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Weiter geht es mit der Flucht...

,,Anya?" Clarke sah völlig verwirrt ihre ehemalige Mentorin an. Anya sah sie nicht an. Ihr Blick galt Roan. ,,Hat euch irgendjemand gesehen?" Roan schüttelte mit dem Kopf. ,,Nein. Ich habe sie ohne Aufsehen befreit und an den Wachen vorbei aus dem Dorf geschleust." Er warf einen kurzen Blick auf Clarke, ehe er erneut Anya ansah. ,,Du bist spät dran Anya." Anya sah ihn höhnisch an. ,,Verzeih eure königliche Hoheit.", spottete sie. ,,Ich konnte leider nicht früher los. Wir waren den ganzen Tag damit beschäftigt, euer Feuer zu löschen. Leider hat es nicht einen einzigen Tropfen geregnet.", murrte sie und sah zum Himmel auf, der klar war. Es war keine einzige Wolke zu erkennen. Roan zuckte mit den Schultern. ,,Ich kann mich leider für die Taten meiner Mutter nicht entschuldigen. Sie wollte nur Wanheda. Um jeden Preis." Anya fauchte leise. Clarke schwieg einfach. Sie musste das alles erst einmal verarbeiten. ,,Ihr solltet jetzt wirklich los. Meine Mutter wird bald aufwachen und merken, dass Clarke weg ist. Ihr habt nicht viel Zeit. Ihr müsst euch einen Vorsprung verschaffen." Anya kniff die Augen zusammen. ,,Ja. Wir sollten los." Anya steckte ihre Schwerter hinter ihren Rücken und warf Clarke ihre Messer und Waffe zu. ,,Hier. Das wirst du brauchen." Clarke nahm verdutzt ihre Sachen und rüstete sich aus. Sie steckte die Messer wieder dort hin, wo sie sie vorher hatte. Sie spürte Anyas Blick dabei auf sich. Roan wandte sich zum Gehen, doch Clarke hielt ihn auf. ,,Warte." Er sah sie an. Clarke sah ihm ernst in die Augen. ,,Danke. Wirklich." Roan zuckte mit den Schultern. ,,Nicht der Rede wert." Er verschwand und Clarke sah ihm nachdenklich nach. ,,Clarke. Los jetzt. Wir haben nicht viel Zeit." Anya zog sie in den Schutz der Dunkelheit. Schweigend folgte Clarke ihr und holte zu ihr auf. Anya hatte ihren Blick starr nach vorne gerichtet. ,,Wieso bist du hier?", fragte Clarke sie schließlich nach einiger Zeit. ,,Um deinen Arsch zu retten. Offensichtlich.", antwortete Anya kühl. Clarke schüttelte mit dem Kopf. ,,Nein. Das meinte ich nicht und das weißt du auch." Anya seufzte und sah sie an. ,,Du bist Wanheda. Und du bist ein wichtiger Bestandteil der Skaikru Koalition." Clarke spürte einen Stich in ihrem Herzen. Anya holte sie also nur auf Befehl? ,,Woher wusstest du, wo ich bin?", fragte sie sie gereizt. Anya kniff die Augen zusammen. ,,Wir waren im Wald, um das Feuer zu löschen. Dann habe ich Azgeda gesehen. Ich bin ihnen gefolgt und dann habe ich gesehen, wie sie dich auf dem Boden gefunden haben. Nia war persönlich dabei. Sie meinte, dass sie endlich was hat, um Lexa für immer zu stürzen. Ich bin euch anschließend gefolgt. Ich kann schließlich nicht zulassen, dass Lexa stirbt. Und jemand muss ja dich retten kommen." Ihre Stimme klang am Ende tatsächlich etwas besorgt, doch Clarke wusste, dass Anya das gekonnt abstreiten würde. ,,Ich wusste nicht, dass ich Wanheda genannt werde. Seit wann geht dieser Name rum?" Anya sah nach vorne. ,,Seit dem Ende der Mountain Men." Clarke sah betroffen auf den Boden. ,,Anya-", begann sie, doch Anya hob die Hand. ,,Pssst." Ihre Augen huschten hinter ihnen hin und her. ,,Wir werden verfolgt." Clarke runzelte die Stirn. ,,Was? Woher-?" Anya warf ihr einen eisigen Blick zu. ,,Das wüsstest du, wenn du dich hättest von mir trainieren lassen." Clarke öffnete den Mund, wollte was bissiges erwidern, doch bevor sie das tun konnte, kam ein Pfeil aus der Dunkelheit geschossen und traf sie in der rechten Schulter. Clarke schrie auf und griff an den Pfeil. Anya sah sich dem Pfeil an. ,,Azgeda.", flüsterte sie und riss Clarke hinter einen Felsen. Clarke biss sich auf Zähne. Der Pfeil steckte noch und es tat höllisch weh. Anya drückte sie auf den Boden. ,,Bleib unten. Oder willst du noch einen abbekommen?", blaffte sie. Clarke spürte Tränen in ihren Augen. ,,Anya... Bitte... Es tut höllisch weh." Anya sah sich den Pfeil genauer an. Sie umschloss ihn mit den Händen und zog ihn raus. Clarke zischte und griff sich an die Wunde. Anya betrachtete den Pfeil genauer. Clarke wusste genau, nach was sie schaute. ,,Ist er vergiftet?" Ihre Stimme bebte. Anya schüttelte den Kopf. ,,Nein. Nia will dich lebend haben. Es bringt ihr nichts, wenn sie dich vergiftet."

Clarke lehnte ihren Kopf an den Stein. ,,Clarke. Wir müssen hier weg." Anya sah sie ernst an. Clarke biss sich auf die Zähne. ,,Und wie?" Anya blinzelte. ,,Wir rennen." Clarke lachte auf. ,,Nein. Auf keinen Fall." Anya seufzte. ,,Clarke. Anders geht es nicht." Clarke schloss die Augen. ,,Sie werden dich nicht töten. Nia will dich lebend haben. Sie werden mich töten." Clarke öffnete wieder ihre Augen. ,,Auch das ist keine Option." Anya lächelte traurig. ,,Das ist das Schicksal." Sie zog sie hoch. ,,Komm." Sie sah um den Stein herum. ,,Wenn ich es sage, rennst du los." Anya sah sie ernst an. ,,Egal was passiert, bleib nicht stehen." Clarke sah Anya ängstlich an. ,,Aber-" Anya schüttelte den Kopf. ,,Versprich es mir." Clarke spürte Tränen in ihren Augen. ,,Ich verspreche es." Anya nickte. Sie sah erneut um den Felsen, ehe sie rief: ,,Lauf!" Clarke rannte. Sie rannte einfach kopflos durch den dunklen Wald. Sie wusste nicht einmal mehr, ob Anya noch bei ihr war. Oder ob sie überhaupt jemals mit ihr los gerannt war. Clarke weinte. Ihr liefen die Tränen über die Wangen und ihre Sicht verschwamm. Ihre Schulter schmerzte. Sie hörte hinter sich jemanden und sah nach hinten. Clarke erkannte einen Azgeda Krieger. Sie stolperte und stürzte auf den Waldboden. Ein Schmerz durchfuhr ihre rechte Schulter. Sie stöhnte und drehte sich auf den Rücken. Der Azgeda Krieger beugte sich über sie. ,,Na wen haben wir denn da." Er lachte und zerrte sie auf die Beine. Clarke wehrte sich, doch er war zu stark. Sie riss an ihrem Arm und zog das Messer heraus. Damit hatte der Azgeda Krieger nicht gerechnet und Clarke stach auf ihn ein. Allerdings hatte er eine Rüstung an und sie traf nur auf Widerstand. Der Krieger lachte. ,,Du hättest auf den Kopf zielen sollen." Er rammte ihr das Messer ins Bein. Clarke schrie auf und sank auf den Boden. Der Krieger lachte laut, doch er verstummte plötzlich, Blut quoll aus seinem Mund. Clarke starrte geschockt auf ihn, als er nach vorne kippte und liegen blieb. Hinter ihm kam Anya zum Vorschein. ,,Ich habe auf den Kopf gezielt.", flüsterte sie und sank anschließend auf den Boden. ,,Anya!" Clarke kroch zu ihr. Die Trikru Kriegerin blutete stark und Clarke sah sie bedrückt an. ,,Clarke... Du musst weiter.", murmelte Anya kraftlos. Clarke schüttelte den Kopf. ,,Nicht ohne dich Anya." Anyas Blick traf auf Clarkes. ,,Du musst. Wenn Azgeda kommt, war alles umsonst." Clarke griff nach Anyas Hand. ,,Nein. Ich habe dich schon einmal zurück gelassen. Das mache ich kein zweites Mal." Anya drehte den Kopf. ,,Du törichtes Kind.", hauchte sie. Clarke lächelte. ,,Nein. Ich beschütze nur meine Leute. Und du gehörst dazu Anya." Die Kriegerin sah ihr dankbar in die Augen, ehe sie sie schloss. Clarke sah sie erschrocken an. ,,Anya? Anya!" Voller Angst sah Clarke auf sie herab. Bevor sie jedoch etwas unternehmen konnte wurde ihr schwindelig und alles wurde schwarz.

When Our Lives Collided || Clexa Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt