-Kapitel 16-

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-Kapitel 16-
Flores

Nach Stunden langer Fahrt und nachdem wir zwei weitere Pause gemacht haben, kommen wir in der Nähe von Ontario an – von hier haben wir es tatsächlich nicht mehr Weit nach Portland und vermutlich werden wir in zwei Tagen, aus dieser persönlichen Hölle fliehen können. Im Best Western Inn & Suites, einem Drei-Sterne-Hotel in Ontario, Oregon, beziehen wir nebeneinanderliegende Zimmer. Ich hab mich für die kleine Suite entschieden. Zwei Einzelbetten und eine kleine Küche. Außerdem hat dieses Hotel einen überdachten Pool und ein Jacuzzi. Nach der langen Fahrt, habe ich nicht wirklich Lust ein paar Runden im Pool zu schwimmen, sondern mich eher im Jacuzzi zu entspannen.

Kai hat sich im angrenzenden Zimmer breit gemacht, hat jedoch nur ein großes Bett und eine kleine Kochnische. Aus der Schublade hat er sich einen Esslöffel geschnappt und löffelt sich gierig den Preiselbeerenmarmelade in den Mund. »Guten Hunger«, bemerke ich im Vorbeigehen und gehe den Flur entlang bis zum Treppenhaus. Pool und Jacuzzi befinden sich nämlich im Erdgeschoss des zweistöckigen Hotelgebäudes.

»Wo willst du hin?«

Ich bleibe im Flur stehen und drehe mich um. Kai steht mit dem Marmeladenglas in der einen Hand und dem Löffel in der anderen vor seiner Zimmertür im Flur. Ich deute auf mich, da ich nur in einem pinken Bikini da stehe.

»Jacuzzi. Den Mist lass ich mir doch nicht entgehen«, antworte ich. »Ich habe das Toast in meinem Kühlschrank. Kannst dir die Marmelade da ruhig drauf schmieren.«

»Geht doch auch so.«

Wieder landet der Löffel im Glas und der völlig überladene Löffel kurze Zeit später in Kais Mund.

Dann verschwindet er wieder in seinem Zimmer.

»Natürlich geht das auch so«, flüstere ich und mache mich weiter auf dem Weg in den Spa-Bereich.

Die typische Schwimmbad-Wärme setzt sich sofort auf meiner Haut ab, als ich durch die Glastür in die Schwimmhalle gehe.

Die Poolpumpen machen ihre Arbeit, dass Wasser im großen Becken steht ruhig da.

Eine Sauna, die aber außer Betrieb ist, gibt es hier auch noch. Aber ich bin eh nicht so der Fan von Saunas.

Außerdem bin ich nur ein Fan von kühleren Jahreszeiten und kann mit Hitze nichts anfangen – und ich bin in Mexiko geboren, aufgewachsen und habe noch einige Zeit in Kalifornien gelebt.

New Orleans Wetter ist da wirklich angenehmer, aber ebenfalls an manchen Tagen einfach nicht auszuhalten. Gott, vermisse ich diese Stadt.

Ich schiebe die Liege näher an den hochgebauten Whirlpool heran und schmeiße dort mein Handtuch und meine Klamotten drauf.

Kurz bevor wir zum Hotel gefahren sind, haben wir uns Lebensmittel aus einem Walmarkt geholt – dort habe ich mir auch einen Bikini mitgenommen. Auch wenns mir eigentlich egal sein könnte. Ich kann mich auch komplett ausziehen.

Kai ist nicht da und wenn, groß zu stören scheint es ihm auch nicht. Plus, er kennt diesen Anblick ja.

Letztlich sitze ich dann doch im Bikini im blubbernden Whirlpool und lehne mich zurück. Nicht mehr lange und ich bin wieder in der normalen Welt. Dort, wo mir einige Aufgaben bevorstehen. Hoffentlich klappt das mit diesem Aszendenten.

Ich schließe die Augen, behalte ab und an den einzigen Ein und Ausgang zur Schwimmhalle im Blick, falls Kai mir nicht doch noch auf den Keks gehen will. Aber er lässt sich nicht blicken. Das einzige was passiert, ist, dass der Strom ausfällt. Die Röhren an der Decke erloschen und auch der Pool hört plötzlich auf zu Blubbern.

Closer | Kai Parker FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt