24| Kunterbunte Verfolgungsjagd

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Polternd krachten wir gegen ein rostiges Metallgitter. „Fuuuuck..." Leise fluchend stützte ich mich vom Gitter ab und versuchte die Orientierung wiederzufinden. In meinem Mund machte sich ein metallener Geschmack breit und meine Sinne wurden benebelt von modrigen Moosgeruch.

Ich schüttelte mich. Emmy zog mich auf meine Füße und stützte sich dabei an der feuchten Betonmauer ab. Es dauerte ein paar Sekunden bis sich der Schwindel legte. Angewidert schluckte ich das Blut meiner aufgeschlagenen Lippe hinunter und wischte mir mit dem Ärmel meines schwarzen Grafik-Hoddies über den Mund. Nach dem Gang, in dem wir gelandet waren, zu urteilen, würde der so oder so in die Wäsche müssen.

„Wo sind wir hier?", flüsterte Emmy und schaute den Gang auf und ab. Wir waren umgeben von Beton. Unter unseren Füßen knarzte ein altes Metallgitter, das die Sicht auf einen tiefer gelegenen Lüftungsschacht frei gab. Stumm zuckte ich mit den Schultern.

Emmys grünes Schimmern ignorierend konzentrierte ich mich auf die diversen Magieschwaden, die sich durch den Tunnel zogen. Es war schwierig die ganzen Farben voneinander zu unterscheiden. Grün und Rot schlängelten sich zwischen Silber und Orange hindurch. Irgendwo in dem ganzen Farbgewirr stach vereinzelt lila hindurch, begleitet von weißen Fäden. Ich tauschte einen Blick mit Emmy.

Das konnte ja was werden. „Was sagen dir deine Sinne?", fragte ich die Talentiertere von uns beiden und verschränkte abwartend die Arme.

Emmy schluckte und schaute den Gang hinab. „Anders als du, kann ich die Magie nicht sehen, aber ich würde sagen, dort konzentriert sich davon viel zu viel für meinen Geschmack. Die Vibes sind off." Sie zeigte den Gang hinab und sah mich fragend an.

„Der ganze Gang ist voll mit hinterlassenen Spuren. Vertrauen wir lieber auf deine Intuition", murmelte ich und ging los. Der Tunnel war nicht sonderlich lang. Nach vielleicht hundert Metern kamen wir an einer Tür an. Unsicher sah ich auf Mariella hinab.

Tief durchatmend schloss sie ihre Augen und presste ihr Ohr an die kalte Stahltür. Nachdenklich löste sie sich wieder und holte ihr iPhone hervor. „Ich weiß nicht so recht. Ich glaub es sind vielleicht sechs Personen? Die Herzschläge sind schwer zu differenzieren. Ich schick meinem Vater lieber mal meinen Standort" Emmy tippte auf ihrem Handy herum, „Shit, irgendwas stört die Technik hier." Verzweifelt tippte sie auf ihrem Handy herum.

Mit mulmigem Gefühl im Magen zog ich ebenfalls mein Handy hervor. Der Bildschirm flackerte als ich versuchte meine Nachrichten zu öffnen oder die Taschenlampe einzuschalten. Schlussendlich passierte nichts. Jetzt gerade wünschte ich mir, dass Lex' Murmel mir auch Matts Zweitfähigkeit des Gedankenlesens verliehen hätte. Dann wäre die Gefahr durch unser Geflüster aufzufliegen um einiges geringer gewesen. Doch das hatte sie nicht. Aber Matt war unter den Faltenschließern auch eine Seltenheit.

Stumm fluchend stopfte ich mein Smartphone wieder in meine Hosentasche und betrachtete Emmy, die am Boden hockend an der Tür horchte. Leise streckte sie mir nickend sechs Finger entgegen.

Fragend zeigte ich auf die dicke Stahltür. Mit meinem menschlichen Gehör konnte ich nicht ein Geräusch von dieser vernehmen.

Emmy legte ihren Zeigefinger vor ihre Lippen. Dann zeichnete sie einen Kreis in die Luft und zeigte auf sechs Punkte um diesen herum. Wir hatten also vor uns bei den sechs Rittern der Tafelrunde einzuschleichen. Perfekt. Aber bei meinem Glück hätte es auch kaum schlimmer kommen können. Ich seufzte. Schluckend bildete ich mit Daumen und Zeigefinger ein J und deutete auf die Tür. Emmy zuckte nur mit den Schultern.

Doch unsere weitere Planung wurde unterbrochen, als uns plötzlich zischend grauer Dampf entgegen geschossen wurde. Hustend versuchte ich mich an der Wand abzustützen und einen Weg aus der blickdichten Nebelwolke zu finden. Panisch tastete ich nach Mariella. Ruckartig stolperte ich über etwas am Boden und knallte Gesicht voran zu Boden.

Das Geheimnis des SeelenfängersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt