augen zusammen. ,,Und dann? Was ist dann passiert?", bohrte sie weiter. Anya senkte den Kopf. ,,Sie erkannten mich wieder. Sie steckten mich nicht wie erwartet in einen Käfig, sondern hier rein.'' Anya schlug den Blick nieder. ,,Sie wollten mich foltern, aber dann ging der Strom aus." Clarke schluckte. ,,Das waren wir. Wir mussten die Türe öffnen." Anya sah sie stumm an und Clarke dachte nach. ,,Warum wollten sie dich foltern?" Anya seufzte leise. ,,Sie forderten Informationen." Clarke runzelte die Stirn. ,,Über was?" Anya sah auf. ,,Über unsere Krieger, Anführer, Verbündete und vor allem über unseren Commander. Einfach über alles." Clarke wurde blass. ,,Lexa... ,,Sie haben es auf mich und Lexa abgesehen... Seit der Allianz! Sie wollten uns in Ton D.C töten..." Panisch sah sie um sich. ,,Ich muss hier raus." Sie rappelte sich auf die Beine und lief zur Tür. Sie riss an der Tür wie eine Irre, doch sie rührte sich nicht. ,,Verdammt!", fluchte sie. Anya stand auf und näherte sich ihr. ,,Das bringt alles nichts. Die Tür ist zu Clarke." Clarke sank an der Tür zu Boden und vergrub ihr Gesicht in den Händen. ,,Das ist alles meine Schuld... wenn ich nicht so dumm gewesen wäre, hätte Emerson mich nicht überwältigen können und dann hätte Lexa mich nicht retten brauchen und sich eine Kugel eingefangen..." Anya sah sie forschend an. ,,Was? Der Commander wurde angeschossen?" Clarke sah auf und nickte leicht. ,,Ich... Ich habe die Kugel entfernt... Auf der Krankenstation, aber als wir gehen wollten, kamen einige Mountain Men. Lexa konnte entkommen, aber Bellamy und ich wurden niedergeschlagen und dann bin ich hier aufgewacht." Clarke schloss die Augen und die Tränen flossen ihr über die Wangen. Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung. Sie mussten hier raus. Sie mussten den anderen helfen. Clarke öffnete ihre Augen und blickte in die braunen Augen von Anya. Die Trikru- Kriegerin hatte sich vor sie gekniet und seufzte.

When Our Lives Collided || Clexa Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt