-Kapitel 21-

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-Kapitel 21-
Flores

Als wir von der Brücke fahren und durch Florence, wende ich mich zu ihm.

»Ja, ich weiß. Das hätten wir uns auch sparen können«, unterbricht er mich sofort. Ich hab gerade mal meinen Mund aufgemacht und noch keinen Ton herausgebracht.

»Dann sind wir uns ja einig«, nicke ich und wende mich der idyllischen Kleinstadt zu.

Wir fahren eine Zeit lang die eine Straße entlang, bis wir vor einem Parkplatz eines Antiquitätenladens halten. »Was machen wir hier?«

»Warten. Mehr können wir eh nicht machen«, antwortet Kai und fährt seine Rückenlehne soweit es geht zurück. »Weck mich um kurz vor eins, damit wir alles weitere fertig machen können.«

Dann zieht er sich die Kapuze seines Hoodies tief über die Augen. »Du kannst auf der anderen Seite noch in aller Ruhe schlafen.«

»Kann ich nicht. Sobald ich drüben bin, will ich den ganzen Scheißplan hinter mich bringen. Meinen und netterweise auch deinen, weil du mir auch hilfst. Und du solltest dich auch ausruhen. Du wirst einiges an Kraft für diesen Zauber brauchen.«

»Na dann.«

Auch ich lasse die Rückenlehne nach hinten fahren und mache es mir gemütlich. Kaum liege ich gemütlich, schließe ich meine Augen, konzentriere mich auf Kais leises schnarchen und döse wenig später weg.

Aber auch nicht lange. Gefühlt sind nicht mal zehn Minuten vergangen, da wache ich ruckartig auf und wende mich zu Kai. Der pennt immer noch. Na klar. Er verzieht die Lippen zu einem Schmunzeln. »Bleib raus aus meinem Kopf«, zische ich ihm entgegen. Vorhin hab ich mich noch gefragt, wieso er auf Abstand zu mir geht und schon versucht er dieses Manipulieren schon wieder bei mir.

»Lo siento«, gibt er nur von sich und zieht sich die Kapuze aus dem Gesicht. »Das geht bei dir auch einfach zu einfach.«

»Vielleicht solltest du deine wenigen Kräfte mal bei dich behalten, anstatt die so zu verschwenden.«

»Ich bitte dich. Das ist keine Verschwendung. Und außerdem bekomme ich meine wenigen Kräfte am nächsten Tag wieder.«

»Das wird drüben aber nicht mehr so sein.«

»Ich weiheeeeiß«, tönt er genervt. »Deshalb wollte ich das noch ausnutzen. Aber du hast das gut blockiert.«

»Kein Wunder. Vielleicht sollte man auch vorher fragen...«

»Ich brauche nicht fragen, Flores. Du lässt es unbewusst zu, deshalb kann ich in deinen Kopf reinschauen. Ob Tagsüber oder Nachts, wenn du schläfst. Wenn du's nicht wolltest, hätte ich überhaupt keine Chance dazu.«

»Pff.«

»Nichts mit pff. Das ist nun mal so.« Er richtet die Rückenlehne wieder auf und blickt zu mir rüber. »Es ist wirklich so, Flores. Du lässt mich gewähren.«

»Ja, ist gut, hab's verstanden. Schon beim ersten Mal«, motze ich ein wenig zu harsch. »Ich hab Kohldampf. Da vorne ist ein Donutshop.«

»Hört sich gut an. Bring mir was mit.«

Ich antworte nicht, sondern steige einfach aus dem Auto aus. Als die Tür zufällt und ich wenig später am Auto entlang spaziere, streckt Kai seinen Kopf durchs geöffnete Fahrerfenster. »Schokolade. Danke.«

Ich halte ihm nur meinen ausgestreckten Daumen hin und gehe weiter über den großen Parkplatz auf dem sich mehrere Geschäfte neben dem Antiquitätenhändler befinden. Ein Nagelstudio, ein Videothek und eben die Bäckerei die mit Donuts wirbt.

Closer | Kai Parker FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt